Dortmund. Heldt und Trainer Roberto Di Matteo entschuldigten sich nach der 0:3-Demütigung im Derby bei den Schalke-Fans. Wir haben die Stimmen zum Spiel.
Die Schalke-Fans zeigten ihrer Mannschaft nach der peinlichen 0:3-Demütigung im Derby bei Borussia Dortmund sofort, wie sie die Leistung empfanden. Als sich die Spieler für die Unterstützung bedanken wollten, wurden sie von der Gästekurve mit bösen Pfiffen empfangen. Trainer Roberto Di Matteo und Manager Horst Heldt entschuldigten sich nach dem Spiel für die schwache Leistung. Gerade Heldt schimpfte: "Es war ein kollektives Versagen, ein sehr schlimmer Auftritt." Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.
Roberto Di Matteo (Trainer FC Schalke 04): "Es ist ein schwieriger Tag für uns. Wir müssen uns bei unseren Fans entschuldigen für die schlechte Mannschaftsleistung. Wir hatten etwas ganz anderes geplant. Nach den ersten zehn Minuten, wo wir einigermaßen gute Ansätze gezeigt haben, haben wir das Spiel nie mehr in Kontrolle bekommen. Vor allem, wenn wir den Ball erobert haben, haben wir ihn viel zu schnell wieder weggegeben. Darum haben wir nach vorn sehr wenig machen können. Wir sind verstört und enttäuscht, dass wir nicht das gebracht haben, was wir uns vorgestellt hatten. Wir müssen uns grundsätzlich überlegen, wie es für die Zukunft weitergeht. Es war eine kollektiv schlechte Leistung, auch von mir. Wir werden das in den nächsten Tagen analysieren. Wir haben viel Arbeit vor uns, das habe ich am ersten Tag gesagt, als ich gekommen bin. Zwischenzeitlich haben wir ein bisschen aufgeholt, jetzt wieder ein bisschen Punkte und Plätze verloren."
Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): "Wir waren vielleicht zwei, drei Minuten in der Anfangsphase halbwegs im Spiel. Von da an haben wir das Spiel völlig weggegeben, haben nur reagiert, überhaupt nicht agiert. Wir haben völlig verdient verloren. Es war ein Wunder, dass wir so lange das 0:0 gehalten haben. Es war ein sehr schlimmer Auftritt. Man kann sich bei den Fans für die Art und Weise nur entschuldigen. Im Derby darf man nicht so auftreten wie wir heute. Es war ein kollektives Versagen, vielleicht zwei Spieler sind annähernd an ihre Leistung gekommen. Der Auftritt ist nicht zu erklären. Das, was wir im Hinspiel gut gemacht haben zu Hause haben wir heute alles vermissen lassen."
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Heldt über die Spieler in Normalform: "Marco Höger und Benedikt Höwedes - auch bei Timon Wellenreuther fand ich, dass er vieles verhindert. Roman Neustädter muss man eigentlich dazuzählen. Es ist nicht einfach, in der Zentrale gegen Aubameyang zu spielen."
Heldt über mögliche grundsätzliche Änderungen: "Wir haben fast einen Komplettausfall gehabt. Da brauchen wir nicht über Taktik reden. Die meisten Spieler sind nicht annähernd an ihre Leistung gekommen. Das war das Problem."
Benedikt Höwedes (Kapitän FC Schalke 04): "Dortmund hatte in der ersten Halbzeit schon eine Vielzahl an Chancen. Wir hatten Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten sind. In der zweiten Halbzeit hatten wir eine bessere Grundordnung. Dortmund hatte nicht mehr die klaren Möglichkeiten wie in der ersten Halbzeit. Aber dann haben sie sich für die erste Halbzeit belohnt – und wir haben Dortmund mit einem unglücklich abgefälschten Ball zum Tor kommen lassen. Es war ein einseitiges Spiel - und unglaublich enttäuschend für uns."
Höwedes über fehlenden Einsatz: "Man kann nicht sagen, dass wir nicht gekämpft haben. Ich glaube, dass wir Potenzial nach oben hatten. Ich will keinen in die Pfanne hauen und sagen, dass er nicht alles für den Klub gegeben hat."
Höwedes über seinen Geburtstag am Sonntag: "Es wird kein schöner Geburtstag. Ist doch normal, dass wir alle genervt und gefrustet sind, dass wir einen so schlechten Tag erwischt haben. Ich bin der Meinung, dass wir zu mutlos ins Spiel gegangen sind, viele Bälle nicht gefordert und nicht gehalten wurden, auch in der Spitze. Wir konnten kaum für Entlastung sorgen beim Dortmunder Powerplay. In allen Belangen waren wir Dortmund heute unterlegen."
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Dennis Aogo (FC Schalke 04): "Ich glaube nicht, dass man der Mannschaft vorwerfen kann, dass sie nicht gewollt hat. Wir waren einfach einen Tick zu passiv in unserem Spiel, haben uns zu sehr auf das Verteidigen konzentriert. Es ist normal, dass man die eine oder andere Chance gegen Dortmund weggibt, aber wir müssen auch einen Tick mehr nach vorn machen, um Nadelstiche zu setzen, um uns Respekt zu verschaffen, damit die Dortmunder wissen, dass sie aufpassen müssen."
Aogo über die Tabellensituation: "Wir dürfen uns nicht mehr viel erlauben. Trotzdem hatten wir auch in der Vergangenheit mal schlechte Phasen, da sind wir immer wieder rausgekommen. Man sollte es nicht zu negativ sehen."
Aogo über den Mitkonkurrenten BVB: "Das hängt auch von uns ab. Wir sind sieben Punkte vor Dortmund. Wenn wir es schaffen, wieder in die Spur zu kommen, dann ist der BVB kein Mitkonkurrent."
Christian Fuchs (FC Schalke 04): "Es war zu wenig, was wir heute auf den Platz gebracht haben, gerade für ein Derby. Da müssen mehr Emotionen drin sein. In der Kabine war nach dem Spiel Totenstille. Wir dürfen uns jetzt nicht zu viel runterziehen lassen. Es muss nächste Woche weitergehen. Es ist ein verlorenes Spiel, in dem es um drei Punkte ging, nicht um sechs oder neun."
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