Gelsenkirchen. . Der Mittelfeldspieler meldet sich nach seinem Trainingsunfall mit einer Entwarnung zurück und erklärt einen Vorzug des neuen Schalker Spielsystems.

Es passierte im Kampf um den Ball. Keine Absicht. Weder Torhüter Christian Wetklo noch Marco Höger wollten dem anderen weh tun. Beide rasselten im Training heftig zusammen. „Wir haben beide nur auf den Ball geschaut und dabei den Mitspieler übersehen“, sagt Marco Höger, der die Trainingseinheit am Dienstag mit einem schmerzenden Knie und einem ganz üblen Gefühl vorzeitig beendete.
Die Angst vor einer erneut schweren Verletzung begleitete Höger auf dem Weg in die Kabine. Schalkes Mittelfeldmann gab am Donnerstag aber Entwarnung: „Gott sei Dank war es nur ein harter Schlag. Der Wetti ist ja schließlich auch nicht der Leichteste. Es schmerzt noch etwas, aber es kann weiter gehen.“

191 Tage abgemeldet

Der 19. Oktober 2013 hat Marco Höger verändert. Der Kreuzbandriss, den er sich am neunten Spieltag in der Partie bei Eintracht Braunschweig zuzog, heftete seinen Namen für insgesamt 191 Tage an die Verletztenliste. Höger verpasste wettbewerbsübergreifend 55 Pflichtspiele, musste sich durch die mühsame Reha kämpfen und kehrte erst am vorletzten Spieltag auf den Fußballplatz zurück. Eine Zeit, die ihm Anfang der Woche noch einmal einen Schrecken einjagte. „Schlimmes Kopfkino“, erklärte Höger am Donnerstag gut gelaunt und mit einem Lächeln auf den Lippen.

Der 25-Jährige hatte da schon ein intensives Training hinter sich. Eine Einheit, in der Cheftrainer Roberto Di Matteo weiter akribisch an Taktik und Fitness feilte. Höger sieht sich und sein Team auf dem richtigen Kurs: „Wir haben seit dem Trainerwechsel ein komplett neues System. Das hat bisher gut geklappt. Jetzt geht es neben der Ausdauer vor allem darum, die neuen Laufwege und Kombinationen zu verinnerlichen.“ Die neue Dreierabwehrkette, die sich in der Rückwärtsbewegung zu einer Fünferkette umformt, nennt Höger „genau das richtige System“, weil es auf die Stärken und Fähigkeiten der momentan zur Verfügung stehenden Spieler gemünzt sei.

Begeistert von Matija Nastasic

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Begeistert ist Marco Höger auch von seinem neuen Mitspieler. „Noch ist es recht ruhig um ihn herum“, sagt Höger über den von Manchester City ausgeliehenen Matija Nastasic, „aber das wird sich schnell ändern. Er hat sich in den wenigen Tagen schon gut eingelebt. Spielerisch hilft er uns ganz klar weiter, das sieht man im Training schon. Er ist zweikampfstark und gut im Spielaufbau. Ich glaube, dass wir noch viel Freude mit ihm haben werden.“

Im Hinblick auf die anstehende Rückrunde, die für den FC Schalke am 31. Januar mit einem Heimspiel gegen Hannover 96 (15.30 Uhr, live in unserem Ticker) beginnt, zeigt sich Höger trotz der weiterhin verletzt fehlenden Leistungsträger Julian Draxler, Leon Goretzka und Jefferson Farfan selbstbewusst und kämpferisch: „Wir sind immer noch in allen Mannschaftsteilen gut aufgestellt.“ Zu Schalkes Ambitionen sagt Höger: „Hinter den Bayern ist alles möglich. Aber vorrangiges Ziel ist die direkte Qualifikation für die Champions League.“