Oberhausen.. Ein Hund hat sich in fünf Jahren in die Herzen der Fans von Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen gejubelt. Doch bei seiner “Adoption“ 2008 spielte RWO noch in der Zweiten Liga bei den Großen. In der Regionalliga passt der Name nicht mehr zum Image des Revierklubs. Darum wird der Hund umgetauft, was nicht jedem gefällt.

Oberhausen ist auf den Hund gekommen. Schon vor einiger Zeit. Und das ganz freiwillig. Als Rot-Weiß Oberhausen 2008 kurz nach dem Aufstieg in die Zweite Bundesliga eine pelzig-haarige Verpflichtung vorstellte, war die Überraschung im Fanlager groß. „Ein Kläffer im Konzert der Großen? Wie soll das denn gehen?“ Die Aufregung legte sich schnell, der „Underdog“ jubelte sich in die Bundesliga der Maskottchen.

Trennung vom Namen fällt schwer

Doch diese Tage scheinen gezählt. Der „Underdog“ soll verschwinden. Zumindest sein Name. Deswegen sucht der Verein jetzt einen neuen Rufnamen. Und das gefällt nicht jedem Anhänger. Viele wollen ihren Underdog behalten.

Schließlich gilt der Jubel-Hund als Sympathieträger im rot-weißen Trikot. Mit kalter Hundeschnauze steht er hinter dem Tor. An der Seitenlinie ist er ein Aktivposten, der gerne mit dem Kickboard auf der Tartanbahn des Stadion Niederrhein hin- und hersaust und bei einem strittigen Pfiff des Schiedsrichters die Pfoten über dem Kopf zusammenschlägt.

Fans sollen sich Gedanken machen

„Wir spielen nicht mehr bei den Großen in der zweiten Bundesliga“, sagt Präsident Hajo Sommers. „Das Wortspiel funktioniert in der Vierten Liga nicht mehr, weil wir unten angekommen sind und dort kein Underdog mehr sind.“ Auch die Macher von „Underdog TV“, einem RWO-Fanmagazin, das im Internet auf der Videoseite Youtube kostenfrei abrufbar ist, hatten sich einen neuen Namen für den Anfeuer-Albino gewünscht. Nun wird gesucht. Tief in der Nacht gegrübelt, bis der Nachbarhund bellt.

Beherrscht komplizierte Breakdance-Einlagen: der Underdog.
Beherrscht komplizierte Breakdance-Einlagen: der Underdog. © Imago | Unbekannt

Die Fans dürfen mitmachen. Über die Facebook-Seite des Vereins und der Homepage rwo-online.de sucht der Regionalligist einen Hundenamen. Häufiger Vorschlag bisher: „Terra“, Mike“ oder „Terradog“. Die Fans wünschen sich den Publikumsliebling Mike Terranova offenbar nicht nur als neuen Co-Trainer, sondern auch als Glücksbringer, was Präsident Sommers ein Schmunzeln auf das Gesicht zaubert. Auch ansonsten sind die RWO-Anhänger nicht gerade gedankenmüde. „Hotdog!“, „Überdog“, „Straßenköter“, „Fiffi und Flohsack“ oder einfach: „Möter“ – halb Mensch, halb Köter?

"Unsere Töle ist die beste"

Am Maskottchen-Vorgänger des Hundes können sich die rot-weißen Anhänger nicht orientieren. Vor dem Underdog schlurfte ein eher teilnahmsloser "Kleebär" durch das Stadion. Der winkende Meister Petz befindet sich jetzt in Rente. Die Chancen, dass ein Ex-Spieler wie Toto Pelzer wieder in der ersten Mannschaft mit dem Kleeblatt aufläuft, dürften größer sein als ein Comeback des Maskottchens a.D.

Zuletzt hatte auch der Underdog bei manchen Heimspielen pausiert. Präsident Sommers: „Bei den Abendspielen haben wir ihn in der Hundehütte gelassen, da kaum Kinder im Stadion waren. Auch ein Maskottchen kostet Geld.“ Doch die Liebe zum Hund ist weiterhin groß. „Egal, was andere Vereine für Maskottchen haben, unsere Töle ist die beste.“

Und was geschieht, wenn die Fans den alten Namen behalten wollen? „Wir schauen mal“, sagt Sommers. Bei überwältigender Mehrheit "Pro Underdog" scheint die Rettung nicht unmöglich.

Am Samstag (13. Juli) soll der Maskottchenname bei der Saisoneröffnung verkündet werden.