Oberhausen. Vor 100 Jahren gab es den ersten Aufstieg für Rot-Weiß Oberhausen. Ein Überblick über die Vereins-Historie.

In der Fußballsaison 1908/09 stieg RWO-Vorgänger Oberhausener Spielverein von der C-Klasse in die B-Klasse auf. Genau hundert Jahre später gibt es auch für die Kleeblätter einen Triumph und Grund zum Feiern – sogar auf weit höherem Niveau. Nach zwei Aufstiegen hintereinander schafften die Rot-Weißen in der abgelaufenen Saison 2008/09 der 2. Bundesliga den Klassenerhalt. Mit Rang neun und als Bester von vier Aufsteigern.

RWO im Zehnjahres-Rhythmus von 1909 bis 2009

1908/09: Der Spielverein Oberhausen, 1904 als Emschertaler Spielverein Buschhausen gegründet, beendet die Saison ungeschlagen vor Spvgg. Sterkrade, TV Wesel, VfB Bottrop und SV Osterfeld – und steigt in die B-Klasse auf.

Nach dem Ersten Weltkrieg

1918/19: Die erste Saison nach dem 1. Weltkrieg (1914 bis 18). Der OSV spielt mittlerweile in der A-Klasse Hinter dem souveränen Meister Spielclub Sterkrade und vor dem Spielverein Osterfeld 1906 reicht der zweite Platz zum Aufstieg in die Liga-Klasse.

1928/29: Die vergangenen zehn Jahre sind ein stetes Auf und Ab: Kreisliga Niederrhein, nach der Fusion als Spielvereinigung Oberhausen-Styrum sogar vier Jahre Gauliga, wieder runter in die 1. Bezirksklasse. Und es folgt der Meistertitel mit dem Aufstieg in die Sonderklasse.

Abstieg aus der Gauliga

1938/39: Nach dem erneut wechselvollen Jahrzehnt schmerzt der Abstieg aus der Gauliga am „grünen Tisch” - durch Neueinteilung der Gruppen. In der Bezirksklasse und in der Aufstiegsrunde spielen die in SC Rot-Weiß Oberhausen umbenannten Kleeblätter „mit Wut im Bauch” so ziemlich alles in Grund und Boden. Der Wiederaufstieg in die Gauliga Niederrhein als höchste deutsche Spielklasse ist perfekt - dank Willy Jürissen, Heinz Böhmfeld, Josef Gipka, Robert Schröder, Willi Overkamp, Rudi Kopenhagen, Anton Schweiger, Jan Solzbacher, Werner Günther, Hermann Rütter, Karl Sommer (kürzlich 90 Jahre geworden), Walter Mlezak, Robert Wienzek, Helmut Jacobs, Josef Rösgen, Paul Hummes, Lorenz Macherey, Anton Glunz. Trainer Teddy Lohrmann.

1948/49: Als Niederrheinmeister 1946 und 47 zählt RWO zu den Gründungsmitgliedern der Oberliga-West. Wie schon im Jahr zuvor belegen die Kleeblätter nur den fünften Platz. Während die Vorplatzierten Borussia Dortmund, Rot-Weiß Essen, Preußen Münster und Hamborn 07 um die Deutsche Meisterschaft spielen, trauert RWO wieder nur dem einen fehlenden Punkt nach. Besonders schmerzt der Wechsel von Nationaltorwart und Spielführer Willy Jürissen zum Ligakonkurrenten Spvgg. Erkenschwick.

Umjubelter Oberligist

1958/59: Nach dem Abstieg 1951 ist RWO wieder umjubelter Oberligist. Das Team mit Trainer Werner Stahl: Torwart Ernst Samstag, Heinz Siemensmeyer, Friedhelm Kobluhn, Franz-Josef Kraus, Fredy Lauten, Siegfried Lüger, Carl-Otto Marquardt, Willi Demski, der 16-fache Torschütze Horst Schlagowski, Friedel und Kalli Feldkamp, Dieter Wirthwein, Jürgen Sundermann erreicht mit zehn Oberhausenern in der Mannschaft hohe Popularitätswerte - und wird in der 16er Gruppe Zwölfter.

1968/69: Endlich, endlich am Ziel aller Wünsche. RWO ist Bundesligist. Die schmachvollen und mageren Jahre in der Regionalliga West mit dem Gedanken der Lizentrückgabe sind vorbei. RWO wird Meister und nach dem 0:0 in der Aufstiegsrunde gegen den punktegleichen Freiburger FC Erstligist. Die Aufsteiger: Wolfgang Scheid, Hermann-Josef Wilbertz, Friedhelm Kobluhn, Dieter Hentschel, Friedhelm Dick, Werner Ohm, Günther Karbowiak, Lothar Kobluhn, Hugo Dausmann, Dieter Brozulat, Franz Krauthausen, Rainer Laskowski, Jürgen Jäger, Georg Müller, Heinz Poll, Hannes Fritsche, Werner Kubek, Udo Redmann, Dieter Danzberg, Trainer Adi Preißler, Co-Trainer Kalli Feldkamp.

1978/79: Wieder ein Aufstieg - diesmal von der Oberliga Niederrhein in die 2. Liga Nord.

Der Tiefpunkt

1988/89: Der absolute Tiefpunkt nach dem 2. Weltkrieg: Als Tabellen-19. der Oberliga Nordrhein Abstieg in die Verbandsliga Niederrhein.

1998/99: Die magersten Jahre in der Vereinsgeschichte mit magerer Kulisse und noch weniger Geld sind vorbei. Über die Oberliga Nordrhein und Regionalliga West/Südwest gelingt der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Der 12. Platz reicht sicher zum Klassenerhalt.

2008/09 Nach den Aufstiegen aus der Oberliga (2007) und Regionalliga (2008) in die 2. Bundesliga schafft der Neuling Rang 9. Das ist in Serie das dritte „Wunder an der Landwehr”.