Oberhausen. Nach den ersten Trainingseinheiten ist RWO-Trainer Peter Kunkel bester Dinge: „Bis jetzt ist alles durchweg positiv.“ Die Rot-Weißen sind seit Freitag in der Vorbereitung auf die neue Regionalliga-Saison. Samstag stand ein Laktat-Test im Stadion Niederrhein an, Sonntag eine Einheit. Von heute bis Freitag stehen nun täglich zwei Trainingseinheiten an.

„Alle machen einen guten Eindruck, jeder hat in der Pause weiter gearbeitet“, bescheinigt RWO-Trainer Peter Kunkel seiner Truppe schon einmal eine gute Grundausdauer. Trotzdem wird Laufen weiter auf dem Trainingsplan stehen. „Aber wir sehen das nicht verbissen, das kann auch schnell langweilig werden“, folgt Kunkel einer modernen Trainingsmethodik, die intensive Einheiten statt endloser Langstreckenläufe vorsieht. Nachmittags stehen dann jeweils verschiedene Spielformen auf dem Programm, um die Ballsicherheit zu fördern. Für die Laufeinheiten hat Kunkel seine Spieler übrigens in die Pflicht genommen, sich auf eigene Kosten eine Pulsuhr anzuschaffen. „Gibt es für 30 Euro bei Aldi.“

Erste Erkenntnisse

Die Ergebnisse des Laktattests werden Mitte der Woche erwartet. Auch hier bleibt Kunkel auf dem Boden: „Das liefert Hinweise, wird von uns aber nicht überbewertet.“ Viel mehr setzte das Trainergespann auf Eindrücke aus dem täglichen Beobachten. Und da gibt es schon erste Ansätze: „Die jungen Leute aus der U 19 wie Joel Zwikirsch oder auch Andreas Pollasch hängen sich voll rein, sind körperlich schon sehr weit. Jetzt gucken wir mal, dass da noch Cleverness hinzu kommt.“ Die bescheinigt Kunkel ohne Frage dem ehemaligen Wuppertaler Robert Fleßers. „Der wird uns mit seiner Routine weiter helfen. Der kann wirklich Fußball spielen und ist konditionell eine Maschine.“

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Von Stefan Schweigert

Vorsichtig zu Werke geht zunächst noch Niklas Hartmann nach seinen zahlreichen Bänderrissen im Knie. Er steckt noch in der Reha, macht Lauftraining und wird langsam heran geführt, um tunlichst muskuläre Probleme zu umgehen. Ein offenes Zeitfenster hat auch Philipp Schmidt, der seinen Bänderriss konservativ auskuriert und frühestens in vier Wochen mit leichten Belastungen beginnen soll. Jörn Nowak hingegen ist nach seinem Nasenbeinbruch schon wieder voll im Training, wenn auch mit einer Schutzmaske.

Mit den Neuzugängen sieht Kunkel sein Team breiter als in der Vorsaison aufgestellt und schwerer auszurechnen. Dazu zählt er Fleßers in der Mittelfeldposition, aber auch Linksfuß Felix Herzenbruch, der diese Position offensiv wie defensiv spielen kann. „Es gibt immer Überraschungen in der Vorbereitung, auf einmal drängen sich Spieler auf, die vorher auf keiner Rechnung standen“, erinnert Kunkel an das gute Beispiel Kevin Steuke, der links defensiv eine starke Rückrunde spielte. Auch hier ist RWO mit Steuke, Herzenbruch, Sebastian Mützel oder Ralf Schneider jetzt variabler. „Gut, wenn uns drei, vier Stützen weg brechen, haben wir Probleme, aber ansonsten sehe ich uns jetzt erst einmal wirklich gut positioniert“, sagt Kunkel. Er schätzt es, dass der Druck der Vorsaison weg ist, in der er nach verkorkster Hinrunde eine neue Mannschaft aus dem Boden stampfen musste, um den Klassenerhalt zu schaffen. Jetzt sei die Situation viel entspannter für ihn. Er kann die Vorbereitung mit Langerbein durchplanen und dann vor dem ersten Spiel seinen Kader finden. Fest steht, dass Ken Asaeda, Stephan Boachie und Tim Eckstein nicht dazu gehören. Bei ihnen hoffen Kunkel und der sportliche Leiter Frank Kontny, dass sie einen anderen Verein finden, um Mittel für die ein oder andere Nachbesserung zu bekommen.

Ansonsten ist die Findung der ersten 18 Spieler völlig offen: „Es zählt Leistung, ich will eine Perspektive sehen. Die Spieler sollen kratzen und beißen, um nach vorn zu kommen“, freut sich Kunkel auf die nächsten Wochen.