Gelsenkirchen. Julian Draxler wechselt vom FC Schalke 04 zum VfL Wolfsburg. Dafür bekommt S04 mehr Geld als die Bayern für Manuel Neuer überwiesen haben.

Die Entscheidung hatte Julian Draxler innerlich schon nach der letzten Saison getroffen, genauer gesagt: Nach dem letzten Heimspiel gegen Paderborn, als die Wut der Fans ihren Höhepunkt erreichte. „Außer Fährmann, könnt ihr alle gehen“, hieß es damals, und für Julian Draxler war es wohl der Moment, der ihn zu der Überzeugung kommen ließ, dass seine Zukunft nicht mehr auf Schalke liegt.

Schalke hatte Draxlers Vertrag im Mai 2013 bis 2018 verlängert

Nun ist endgültig Makulatur, was vor etwas mehr als zwei Jahren, im Mai 2013, noch großspurig und werbewirksam verkündet wurde: „Mit Stolz und Leidenschaft bis 2018“ hieß damals die Botschaft, die auf kleinen Lastwagen durch das halbe Ruhrgebiet gefahren wurde, nachdem Julian Draxler seinen Vertrag auf Schalke um fünf Jahre verlängert hatte. Am Montag unterschrieb Draxler für fünf Jahre beim VfL Wolfsburg. Dass er ausgerechnet beim ungeliebten Werkslub eine bessere Perspektive für seine Karriere als auf Schalke sieht, macht die Enttäuschung der Fans komplett. Das Ende einer Beziehung.

Schalkes Manager Horst Heldt erklärte am Montag im Gespräch mit der WAZ, es hätte keinen Sinn gemacht, Draxler gegen seinen ausdrücklichen Wunsch weiter auf Schalke zu halten – nicht bei einem Spieler, „der partout nicht mehr will“. Und nachdem die Wolfsburger willens und in der Lage waren, die Schalker Ablöseforderung einigermaßen zu erfüllen, willigte Heldt ein. Schalke kassiert nach WAZ-Informationen 36 Millionen Euro fix und bis zu vier Millionen Euro aus weiteren Bonus-Zahlungen – das ist insgesamt noch mehr, als die Bayern für Manuel Neuer überwiesen haben (inklusive Zusatzzahlungen waren dies fast 35 Millionen Euro).

Eines haben Draxler und Neuer aber jetzt gemeinsam: Ihre einst heldenhafte Verehrung bei den Schalker Fans ist nun Vergangenheit.

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