Gelsenkirchen. Leon Goretzka von Schalke 04 hat seine Muskelverletzung auskuriert und steht in der Stammelf. „Ein überragendes Gefühl“, sagt der Mittelfeldspieler.
Leon Goretzka hat es am Mittwochmorgen nach dem Training nicht eilig. Während die meisten Spieler schon unter der heißen Dusche stehen, versenkt der Mittelfeldspieler noch ein paar Freistöße. Scharf angeschnitten über die Mauer in den Giebel. Das sind die schönsten Freistoßtore und begeistern die Profis des FC Schalke 04 sogar im Training immer wieder aufs Neue. Als Anerkennung gibt’s sogar Applaus von den Fans.
In der vergangenen Saison war noch nicht einmal an Freistoßtraining zu denken. Gleich im ersten Vorbereitungsspiel zog sich Leon Goretzka einen Muskelbündelriss in linken Oberschenkel zu, in der Reha rissen die Muskelbündel erneut. Eine Saison zum Abhaken, die schwerste Phase der noch jungen Karriere des 20-Jährigen. Goretzkas Bilanz in der vergangenen Spielzeit: nur zehn Bundesliga-Spiele sowie ein Einsatz in der Champions League.
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In diesem Sommer hat Leon Goretzka die gesamte Vorbereitung beschwerdefrei absolviert, in den ersten beiden Pflichtspielen stand er in der Startelf, sowohl beim 5:0-Sieg im DFB-Pokal beim MSV Duisburg, als auch am Samstag beim 3:0-Erfolg bei Werder Bremen. Der Muskel hält also, die zähe Verletzung ist endlich auskuriert. „Es ist ein überragendes Gefühl, keinen Gedanken mehr daran zu verschwenden, was passiert, wenn ich in den Sprint gehe“, erklärt Goretzka. „Endlich kann ich wieder die Wege gehen, die ich gehen will.“
Starke Spiele auf Außenpositionen
Seine Position ist aktuell die Sechs, dort spielt er gemeinsam mit Neuzugang Johannes Geis, sogar richtig gut. „Das hat von Anfang an gut geklappt. Wir kennen uns aus der U21-Nationalmannschaft“, sagt Goretzka. Der Rechtsfuß verschweigt aber auch nicht, dass er eigentlich lieber auf der Acht spielt – die offensivere Position im Mittelfeld. In seiner ersten Saison auf Schalke zeigte Goretzka aber auch auf der linken oder rechten Mittelfeldseite starke Spiele. Allen voran in der Rückrunde 2013/14, in der besten Rückrunde der Vereinsgeschichte. Leon Goretzka stellt klar: „Aber ich spiele da, wo der Trainer mich aufstellt. Klingt doof, ist aber so.“
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Dass Schalke vor Transferschluss am 31. August eventuell noch einen Mittelfeldspieler unter Vertrag nehmen könnte, beunruhigt ihn nicht. Im Gegenteil: „Ich bin froh, wenn die Mannschaft verstärkt wird. Grundsätzlich ist es auf Schalke ja so, dass man einen hohen Konkurrenzkampf hat.“ Aber: „Trotzdem ist es mein Anspruch, so gut zu spielen, dass der Trainer keine andere Möglichkeit hat.“
Der ehemalige Bochumer glaubt übrigens nicht, dass ein typischer Abräumer das Spiel der Schalker unbedingt bereichern würde. Weder Leon Goretzka, noch Johannes Geis sind eben diese typischen Abräumer, wie beispielsweise Jermaine Jones einer war. „Natürlich haben wir im Mittelfeld viele Spieler, die eher spielerische Elemente mitbringen. Aber auch Typen, die defensiv Zweikämpfe gewinnen können. Kein Spieler kann sich da rausnehmen, die Mischung macht’s und ich bin auch in der Lage, Zweikämpfe zu gewinnen.“