Oberhausen. RWO-Boss Hajo Sommers kündigt auf der JHV die nächste Top-Saison an. Die Schulden des Vereins sinken. Neu gewählter Aufsichtsrat.
„Da haben wir ja eine ruhige Versammlung gehabt. Wir haben vorher auch keinen bestochen“, scherzte Vorstandsmitglied Thorsten Binder nach der ordentlichen Mitgliederversammlung des SC Rot-Weiß Oberhausen. Nur eineinhalb Stunden brauchten die Anwesenden für 18 Programmpunkte. „Das war eine phänomenale Saison“, rief der alte und neue Aufsichtsratchef Hartmut Gieske zu Beginn der Veranstaltung aus. Auch deshalb gab es in Reihen der Kleeblätter wohl wenig zu meckern.
Hauptprogrammpunkt war am Dienstag natürlich auch die vergangene Saison mit ihren sportlichen Erfolg und Geschichten neben dem Platz. „In allen Bereichen konnten wir beachtliche Erfolge erzielen, sei es die erste Mannschaft, die U19 oder das Team12“, lobte Gieske in seinem Bericht. Bei dem kam er dann natürlich auch auf die Personalie Jörn Nowak zu sprechen. „Jörn hat in seiner Amtszeit bei RWO super Arbeit geleistet. Das kann ich bezeugen“, stellte Gieske klar. Eine Spitze in Richtung des alten Kollegen, der ja bekanntlich zum Lokalrivalen Rot-Weiss Essen gewechselt ist, konnte sich Gieske nicht verkneifen: „Wir wünschen Jörn alles Gute für seine Zukunft - privat. Beruflich ist das etwas schwieriger“, sagte er natürlich mit einer gewissen Portion Humor.
Schulden verringern sich - Etat wird angehoben
Den zweiten thematischen Hauptteil hatte dann der Vorstandsvorsitzende Hajo Sommers. „Wir sind froh, unseren Präsi wiederzuhaben“, leitete Gieske zum Bericht des Vorstands über. Das Publikum empfing Sommers dann mit tosendem Applaus und stehenden Ovationen. Ein Moment, von dem sich der sonst so lockere Lebemann Sommers durchaus berührt zeigte: „Ich dürfte hier nicht stehen. Die Gesundheit lässt es eigentlich nicht zu. Aktuell mache ich eine Reha wegen meines kürzlich erlittenen Schlaganfalls“, erklärte er und gelobte im gleichen Atemzug sich kurzzufassen.
Die Zahlen, die Sommers dann in seinem tatsächlich sehr kompakten Finanzbericht präsentierte, sorgten für einen Oho-Moment. Die abgelaufene Saison bestritt RWO laut der Zahlen in der Präsentation hinter Sommers mit 2,6 Millionen Euro. „Ganz durchfinanziert ist die Saison aber noch nicht. Es gibt noch keine finanzielle Entwarnung“, warnte neben Sommers auch Gieske vor einem vorschnellen Abtun der ausstehenden finanziellen Pflichten.
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Durchaus erfreulich und ganz dem Trend entsprechend, den der Verein in den letzten Jahre immer weiter forciert, sanken die Schulden des SC von 1,8 auf 1,4 Millionen Euro. „300 000 Euro davon sind Ausleihungen von Menschen, die RWO nahe stehen, wie zum Beispiel Thorsten Binder oder meiner Verlobten“, erklärte Sommers und erhielt dafür erneut Applaus und Lacher.
Eine Ansage haute der wortgewandte Theaterliebhaber in seinem zweiten Wohnzimmer dann auch noch raus: „Wir planen mit drei Punkten mehr als in der letzten Spielzeit. Wir erhöhen den Gesamtetat daher auf 2,75 Millionen Euro. Wir glauben fest daran, dass RWO auch nächstes Jahr eine gewichtige Rolle in der Regionalliga-West spielen wird“, ließ Sommers verlauten. Eine klare Richtungsangabe für die kommende Spielzeit.
Centro-Chef Remark sitzt im neuen Aufsichtsrat
Eine beachtenswert Personalie gab es dann auch noch zu verkünden. Bei der Wahl des Aufsichtsrats schaffte es neben Hartmut Gieske, Helmut Schmidt, Kai-Uwe Großjohann und Stefan Schumacher auch Centro-Center-Manager Marcus Remark in das Gremium. Remark hatte erst kürzlich offiziell die Zusammenarbeit mit RWO und insbesondere dem Leistungszentrum bekräftigt und ausgebaut. Ab sofort bekleidet er nun auch ein Amt im Aufsichtsrat. Die Zusammenarbeit und seine künftige Position sieht der Unternehmer, der seit 20 Jahren in Oberhausen arbeitet, als eine Chance für beide Seiten: „Wir müssen Menschen, Unternehmen und die Politik in Oberhausen hinter uns bringen. Da gibt es Luft nach oben“, nannte er einen der aus seiner Sicht wichtigen Anknüpfungspunkte seiner Arbeit.
In der offenen Themenrunde wollte dann ein Fan ganz genau wissen, wen Remark denn mit ins Boot holen könne. Der antwortete vielversprechend aber auch ehrlich: „Die Strahlkraft des Centros soll RWO etwas bringen. Aber: Es ist kein Heilsbringer. Ich werde in meiner Funktion Unternehmen ansprechen und bin da schon seit Längerem durch mein Engagement als Beirat am Ball“, sagte Remark. Mit einem emotionalen Video, in dem neben Spieler Raphael Steinmetz auch Ehrenratsmitglied Wolfgang Feldmann bewegende Worte an die Mitglieder richtete, endete die Veranstaltung. „Als kleiner Verein nicht zwischen den großen Traditionsvereinen zerrieben zu werden, das will ich nochmal erleben“, sagte Feldmann und unterstrich damit den großen sportlichen Horizont, dem sich RWO auch in der nächsten Saison wieder kontinuierlich nähern will.