Gelsenkirchen. Nach dem Abgang von Julian Draxler hat Schalke-Trainer André Breitenreiter im Anschluss an das Mannschaftstraining klare Worte gefunden.

Es ist nur ein Rumpfkader, mit dem Schalke-Trainer André Breitenreiter aktuell arbeiten kann: Neun Spieler sind mit ihren Nationalmannschaften unterwegs. Keine Einladung von Joachim Löw hatte Julian Draxler erhalten, dieser heuerte aber am letzten Tag der Transferfrist noch beim Liga-Konkurrenten aus Wolfsburg an.

Damit dass sich der Leistungsträger noch kurzfristig aus Schalke Richtung VfL verabschieden würde, hatte auch Breitenreiter nicht mehr unbedingt gerechnet: "Ich bin bis zuletzt davon ausgegangen, dass er bleibt. Hätte ich am Donnerstag gewusst, dass er zum VfL Wolfsburg wechselt, dann wäre er nicht mitgefahren", hielt der Fußballlehrer fest.

Breitenreiter: "Spieler werden gepudert und gehyped"

Schwerer als die eher enttäuschende Leistung bei seinem neuen Klub wiegt, dass das Eigengewächs nun nicht mehr zur Verfügung steht - und kein Ersatz mehr für den Linksaußen verpflichtet wurde. "Wir haben unseren besten Spieler verloren, die Qualität ist gesunken", findet Breitenreiter klare Worte für die heiß diskutierte Entscheidung des Vereins, den Stammspieler abzugeben. "Wir müssen versuchen, das Bestmögliche daraus zu machen", sagte Breitenreiter - der sich wohl nicht so richtig über die geschätzten 36 Millionen Euro Ablöse freuen kann.

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Andere Spieler müssen nun in die Bresche springen. Doch die sind zum Teil noch jünger als es Draxler war - und dieser flüchtete auch vor den großen Erwartungen. "Die jungen Spieler werden heutzutage sehr gepudert und gehyped. Das ist ein schmaler Grat, denn trotzdem brauchen sie Zeit, um sich zu entwickeln. Wir alle müssen uns in die Pflicht nehmen, denn diese Jungs sind oftmals sehr sensibel. Wir dürfen die jungen Talente nicht verbrennen", fordert Breitenreiter. Es dürfe nicht angehen, dass sich am Ende der nächsten Saison Nachwuchs-Hoffnungen wie Max Meyer, Leon Goretzka oder Leroy Sané aus ähnlichen gründen verabschieden, wie nun Draxler...