Duisburg. . Schalke will in dieser Saison „offensiv und attraktiv“ spielen – beim 5:0 in Duisburg klappte das schon ganz hervorragend. Und das hat Gründe.
Manchmal trifft es einen ja wie der Schlag. Fünf Tore – um auf diese Marke zu kommen, hatte sich Schalke in der vergangenen Saison verdammt lange abrackern müssen. Damals hatte es bis in den September gedauert und es mussten alle drei Wettbewerbe herhalten, bis Schalke im fünften Pflichtspiel der Saison endlich insgesamt fünf Tore zusammengekratzt hatte. Manchmal aber geht’s auch Schlag auf Schlag: Wie am Samstag beim 5:0-Sieg in der ersten DFB-Pokal-Runde beim MSV Duisburg.
„Wir haben doch gesagt, dass wir offensiven und attraktiven Fußball spielen wollen“, erklärte Trainer André Breitenreiter. Aber dass es gleich auf Anhieb so gut klappte, war so auch nicht unbedingt zu erwarten. Für Schalker Verhältnisse war es ja beinahe eine Torflut, für die Klaas-Jan Huntelaar (4.), Matija Nastasic (39.), Johannes Geis (45.), Franco Di Santo (63.) und Leon Goretzka (85.) mit ihren Treffern an der Wedau sorgten. Und das war nicht nur damit zu erklären, dass Zweitliga-Aufsteiger Duisburg mit der Aufgabe überfordert war. Schalke präsentierte sich auch selbst in Sturm- und Drangform.
Schalke-Torjäger Huntelaar lobt die neue Spielanlage
Das gesamte Team verbreitete in Duisburg eine Lust aufs Toreschießen – die Spieler verlassen sich nicht mehr nur darauf, dass den Stürmern irgendwie der Ball vor die Füße fällt. Klaas-Jan Huntelaar führt das auf die neue Spielanlage zurück: „Wir spielen offensiver, das sieht man auch am Ergebnis. Fünf verschiedene Spieler haben getroffen. Das bedeutet, dass viele Spieler in eine Position kommen, aus der sie Tore machen können.“
Dazu sind die Standardsituationen wieder eine Waffe – vor allem dank Neuzugang Johannes Geis. Dem Ex-Mainzer gelang in Duisburg mit seinem Freistoßtreffer zum 3:0 beinahe eine Kopie seines Tores beim letzten Test gegen Enschede (1:1). Geis tritt die Freistöße scharf mit der Innenseite – er trainiert diese Schusstechnik oft: „Wenn die Bälle kommen, ist es schwer für den Torwart“, sagt der 22-Jährige, „aber es gehört natürlich auch ein Quäntchen Glück dazu.“ Zudem schlägt er prima Ecken – eine davon fiel Matija Nastasic beim 2:0 beinahe auf den Kopf. Aber Geis ist nicht Schalkes einziger Standard-Schütze: Auch Dennis Aogo ist jetzt vermehrt dafür eingeteilt – so bereitete er das vierte Tor durch Franco Di Santo vor.
Dass das Schalker Spiel jetzt sehr viel variabler angelegt ist, kommt auch Julian Draxler zugute. Der muss nicht mehr so eng an der Seitenlinie kleben, sondern er zieht jetzt öfter nach innen und öffnet damit den linken Flügel für die offensiven Vorstöße von Aogo – dieser Spielzug sieht wie einstudiert aus. Und Draxler blüht auf, weil er mehr Ballkontakte hat. „Für mich hat Julian sehr stark gespielt. Ich hätte ihm und vielen anderen ein Tor gegönnt“, urteilte Manager Horst Heldt.
Schalke-Zugang Di Santo verschoss einen Elfmeter
Schalke war torhungrig – und ließ trotzdem noch jede Menge Chancen aus. Vor allem natürlich den Elfmeter, mit dem der zuvor gefoulte Di Santo an Duisburgs Torwart Ratajczak scheiterte – Huntelaar hatte ihm den Ball überlassen, da der Sturmkollege gerne sein Premierentor für Schalke schießen wollte. Eine Geste, die Huntelaar beim Bundesliga-Start am Samstag in Bremen aber so nicht wiederholen wird: „Nein, ich glaube nicht“, grinste der Holländer. Freilich: Auch der „Hunter“ selbst verballerte in Duisburg noch einige dicke Möglichkeiten. Insgesamt ist er aber sicher: „Wir sind bereit für das Spiel gegen Werder.“
Schalke ist plötzlich hungrig – „unsere Mannschaft war echt stark und wollte mit aller Macht gut in die Saison starten“, lobte Breitenreiter. Und Manager Heldt fand: „Unsere Fans haben nach schönem Fußball gelechzt, den haben sie bekommen.“ Manchmal trifft es einen eben wie der Schlag...
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