Gelsenkirchen. . Nach einer verkorksten Regionalliga-Saison soll jetzt alles besser werden. Cheftrainer Jürgen Luginger ist optimistisch, dass der Plan aufgeht.

Ein blaues Auge hat sich die U23 des FC Schalke 04 in der vergangenen Saison geholt, ein tief dunkelblaues sogar. Mehr aber auch nicht. Auf den letzten Metern einer ziemlich unbefriedigenden Saison hat die Mannschaft von Cheftrainer Jürgen Luginger noch die Kurve gekriegt und den Klassenerhalt in der Regionalliga geschafft. Fraglich, ob es im Falle des Abstiegs heute überhaupt noch eine U23 auf Schalke geben würde. Die Kluft zwischen Bundesliga und Regionalliga ist ohnehin schon groß genug.

„So eine Saison wollen wir nicht noch einmal erleben“, stellt Luginger deshalb klar. Der Cheftrainer ist aber sehr optimistisch, dass sich dieses Szenario nicht wiederholen wird. Die Stimmung beim Mediengespräch gestern im „Raum Parkstadion“ auf der Schalker Geschäftsstelle ist auf jeden Fall bestens. Aufbruchstimmung.

U19-Spieler sind einen Tick stärker

Luginger spricht von einem „sehr guten Trainingslager“, das seine Mannschaft in der vergangenen Woche in Billerbeck absolviert hat. Zudem ist der 47-Jährige sicher, dass die Qualität des Teams höher ist als in der vergangenen Saison. Zum einen seien die zehn A-Jugendlichen, die jetzt als Deutscher Meister zur U23 gestoßen sind, „einen Tick stärker“ als die Nachwuchskicker, die in der vergangenen Saison hochkamen. Außerdem stehen mit Tanju Öztürk oder Thomas Rathgeber schon zu Beginn der Saison Routiniers im Kader, die für die Balance sorgen.

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Eine wichtige Rolle im Team spielt auch Christian Wetklo, der zwischen den Pfosten stehen könnte, aber als Torwarttrainer eben auch schon Teil des Trainerteams ist, zu dem jetzt auch Jörg Böhme gehört. Wutanfälle an der Seitenlinie hat Jürgen Luginger bei seinem Assistenten übrigens bislang noch nicht beobachten können. „Da muss ich sie leider enttäuschen“, sagt er und lacht.

Sieben Spieler, die der U23 zuzuordnen sind, waren zuletzt mit den Profis im Trainingslager in Österreich und werden am heutigen Freitag zur Mannschaft stoßen. Luginger ist sich darüber im Klaren, dass André Breitenreiter auch während der Saison, sowohl im Training als auch in der Bundesliga und in der Europa League, immer mal wieder auf Spieler der U23 zurückgreifen wird.

Ausbildung soll nach wie vor Priorität haben

Das sei auch das Ziel, denn die Ausbildung habe natürlich nach wie vor Priorität. Schafft ein Spieler den Sprung in den Profifußball, ist das schließlich auch eine Anerkennung für die Arbeit in der Knappenschmiede. Aber, das stellt Luginger klar, würde es nicht reichen, samstags in der Regionalliga ein bisschen zu kicken. „Das ist auch Leistungsfußball“, sagt er. Motivationsprobleme etwa habe er aber noch bei keinem Spieler feststellen können. Marvin Friedrich, der 2014/15 auf fünf Bundesligaeinsätze kam, habe auch bei der U23 immer seine Leistung gebracht. Ebenso Marcel Sobottka, der immer wieder im Profikader stand, bislang aber noch keinen Einsatz hatte.

Als Saisonziel gibt Luginger einen einstelligen Tabellenplatz aus. „Es muss ein Ansporn da sein“, sagt er. Mittelfristig will Schalke mit seiner ältesten Nachwuchsmannschaft sogar noch eine Liga höher. Favorit auf die Meisterschaft in dieser Saison seien aber Teams wie Viktoria Köln, Alemannia Aachen, Rot-Weiß Oberhausen oder die U23 von Borussia Dortmund.