Gelsenkirchen. . Tranquillo Barnetta stand bei drei Derbys gegen Borussia Dortmund im Kader des FC Schalke 04. Die Bilanz: drei Siege. Nun winkt ihm ein Startelfeinsatz.
Tranquillo Barnetta stand beim Training am Montagnachmittag gar nicht auf dem Platz. Grund zur Sorge besteht aber nicht. Die Spieler, die am Samstag beim 1:1 gegen Werder Bremen aufliefen, wurden geschont, sie absolvierten nur eine lockere Laufeinheit und anschließend gab es einige Stretch-Übungen. „So ein Spiel steckt ja auch zwei Tage später in den Knochen“, sagt Barnetta, den Cheftrainer Roberto Di Matteo gegen Bremen ziemlich überraschend auf der rechten Abwehrseite aufgeboten hatte.
Und es ist durchaus möglich, dass der Schweizer Nationalspieler auch am Samstag im Revierderby bei Borussia Dortmund wieder hinten rechts verteidigen wird. Begegnungen mit dem so dribbelstarken Marco Reus sind auf dieser Position vorprogrammiert. Barnetta ersetzte am Samstag Atsuto Uchida, der wegen Knie- und Oberschenkelproblemen aber voraussichtlich noch ausfallen wird. Ein Duell mit Marco Reus würde Barnetta aber keine Sorgen bereiten. „Kein Problem“, meint er. „Ich bin keiner, der sich groß auf den Gegner einstellt.“ Barnetta ist sicher: „Wenn wir die Leistungen der letzten Wochen abrufen, dann werden wir gewinnen.“ Aber es sei enorm wichtig, dass Schalke am Samstagnachmittag im Signal Iduna Park geschlossen auftritt. „Wenn einer ausgespielt ist, muss der andere da sein“, fordert er.
Makellose Derbybilanz
Obwohl Barnetta wohl eher ein Offensivspieler ist, findet er die Position des rechten Verteidigers gar nicht mal so schlecht. Schließlich soll er sich ja auch ständig ins Offensivspiel einschalten. „Ich versuche, die Bälle schnell in die Räume zu spielen“, sagt er. Die Spielidee seines Cheftrainers Roberto Di Matteo, die defensive Grundordnung nie zu vernachlässigen, findet Barnetta richtig. „Es geht darum, kein Gegentor zu bekommen. Einem Rückstand hinterherzulaufen, ist immer schwierig“, sagt er. Im Derby, na klar, wünscht er sich ein frühes Tor. „Wir müssen gut ins Spiel finden.“
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Barnetta stand bislang bei drei Revierderbys im Schalker Kader. Seine Bilanz ist makellos: drei Siege. Allerdings kam Barnetta nur beim 2:1-Auswärtssieg im Oktober 2012 zum Einsatz. Nach 70 Minuten wurde er für Jefferson Farfan eingewechselt. Im Rückspiel, das Schalke ebenfalls mit 2:1 gewann, saß Barnetta 90 Minuten auf der Bank. Das erste Derby nach seiner Rückkehr aus Frankfurt im vergangenen September gewannen die Königsblauen wieder mit 2:1, wieder blieb für ihn nur der Platz auf der Ersatzbank. „Ich habe das Ding immer nach Hause gefahren“, sagt er und lacht.
Barnetta: "Das Kribbeln kommt dann erst vor so einem Spiel"
Derbysiege seien sowieso immer die schönsten. Nicht nur mit Schalke. Mit Leverkusen gab es gegen den 1. FC Köln sogar mal einen am Karnevalssamstag. „Aber die schönsten, die sind schon hier im Pott“, sagt Barnetta.
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Schlafen wird der 75-malige Nationalspieler der Schweiz vor dem Derby übrigens genauso wie vor jedem anderen Bundesligaspiel. Nämlich ganz entspannt. „Wenn man zu nervös ist, ist das nicht gut. Eine gewisse Anspannung wird da sein, das Kribbeln kommt dann erst vor so einem Spiel“, sagt er.
Dass die Dortmunder Dienstagabend gegen Juventus Turin noch in der Champions League ran müssen, während die Schalker eine spielfreie Woche haben, sieht Barnetta nicht unbedingt als Vorteil. Dortmund habe die Qualität, auch drei gute Spiele in einer Woche zu absolvieren. „Und so ein Derby, das setzt ja auch nochmal Kräfte frei“, sagt er.