Wolfsburg. Sead Kolasinac war beim Schalker 1:1 in Wolfsburg der Buhmann. Nach einem Foul an Vieirinha sah er Gelb - nach Meinung der Wolfsburger zu wenig.
Dieter Hecking ließ keine zwei Meinungen zu. "Sead Kolasinac hätte die Rote Karte sehen müssen", sagte der Trainer des VfL Wolfsburg nach dem 1:1 (0:0) gegen Schalke 04. Es ging um eine Szene in der 32. Minute, als Schalkes Linksverteidiger den Wolfsburger Rechtsaußen Vieirinha am Strafraumeck übel umsenste. "Er nimmt eine Verletzung in Kauf", schnaufte Hecking. "Da muss ich dann darüber nachdenken, was die Schiedsrichter manchmal sehen."
Kolasinac und Schiri Christian Dingert waren die Buhmänner in der VW-Arena. Schalke-Manager Horst Heldt nahm das Foul von Kolasinac nach dem Abpfiff in der Mixed Zone zunächst sogar mit Humor, sagte beschwingt "Ball gespielt!", wurde dann aber ernster: "Das war hart an der Grenze, ein intensives Tackling. Was den Schiri zu der Gelben Karte bewogen hat, war nach meiner Meinung, dass Sead von der Seite gekommen ist und nicht von hinten." Schalke-Torwart Ralf Fährmann fand die Gelbe Karte ebenfalls ausreichend. "Das ist Fußball, da gibt es auch mal Karten, brutalere und härtere Fouls. Das war keine Situation, die danach schreit, ein großes Fass aufzumachen."
Kolasinac musste mit Wadenproblemen kurz vor Schluss raus - auf dem Platz schmiss er sich aufreizend oft auf den Boden und wälzte sich vor Schmerzen. "Eigentlich", sagte Dieter Hecking böse, "hätte Kolasinac gar nicht mehr ausgewechselt werden dürfen."