Oberhausen. Mario Basler stand nach seinem Rücktritt Rede und Antwort. Beim 0:3 der Oberhausener gegen die Reserve des 1. FC Köln habe Basler seinen Entschluss gefasst. In der Kabine flossen Tränen.
Im Telefongespräch machte Mario Basler am Sonntag schon wieder einen aufgeräumten Eindruck, obwohl: Der Frust kam schon durch.
War die Rücktrittsentscheidung wirklich eine Sache von ein paar Minuten, die Sie dann dem Co-Trainer während laufenden Spiels vermittelt haben?
Mario Basler: In der Pause war ich noch deutlich geworden, aber kurz nach dem Eigentor zum 0:2 war mir klar, dass es nicht so weitergeht. Von unseren 16 Gegentoren haben wir 13 mehr oder weniger selber gemacht.
In der zweiten Halbzeit waren Sie sehr ruhig im Trainerstuhl.
Basler: Nach einer Stunde war alles für mich klar. Ich habe dem Kalle Emig mitgeteilt, was ich tun werde. Er hat mich vor einem Schnellschuss gewarnt, wollte mich zum Aushalten überreden. Aber ich bin keiner, der an seinem Stuhl klebt.
Wie fühlen Sie sich heute?
Basler: Ach, das ist so eine Sache. Einerseits ein bisschen befreit, andererseits vermisse ich jetzt schon die Anspannung, mit der man immer lebt, wenn man im Geschäft ist. Ich werde am Montag in Oberhausen meine letzten Sachen holen, danach ein paar Tage in den Süden fahren.
Hinterlassen Sie jetzt im Verein eine Art Chaos?
Basler: Finanziell sicher nicht, denn ich habe keine Ansprüche, war vorher schon der mit Abstand billigste Trainer der Liga. Und sportlich bin ich von der Mannschaft überzeugt. Mir ist es aber in drei Monaten der Zusammenarbeit nicht gelungen, speziell die Abwehrschwächen abzustellen. Ich bin mir sicher, dass wir mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben werden. Ein anderer Trainer wird andere Wege finden. Diese Chance will ich auch dem Verein geben, der tolle Verantwortliche hat.
Wie hat die Mannschaft reagiert?
Basler: In der Kabine sind ein paar Tränen geflossen. David Loheider musste ich trösten, weil er meinte, mit seinen nichtgenutzten Chancen dazu beigetragen zu haben, dass ich gehe. Naja, ein bisschen Recht hat er ja, aber das darf er nicht so schwer nehmen. Da gibt es andere, von denen ich eher enttäuscht bin. Namen werde ich nicht nennen. Ich war sehr gerne in Oberhausen. Ich wünsche dem Verein alles Gute.