Essen. Der FC Schalke 04 hat es am 4. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase verpasst, das Tor zum Achtelfinale weit aufzustoßen. Bei Sporting Lissabon unterlag die Mannschaft von Roberto Di Matteo mit 2:4 und liegt jetzt nur noch einen Punkt vor den Portugiesen.
Die Hoffnungen des FC Schalke 04 auf den Einzug ins Achtelfinale der Champions League haben am Mittwoch einen herben Dämpfer erhalten. Die Königsblauen unterlagen bei Sporting Lissabon mit 2:4. „Wir haben zu leicht die Tore hergeschenkt und blöd verloren“, bilanzierte Kapitän Benedikt Höwedes.
Roberto di Matteo veränderte sein Team im Vergleich zum Hinspiel vor zwei Wochen gleich auf sieben Positionen. Schalke begann das Spiel zunächst gut organisiert. Die hoch stehende Abwehrkette war von Beginn an gefordert, stand aber noch sicher. Sporting setzte auf Aggressivität und einen direkten Zug Richtung Schalker Tor. Sicher auch Folge des Hinspiels, in dem sich Lissabon wegen einer krassen Fehlentscheidung um einen Punkt betrogen gefühlt hatte.
Leidtragender der Lissaboner Aggressivität war zunächst Max Meyer, der in der 14. Minute vom Schiedsrichter unbemerkt den Ellenbogen von Adrien Silva ins Gesicht bekam. Nur zwei Minuten später lag Meyer nach einem Foulspiel von Naby Sarr erneut auf dem Rasen. Der fällige Freistoß brachte Schalke dann nach 17 Minuten in Führung. Den von Dennis Aogo geschlagenen Ball köpfte Lissabons Islam Slimani von Eric Maxim Choupo-Moting bedrängt ins eigene Tor.
Schalke verliert nach dem 1:1 die Kontrolle
Schalke schien das Spiel bis dahin gut im Griff zu haben. Doch die Königsblauen verloren trotz der Führung die Kontrolle. Auslöser war ein von Adrien Silva geschlagener Freistoß in der 26. Minute, den Naby Sarr per Kopf zum 1:1 verwandelte. Während Schalkes Konzentration zunehmend nachließ, erhöhte Lissabon den Druck. Bis zum Pausenpfiff taten sich riesige Löcher in Schalkes Abwehr auf. In der 38. Minute bewahrte Ralf Fährmann Schalke vor dem Rückstand. Der Torhüter lenkte den Schuss des völlig frei stehenden Joao Mario mit dem Fuß zur Ecke. In der 44. Minute verfehlte dann Carlos Mane nach einer Flanke von Nani knapp das Tor. Schalke rettete das 1:1 mit Mühe in die Pause.
Viel weiter aber auch nicht, denn Lissabon machte nach dem Seitenwechsel genau da weiter, wo es aufgehört hatte. Die Gastgeber erzielten nach 52 Minuten die Führung. Jefferson nutzte die Konfusion in Schalkes Abwehr und traf mit einem satten Schuss aus knapp 20 Metern. Die Schalker hatten dabei nur halbherzig gestört.
Boateng und Sam kommen von der Bank
Schalke brauchte einige Zeit, um sich von diesem Schock zu erholen, kämpfte sich aber zunächst zurück ins Spiel. Bei den Offensivaktionen fehlte aber das Glück – allerdings nicht nur das: In der 66. Minute vertändelte Chinedu Obasi in aussichtsreicher Position den Ball. Schalkes Trainer Di Matteo versuchte mit den Einwechslungen von Kevin-Prince Boateng für Max Meyer und Sidney Sam für Chinedu Obasi noch einmal frischen Wind zu bringen, doch der Schuss ging nach hinten los. Sporting Lissabon konterte gelungen in der 72. Minute. Nani schoss den Ball nach sehenswertem Querpass des eingewechselten André Carrillo mühelos über die Torlinie.
Noch einmal kam Hoffnung auf, als Dennis Aogo in der 88. Minute mit einem Linksschuss ins lange Eck auf 2:3 verkürzte. Doch in der Nachspielzeit war wieder alles dahin: Den Schalkern fehlte jegliche Ordnung, als Lissabon erneut gezielt konterte und durch Slimani perfekt abschloss. Nun geht für Schalke in der Königsklasse das Rechnen und das Zittern los – diese Gruppe bleibt sehr spannend.