Oberhausen. . Ein später Elfmetertreffer von Bauder sicherte Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen das 2:1 gegen Schlusslicht TSG Sprockhövel. Dominik hatte RWO in der ersten Hälfte in Führung gebracht.
- Ein später Elfmetertreffer von Bauder sicherte RWO das 2:1 gegen Schlusslicht Sprockhövel
- Dominik hatte RWO in der ersten Hälfte in Führung gebracht
- Die Oberhausener atmeten nach dem wichtigen Sieg tief durch
Christian Straßburger nahm direkt nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Dustin Sikorski das Mikro in die Hand und sprach aus, was die allermeisten der gut 1600 Besucher im Stadion Niederrhein dachten. „Einmal tief durchatmen und die drei Punkte eintüten“, fand der Stadionsprecher nach dem letztlich etwas glücklichen 2:1 (1:0)-Erfolg des SC Rot-Weiß gegen die TSG Sprockhövel. Mit einem verwandelten Foulelfmeter von Patrick Bauder vier Minuten vor dem Ende sicherten sich die Oberhausener den wichtigen Heimsieg.
Trainer Mike Terranova atmete nach dem Spiel auch mit Blick auf die anderen Ergebnisse ebenfalls erst einmal tief durch. „Das waren eminent wichtige Punkte“, so Terra, „wir haben den Abstand nach unten ausgebaut und den Anschluss ans obere Drittel hergestellt, wenn wir jetzt mal auswärts nachlegen.“ In Wiedenbrück am Freitag dürfte aber eine Leistungssteigerung nötig sein, um auch dort erfolgreich sein zu können.
Terranova hatte vor der Partie lange überlegt, ob er einen zweiten nominellen Stürmer auf Kosten etwa von Alex Scheelen aufstellt. Letztlich entschied er sich dagegen, was er nicht bereute. „Die Absicherung durch Alex war heute schon sehr wichtig“, fand der ehemalige Stürmer. Von den vier zur Verfügung stehenden Angreifern hatte diesmal Güngör Kaya das Vertrauen von Terra bekommen, Simon Engelmann und Boran Sezen blieben ganz draußen, Raphael Steinmetz durfte später noch für 25 Minuten ran.
Mit Dominik Reinert für Arnold Budimbu, der nach seiner Erkältung zumindest auf der Bank Platz nahm, fanden die Oberhausener zunächst gut ins Spiel. Nach nicht einmal zwei Minuten verhinderte TSG-Torwart Robin Benz mit einer starken Parade gegen einen Schuss von Reinert die erhoffte frühe RWO-Führung. Nach gut zehn Minuten jedoch schafften es die Gäste immer besser, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Ab und zu tauchten sie sogar vor dem RWO-Gehäuse auf. Nach 20 Minuten hatten sie sogar die bis dahin größte Chance der Partie, als es nach einem Missverständnis von Oliver Steurer und Robin Udegbe einen indirekten Freistoß im Strafraum gab. Doch Tim Hermes rettete gegen den Schuss von Hatim Bentaleb.
Genauigkeit fehlte
Wenn die Oberhausener Tempo aufnahmen, wurde es prompt immer gefährlich. Doch entweder wurde der entscheidende Pass zu ungenau gespielt oder aber der Abschluss war nicht gefährlich genug. So etwa in der 28.Minute, als Rafael Garcia den völlig freistehenden Robert Fleßers am Elfmeterpunkt bediente, der den Ball annehmen wollte, was ihm jedoch nicht gelang. Etwas Glück hatten die Oberhausener sogar in der 31. Minute, als Daniel Heber im eigenen Strafraum der Ball an die Hand sprang, Sikorskis Pfeife aber stumm blieb.
Weitere drei Minuten später klingelte es dann doch im TSG-Kasten. Garcia hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt und seine Hereingabe schob Reinert am bereits geschlagenen Benz vorbei zum 1:0 ein. In dem nun munteren Spiel verhinderte Udegbe gegen Bentaleb den Ausgleich (36.), während Hermes (40.), Kaya freistehend an die Latte und Scheelen (jeweils 45.) Chancen zum 2:0 liegenließen.
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Nach dem Wechsel wurden die Gäste zunehmend mutiger. Doch im Abschluss blieben sie äußerst harmlos, was Trainer Andrius Balaika an der Seitenlinie an den Rand eines Nervenzusammenbruchs brachte. RWO schaffte es dagegen kaum noch, mit Tempo für Gefahr zu sorgen. Auch die Hereinnahme von Steinmetz für Kaya änderte daran nichts.
Der Ausgleich eine Viertelstunde vor dem Ende war daher durchaus verdient. Nach einer cleveren Freistoß-Variante stand der eingewechselte Christian März plötzlich mutterseelenallein vor Udegbe und schob sicher ein.
Danach wollten beide Mannschaften noch den Sieg, doch die Partie hatte offensichtlich viel Kraft gekostet. Gut für RWO, dass zumindest der eingewechselte Budimbu für neuen Schwung sorgte. Nach seinem ersten Vorstoß verzettelte sich Bauder noch im Strafraum, beim zweiten wurde der Flügelspieler an der Strafraumkante zu Fall gebracht und Sikorski zeigte auf den Punkt. Die Chance nutzte Bauder in gewohnt sicherer Manier noch zum glücklichen Ausgang und nicht nur Straßburger atmete erleichtert auf.
Die Stimmen zum RWO-Sieg
Andrius Balaika (Trainer Sprockhövel): Das ist natütlich brutal für uns. Da haben wir mal so richtig einen oben drauf gekriegt, was letztlich für die Moral meiner Mannschaft sehr schade ist. Generell habe ich ein gutes Spiel gesehen. In der ersten Halbzeit gab es Chancen auf beiden Seiten, vielleicht zwei mehr auf Oberhausener Seite. In der Kabine haben wir gesagt, dass die Partie noch nicht vorbei ist und wir nach vorne spielen wollen. Wir haben auch in der zweiten Halbzeit dann Druck gemacht und nach hinten kaum mehr etwas zugelassen. Der Ausgleich war dann meiner Ansicht nach hochverdient. Das Ende passt dann zu unserer Situation. In der ersten Hälfte haben wir einen klaren Elfer nicht bekommen, dann kriegen wir kurz vor Schluss einen gegen uns. Wir werden uns aber nicht hängen lassen und den Schalter umlegen, um wieder da untern rauszukommen.
Mike Terranova (RWO-Trainer): In der ersten Halbzeit war es ein richtig gutes Spiel. Wir haben es aber versäumt, das zweite Tor zu machen. Dann wäre vieles einfacher gewesen. Wir sind sehr hohes Tempo gegangen und haben immer nach vorne gespielt. Das hat gerade bei diesem Wetter viel Kraft gekostet. In der zweiten Hälfte war es dann ein ganz anderes Spiel. Es war schwer gegen die körperlich robuste TSG. Der Ausgleich war dann wohl nicht unverdient. Dann haben wir aber auch mal etwas Glück gehabt, was wir aber auch mal verdient haben. Ich finde nicht, dass ich mich für die drei Punkte entschuldigen muss und genieße jetzt das Wochenende.
Torschütze Patrick Bauder: Wir hatten in der ersten Halbzeit viele Chancen, von denen wir aber leider nur eine genutzt haben. Nach der Pause haben wir uns dann von der unorthodoxen Spielweise der Sprockhöveler anstecken lassen. Beim Elfer hatte ich keinen Zweifel, ich übe nach fast jedem Training noch welche. Die Punkte nehmen wir jetzt mit und haken das ab.