Gelsenkirchen. Seit der 0:3-Demütigung beim BVB ist Schalkes Rechtsverteidiger Atsuto Uchida außen vor. Der Rechtsverteidiger hat große Probleme mit der Patellasehne.

Es ist eins der größten Rätsel der vergangenen Wochen beim FC Schalke 04: Warum setzt Trainer Roberto Di Matteo seit der 0:3-Demütigung im Derby beim BVB nicht mehr auf Atsuto Uchida? Der zuvor gesetzte Rechtsverteidiger hockt seitdem auf der Bank, seinen Platz im Team nahmen Tranquillo Barnetta oder Benedikt Höwedes ein. Am Donnerstag lieferte Di Matteo die Antwort: Uchida plagen seit Monaten Schmerzen an der Patellasehne. Die Behandlungsoptionen sorgen nun für einen heftigen Streit zwischen Schalkes Ärzten und japanischen Medizinern.

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Es ist nicht das erste Mal, dass sich die beiden Abteilungen nicht einig sind. Die Kommunikationsprobleme begannen vor über einem Jahr. Anfang Februar 2014 zog sich Uchida im Heimspiel gegen Hannover (2:0) einen Muskelfaserriss am Sehnenansatz zu. Schalke erlaubte Uchida seinerzeit, sich in seiner Heimat behandeln zu lassen. Schalke plädierte für eine Operation, die Japaner votierten dagegen. Uchida hörte auf die japanischen Ärzte. Der Heilungsprozess kam nur schleppend voran, ein Bundesligaspiel bestritt er in der Saison 2013/2014 nicht mehr. An der WM 2014 in Brasilien nahm er aber teil.

Probleme an der Patellasehne

Seit der WM plagen Uchida Probleme an der Patellasehne. In manchen Wochen kann er das volle Trainingsprogramm absolvieren, dann fällt er immer mal wieder wegen großer Schmerzen aus. Manager Horst Heldt sagte: "Wer das schon einmal hatte, der weiß, dass es eine Verletzung ist, die sich täglich unterscheidet." Trainer Di Matteo erklärte: "Weil er diese Probleme hat, ist er im Kader ein bisschen nach hinten gefallen." Zudem spielten Barnetta und Höwedes ordentlich.

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Di Matteo hob vor dem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg (Sonntag, 17.30 Uhr, live in unserem Ticker) dennoch Uchidas Bedeutung für die Mannschaft hervor. "Er ist ein sehr wichtiger, ein guter Spieler. Ich hoffe, dass er so schnell wie möglich wieder in Topform kommt", sagte Di Matteo und forderte: "Das ist eine Situation, die man lösen muss."

Unterschiedliche Auffassung

Schalkes Ärzte und die japanischen Mediziner sind aber erneut unterschiedlicher Auffassung. "Wir sind überzeugt, dass es sinnvoll ist, Uchida konservativ zu behandeln. Ende März war er aber bei der Nationalmannschaft. Dort ist er zum Einsatz gekommen, was nicht gut gewesen ist. Nun kam die Empfehlung einer Operation. Wir versuchen, das zu verhindern", erklärte Heldt.

Gerade in der gegenwärtigen Situation könnte Schalke eine starke rechte Seite mit dem kongenialen Duo Atsuto Uchida/Jefferson Farfan gut gebrauchen - und Farfan ist wieder fit. Dass beide am Sonntag gemeinsam auflaufen, ist immerhin nicht ausgeschlossen. "In dieser Woche", erklärte Di Matteo, "hat sich Uchida wieder besser gefühlt."