Essen. Heldt achtete bei Neuzugängen eher auf Klauseln als auf Charakter und holte den falschen Trainer. Dazu kommt: Besonders teuer wäre der Rauswurf nicht.

Horst Heldt, und das betont er beinahe täglich, hat die Schalker Katastrophen-Saison zu verantworten. Deshalb ist er nicht das richtige Gesicht für den dringend nötigen Umbruch und muss gehen.

Natürlich kann Heldt nett plaudern, seine Schalke-Identifikation ist nicht gespielt und lange stimmten die Ergebnisse. Trotzdem ist es Heldt nicht gelungen, seine Fähigkeiten als Konzept-Manager nachzuweisen. Auch in den Erfolgsjahren zeigte Schalke meist nur Rumpelfußball. Bei Zugängen achtete Heldt mehr auf Klauseln als auf den Charakter – jetzt bekommt Schalke die Quittung dafür. Wunschtrainer Roberto Di Matteo ist gescheitert, und auch Heldts Fähigkeiten als Krisenmanager sind begrenzt. Trainingslager im Kloster, Rausschmiss von drei Spielern – diese Maßnahmen verpufften. Von Vereinsboss Clemens Tönnies ließ sich Heldt zu oft wie eine Marionette dirigieren.

Besonders teuer wäre ein Heldt-Rauswurf nicht – er steht nur noch ein Jahr unter Vertrag. Nachfolge-Kandidaten müsste Schalke auch nicht lange suchen. Ehemalige Schalker wie Christoph Metzelder und Jens Lehmann brennen auf eine Bundesliga-Rückkehr.

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