Oberhausen. Die Fußball-Regionalligapartie zwischen Rot-Weiß Oberhausen und der Reserve des 1. FC Köln musste kurzfristig abgesagt werden - der Flutlichtmast in Höhe der Emscherkurve drohte abzuknicken. Nun muss der Mast so schnell wie möglich abgetragen werden.
Viele RWO-Fans glaubten zunächst an einen Aprilscherz und schauten vorsichtshalber schnell im Kalender nach. „Aufgrund eines technischen Defektes an einem Mast der Flutlichtanlage des Stadion Niederrhein muss aus Sicherheitsgründen das Heimspiel gegen die Zweitvertretung des 1. FC Köln ausfallen und verlegt werden“, lautete die offizielle Mitteilung des Regionalligisten Freitagabend. Doch es war alles andere als ein Scherz, und es handelte sich auch nicht unbedingt um einen technischen Defekt. Der hätte eine Austragung am frühen Nachmittag schließlich auch nicht verhindert. Die Ursache war deutlich ernster, denn der Flutlichtmast in Höhe der Emscherkurve drohte abzuknicken.
Entdeckt wurde das defekte Stahlmonstrum Freitagnachmittag von einem Mitarbeiter am benachbarten SSB-Freizeitgelände. „Der sah, dass sich der Mast bewegte und verständigte die zuständigen Stellen“, erklärte OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt. Polizei und Feuerwehr beschlossen dann am Abend gemeinsam mit dem Verein die Absage des Spiels.
Samstag früh um acht Uhr traf sich dann RWO-Präsident Hajo Sommers mit einem Statiker, Vertretern von Polizei und OGM zum Ortstermin. Beim Öffnen der vom TÜV vorgeschriebenen Manschetten am unteren Teil des Mastes wurde ein erheblicher Wassereintritt festgestellt. Zudem gab es während dieses Ortstermins in etwa 15 Metern Höhe ein lautes Knacken und der Mast neigte sich um gut einen Meter zur Seite. Vermutlich durch das Kontergewicht der Lichtanlage bewegte sich der Mast danach glücklicherweise wieder zurück in seine Ausgangsposition. Ein leichter Knick ist aber dennoch auch von weitem deutlich sichtbar.
Spezialfirma erforderlich
Das war Grund genug, so schnell wie möglich die Abtragung des über 40 Meter hohen Mastes zu veranlassen. Das kann jedoch nur eine Spezialfirma, die auch über einen 40m-Kran verfügt. „Das wird jetzt alles am Wochenende organisiert, damit am Montag mit der Abtragung begonnen werden kann“, erläutert Schmidt. Im Laufe der Woche soll der Mast dann am Boden liegend untersucht werden. Erst danach kann beurteilt werden, ob eine Reparatur möglich ist und wann die Anlage für die Spiele wieder zur Verfügung steht.
Die am Stadion vorbeiführende Lindnerstraße ist daher bis auf weiteres gesperrt. „Es muss sichergestellt werden, dass keine Personen gefährdet werden“, erklärt OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt. Dazu gehört selbstverständlich auch, dass parallel alle anderen drei Masten auf ihre Sicherheit hin geprüft werden.
Am Trainingsbetrieb ändert sich nur wenig. Auch die Regionalliga-Mannschaft trainiert auf dem Rasen im Leistungszentrum, wo sie sich nun auch umziehen wird. Trainer Peter Kunkel nahm den Ausfall gelassen hin. „Man lernt offensichtlich nie aus. So etwas habe ich bislang noch nie erlebt, aber da können wir nichts dran machen. Schade, wir hätten gerne gespielt, zumal wir nach dem Ergebnis von Freitag sogar in der Tabelle hätten klettern können“, meinte Kunkel, der sein Team Samstagvormittag zum Training bat und den plötzlich freien Nachmittag nutzte, sich bei der Partie zwischen Uerdingen und Lippstadt mögliche Neuzugänge anzuschauen. „Das hat sich aber auch nicht gelohnt“, blickte er auf einen insgesamt nicht zufriedenstellenden Tag zurück.