Mainz/Gelsenkirchen. Die Europa-League-Qualifikation ist in Gefahr, dennoch schützt Schalke-Manager Horst Heldt den in die Kritik geratenen Trainer Roberto Di Matteo.

Am Freitagabend, direkt nach dem enttäuschenden 0:2 beim FSV Mainz 05, schien es für einen kurzen Moment, als würde Schalke-Manager Horst Heldt von Trainer Roberto Di Matteo abrücken. "Wir können keinen aus der Verantwortung nehmen. Die Spieler nicht, mich nicht, den Trainer nicht", seufzte Heldt. Die Qualifikation für die Europa League ist in größter Gefahr, von den vergangenen neun Bundesligaspielen gewann Schalke nur eins. Denkt Heldt etwa an einen Trainerwechsel kurz vor Saisonende?

Schalke-Boss Tönnies hält Di Matteo für "gut, strukturiert und bienenfleißig"

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Nein! Am Samstagmittag stellte sich Heldt unmissverständlich vor den Trainer, den er im Oktober 2014 geholt hatte. "Er ist und bleibt ein guter Trainer und ein akribischer Arbeiter. Unsere Ergebnisse haben nichts mit der Qualität des Trainers zu tun", sagte der Manager. Er warnte die königsblauen Mitglieder und Fans vor Aktionismus: "Der Verein muss davon wegkommen, dass wir kurz denken. Wir müssen uns neu aufstellen, wir müssen einen Schnitt machen, aber wir stellen nicht den Trainer infrage." Aufsichtsratschef Clemens Tönnies hatte Di Matteo vor zwei Wochen gelobt. Tönnies bezeichnete ihn in der Sport-1-Sendung "Doppelpass" als "guten, strukturierten Trainer, der bienenfleißig arbeitet".

Di Matteos Schalke-Bilanz ist aber nur durchwachsen. Von 29 Pflichtspielen unter seiner Regie gewannen die Königsblauen nur zwölf, das große Ziel "Champions League" haben sie klar verfehlt - und sie zeigten zu oft nur Rumpelfußball. Di Matteo bereitet sein Team nun von Montag bis Donnerstag in der Mähdrescherstadt Harsewinkel-Marienfeld in der westfälischen Abgeschiedenheit auf das nächste Spiel gegen den VfB Stuttgart vor (Samstag, 15.30 Uhr, live in unserem Ticker). Dann kehrt ausgerechnet Schalkes Jahrhunderttrainer Huub Stevens zurück.