Oberhausen. Rot-Weiß Oberhausen hat kurz vor Weihnachten drei blaue Briefe verschickt, Anel Dzaka für die Offensive verpflichtet und den Liquiditätsengpass beseitigt. Der 31-jährige Offensiv-Allrounder Dzaka erhält die Rückennummer 44. Er arbeitete bereits in Koblenz mit Trainer Mario Basler zusammen.

RWO hat Anel Dzaka am Donnerstag unter Vertrag genommen. Der 31-jährige Offensiv-Allrounder, der zuletzt beim Bundesligisten 1.FC Kaiserslautern aktiv war, erhält bei den „Kleeblättern“ die Rückennummer 44 und wird zum Start der Wintervorbereitung am Dienstag, 27. Dezember, zur Mannschaft stoßen.

„Anel ist ein Spielertyp, der uns gefehlt hat. Er ist ein torgefährlicher Spieler, der in unserer Offensive für Belebung sorgen und uns mit seiner großen Erfahrung weiterhelfen wird“, so der sportliche Leiter Frank Kontny, der am Donnerstagmorgen die Verpflichtung perfekt gemacht hatte.

Anel Dzaka, der für Bayer Leverkusen, Kaiserslautern, Osnabrück und Koblenz insgesamt 232 Erst-, Zweit- und Regionalligaspiele (55 Tore) absolvierte, freut sich auf die neue Aufgabe bei den „Kleeblättern“: „Wir haben ein gemeinsames Ziel und das heißt Klassenerhalt. Das werden wir auch zusammen schaffen. Jetzt gilt es, eine gute Vorbereitung zu absolvieren und den Fokus auf das Heimspiel gegen Münster zu legen.“

Station Koblenz

Der in Sarajevo geborene deutsche Mittelfeldspieler, der eine Partie für die U 21-Nationalmannschaft bestritt, hatte bereits bei der TuS Koblenz mit dem heutigen RWO-Cheftrainer Mario Basler zusammengearbeitet, der damals Co-Trainer war. Dzaka: „Es ist wichtig, wenn ein Trainer dich kennt und will. Der Verein hat mir das Gefühl gegeben, gebraucht zu werden. Jetzt möchte ich dieses Vertrauen zurückgeben.“

Währenddessen hat RWO drei Spielern mitgeteilt, dass der Drittligist mit ihnen nicht mehr für die erste Mannschaft plant. Während Dzaka am Tag nach Weihnachten ins viertägige Lauftraining einsteigt, wird das aussortierte Trio Urlaub genießen dürfen. Die Namen werden vorerst nicht genannt. Da ist man sich bei RWO einig.

Nicht ganz einig

Nicht ganz so einig scheint man sich mal wieder in den beiden Chefetagen – Vorstand einer-, Aufsichtsrat andererseits – zu sein. Vorstand Hajo Sommers reagierte jedenfalls erstaunt auf Ankündigungen des Aufsichtsratsvorsitzenden Hartmut Gieske in einem Anzeigenblatt, der Verein wolle „ins Risiko gehen“ und „temporär“ Kredite aufnehmen. „So weit sind wir noch nicht“, meint Sommers dazu und teilt mit, dass der vom DFB geforderte Liquiditätsnachweis in Höhe von 300 000 Euro mit Privatdarlehen, Spenden und Verzichtserklärungen erbracht worden sei, und: „Wir haben bei keinem Institut einen Kredit aufgenommen.“

Das wird man vielleicht tun müssen, wenn der Trainer seinen Wunschzettel komplett erfüllt bekommen sollte. Auf dem stehen nämlich neben den bereits bescherten Benjamin Weigelt und Dzaka noch zwei Spieler.

Das Profil ist das der bisherigen Zugänge: vereinslos, erfahren, günstig und mit dem Willen ausgestattet, die letzte Chance zu ergreifen. Basler zu dieser Zeitung: „Wir müssen unbedingt vorne etwas machen. Und es geht nur über mehr Professionalität, das haben wir in den letzten Wochen deutlich gesehen.“ Des ursprünglichen Kaders Charakteristikum sei das „einer Art Nachwuchsmannschaft“ gewesen.

Als erste Kandidaten für den „blauen Brief“ gelten nach dem bisherigen Saisonverlauf Esad Razic sowie Fatih Duran und Kevin Corvers. Den beiden letztgenannten dürfte aber noch die Möglichkeit offen stehen, in der U 23 berücksichtigt zu werden.

Erfreuliches Signal: Eine Sammlung im VIP-Zelt nach dem Spiel gegen Wacker Burghausen ergab einen Betrag, der ein kurzes Trainingslager im Januar in Bad Bertrich finanzieren kann.