Nikosia. . Der FC Schalke 04 startet mit einem Auswärtsspiel bei Apoel Nikosia in die Europa League. Kapitän Benedikt Höwedes gehört auf Zypern zum Kader.

Der FC Schalke 04 fliegt wieder durch Europa. In dieser Saison nicht mehr zu den Spielen in der Champions League, in der die Königsblauen in den vergangenen drei Jahren vertreten waren. Nach der enttäuschenden Saison unter Roberto Di Matteo ist die Qualifikation für die Europa League aber doch mehr als nur ein Trost. Gegner im ersten Spiel der Gruppenphase ist an diesem Donnerstag (21.05 Uhr, Sport1 und in unserem Ticker) der zyprische Meister Apoel Nikosia.

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Die Anreise verlief am Mittwoch nicht ganz nach Plan. Der Mannschaftsbus steckte auf dem Weg von Gelsenkirchen nach Düsseldorf im Stau fest, so dass der Flieger erst mit einer guten halben Stunde Verspätung starten konnte. Mannschaftskapitän Benedikt Höwedes, der in Düsseldorf wohnt, wartete schon eine ganze Weile auf seine Mannschaftskollegen. Der Weltmeister nahm es gelassen und lachte. „Wenn man morgens nach Düsseldorf fährt, weiß man doch, dass das dauern kann“, sagte er.

Schalke-Kapitän Höwedes sitzt zunächst auf der Bank

Für Höwedes sind internationale Spiele Gewohnheit. Und doch hat diese Reise nach Nikosia für ihn einen besonderen Stellenwert, sie ist ein Neuanfang. Vier Monate musste der 27-jährige Innenverteidiger wegen einer schweren Sprunggelenkverletzung pausieren, so lange wie noch nie zuvor in seiner Karriere. Nun wird Höwedes erstmals wieder im Kader stehen. Für die Startelf wird es noch nicht reichen, das deutete Cheftrainer André Breitenreiter vor dem Abflug an: „Es ist gut, dass er wieder dabei ist, er ist ein ganz wichtiger Führungsspieler. Aber es ist klar, dass er noch nicht bei hundert Prozent ist.“

Gut möglich, dass Breitenreiter gegen Apoel Nikosia der Elf vertraut, die am Sonntag Mainz 05 mit 2:1 besiegte. Dem 41-Jährigen war die Vorfreude auf sein Trainer-Debüt auf internationaler Bühne deutlich anzumerken – von Anspannung keine Spur. „Aufgeregt bin ich überhaupt nicht“, erklärte er. „Es macht einfach Spaß, dabei zu sein. Es ist eine Ehre, Deutschland im Ausland zu vertreten.“

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Während Manager Horst Heldt gar keine Zweifel daran aufkommen lassen wollte, dass Schalke in der Gruppe K der große Favorit und das Erreichen des Achtelfinals Pflicht ist, gab sich Breitenreiter zurückhaltend: „Es ist wie in der Liga, wenn man anfängt. Man weiß noch nicht richtig, wo man steht.“

Die Wundertüte Nikosia

Apoel Nikosia bezeichnete Breitenreiter als Wundertüte. Er baut darauf, dass seine Mannschaft den Schwung vom 2:1-Heimsieg mit nach Zypern genommen hat: „Das war sehr leidenschaftlich, auch sehr spielstark.“

Dass es zur Anstoßzeit am Donnerstagabend um 22.05 Uhr Ortszeit in Nikosia noch immer über 30 Grad warm sein soll, will Breitereiter auf keinen Fall als mögliche Ausrede gelten lassen. Die übliche lockere Trainingseinheit am Spieltag hat er trotzdem gestrichen, seine Spieler sollen ihre Kräfte sparen.

Apropos Sparen. Horst Heldt schimpfte vor dem ersten Schalker Auftritt in der Europa League in dieser Saison über die Uefa. Die Wertschätzung für diesen Wettbewerb sei zu gering, beklagt Schalkes Manager, die finanzielle Kluft zwischen Champions League und Europa League zu groß. „Die Europa League ist ein sehr herausfordernder Wettbewerb, der leider nicht so begleitet wird, wie er begleitet werden müsste“, sagte Heldt. „Es wäre angebracht, ein Stück vom dicken fetten Kuchen Champions League abzubrechen.“