Gelsenkirchen/Madrid. . Der FC Schalke 04 bemüht sich laut Medienberichten offenbar um Sami Khedira von Real Madrid. Der Vertrag des Weltmeisters läuft Ende der Saison aus.

Der FC Schalke 04 hat offenbar seine Fühler nach Sami Khedira ausgestreckt, das berichtet die Sport Bild in ihrer Mittwochsausgabe. Schalkes Sportvorstand Horst Heldt soll Khedira das Interesse der Königsblauen bereits verdeutlicht haben. Für den Bundesligisten wäre es ein spektakulärer und vor allem in der Ablöse günstiger Neuzugang, denn der Vertrag des Mittelfeldspielers von Real Madrid läuft im Sommer aus.

„Wir werden uns punktuell um Top-Leute bemühen. Dazu sind wir in der Lage“, sagte Aufsichtsrats-Boss Clemens Tönnies im Blatt. Namen allerdings wollte Tönnies nicht kommentieren. Die Verbindung zu Khedira und Madrid liegt allerdings auf der Hand. Nicht nur, dass der Spieler ablösefrei nach Gelsenkirchen kommen könnte, es wäre auch ein deutliches Signal in Richtung Bundesliga-Spitze und den Rest Europas. "Im europäischen Ranking sind wir auf Platz sieben - vor Dortmund", betont der S04-Boss. Ein kleiner Haken in Richtung Derby am kommenden Wochenende (Samstag, 15.30 Uhr/live in unserem Ticker).

Angriff auf Europa mit dem Geld der Schalke-Fans?

Die Chancen, einen dicken Fisch wie Sami Khedira in den Pott zu lotsen stehen nicht schlecht. Auch wenn mit dem BVB, Arsenal, Liverpool und Chelsea etliche Top-Klubs mit dem 27-Jährigen in Verbindung gebracht werden, so kennt Heldt Khedira noch aus gemeinsamen Stuttgarter Zeiten, als sie 2007 gemeinsam Deutscher Meister mit dem VfB wurden. Die Königsblauen suchen nach einem neuem Mittelfeldchef in der Zentrale, zumal Kevin-Prince Boateng nicht unumstritten und verletzungsanfällig ist.

Auch wenn keine Ablöse für Khedira zu zahlen wäre, der Deal würde Schalke trotzdem nicht ganz billig kommen. Deshalb will der Klub auf Dauer neue Wege gehen. Tönnies plant den Angriff auf Europa mit Hilfe der eigenen Fans. „Wir haben 132.000 Mitglieder. Nur mal ein Gedankenspiel: Mitglieder zahlen freiwillig einen einmaligen Betrag von 1000 Euro. Wären es 132.000, könnten wir die Finanzverbindlichkeiten weitgehend tilgen und sparen so rund 25 Millionen an Zins und Tilgung, und das jedes Jahr. Das macht in zehn Jahren insgesamt 250 Millionen mehr“, so Tönnies: „Dann spielten wir, was die zukünftigen finanziellen Möglichkeiten betrifft, plötzlich in einer ganz anderen Liga. Und das als eingetragener Verein ohne Investoren und Fremdbestimmung.“

Tönnies sorgt sich, über "den Geldhahn weggedrängt werden zu können"

Über diese Pläne diskutierten Vorstand und Aufsichtsrat auf einer gemeinsamen Sitzung in Rheda-Wiedenbrück. Tönnies hatte Sorgen, „dass wir über den Geldhahn weggedrängt und sportlich abgehängt werden könnten. Dann haben wir das schönste Stadion in Deutschland, spielen aber plötzlich nicht mehr um die Champions-League-Plätze“.

Ob die Fans den Verein wieder flüssig machen? Man müsse die Kräfte bündeln und sich der neuen Entwicklung stellen, sagte der Schalke-Boss.