Oberhausen. Nach den Fehlern in der Ausschreibung des Tribünen-Neubaus im Stadion Niederrhein musste neu geplant werden, um Mehrkosten zu senken. Die neue Finanzierung soll Montag im Rat beschlossen werden.

Über ein Jahr seit dem Ratsbeschluss vom 14. September 2015 zum Neubau der Tribüne im Stadion Niederrhein hat sich dort äußerlich sichtbar nichts getan. Das soll sich nach dem Willen von Politik und Verwaltung bald ändern. „Ende Januar könnte mit den Arbeiten begonnen werden“, sagt OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt. Voraussetzung dafür ist, dass der Rat der Stadt am kommenden Montag den entstandenen Mehrkosten in Höhe von rund 330 000 Euro zustimmt. Viele Anhänger des Fußball-Regionalligisten RWO hatten die Hoffnung schon aufgegeben, dass die vor 14 Monaten beschlossene Errichtung der Stehplatz-Tribüne an der Emscherseite überhaupt noch zustande kommt.

Mehrkosten gesenkt

Zur Erinnerung: Der Rat hatte den Bau einer Tribüne für gut 3000 Stehplätze, die auf etwa 4000 erweitert werden kann, beschlossen. Die dafür veranschlagten und genehmigten Kosten lagen bei knapp drei Millionen Euro. Im Laufe des Jahres ergaben sich jedoch Mehrkosten, die den Bau verzögerten und einen neuen Ratsbeschluss nötig machten.

In der letzten Sportausschuss-Sitzung war von Mehrkosten von bis zu einer Million Euro die Rede. „Das können wir aber so nicht akzeptieren und werden die Kosten mit Sicherheit noch drücken“, versprachen Dezernent Frank Motschull und Hans-Bernd Reuschenbach, Leiter des Bereichs Sport. Das ist offenbar mittlerweile geschehen. „Durch Nachverhandlungen zu verschiedenen Punkten konnten wir eine Senkung der Kosten erreichen“, teilt Motschull mit. Auf eine Höhe, die gute Chancen hat, vom Rat genehmigt zu werden. Im Finanz- und Personalausschuss jedenfalls wurde sie bereits in der vergangenen Woche durchgewunken. Auch im Sportausschuss hatten sowohl SPD als auch CDU bereits ihre Zustimmung angekündigt.

Hauptursache für die gestiegenen Kosten ist der zunächst offen gelassene, mittlerweile aber als notwendig betrachtete Abriss der bestehenden Emscherkurve. „Allein aus sicherheitstechnischen Erwägungen ist es erforderlich, hinter der geplanten neuen Tribüne ausreichend Platz vorzuhalten, die im Katastrophenfall die Entfluchtung der Besucher gewährleistet“, heißt es dazu in der Beschlussvorlage. Nach längeren Verhandlungen mit möglichen Auftragnehmern liegt der günstigste Angebotspreis nun bei etwas über 200 000 Euro. Die Senkung hängt vor allem damit zusammen, dass die Emscherkurve nicht komplett abgerissen wird. „Die neue Tribüne wird an die bestehende praktisch angedockt“, erläutert Motschull. Nichts geändert wird dabei am geringen Abstand zum Spielfeld.

Die weiteren gut 130 000 Euro der Mehrkosten entstehen durch Kosten, die nicht Bestandteil der Ausschreibung waren. „Da steckt manchmal der Teufel im Detail“, weiß Motschull. Aber auch die Errichtung zusätzlicher Gebäude unterhalb der Tribüne, etwa für Sanitäter, Lager und Kioske, schlagen zu Buche. „Das etwa kam auf bei den Planungsgesprächen, bei denen auch RWO beteiligt war“, so Motschull.

Drei Maste reichen

Um die Kostensteigerung im Rahmen zu halten, wird auf die zusätzliche Flutlichtinstallation im Dach der neuen Tribüne verzichtet. „Aktuell reicht die bestehende Flutlichtstärke aus“, sagt Motschull, der dabei auch auf die Fernsehübertragungen der Kleeblätter im aktuellen „Drei-Mast-Stadion“ hinweist. Eine Nachinstallierung sei jedoch jederzeit möglich. Das dürfte aber erst bei einem Aufstieg des Regionalligisten nötig sein. Und der dürfte sich noch länger hinziehen als die von Schmidt anvisierte Fertigstellung der Tribüne Ende 2017.