Mönchengladbach. Letzte Chance verpasst: Rot-Weiß Oberhausen unterlag bei Tabellenführer Borussia Mönchengladbach II mit 1:2 und hat nun 14 Punkte Rückstand.
- Rot-Weiß Oberhausen hat in der Fußball-Regionalliga die letzte Chance verpasst.
- RWO unterlag bei Tabellenführer Borussia Mönchengladbach II mit 1:2.
- Nun hat RWO 14 Punkte Rückstand.
Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen hat seine Chance, die Partie bei der U 23 von Borussia Mönchengladbach zu gewinnen, nicht genutzt. In der starken ersten Halbzeit war das 1:0 von Felix Haas zu wenig. Nach dem Wechsel drehten die Fohlen auf. Zwei Tore des starken Marlon Ritter genügten dem Spitzenreiter, das Spiel zu gewinnen. Frei nach dem Motto: Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss. Bedient schlichen die Rot-Weißen nach diesem überflüssigen 1:2 (0:1) vom Platz. In der Tabelle hat RWO nun 14 Punkte Rückstand.
1:0 für RWO - Haas nickte einen Freistoß von Budimbu ein
Zu Recht, denn mit der Leistung des ersten Durchgangs hätten sie das Spiel entscheiden müssen. Präsent in den Zweikämpfen von Beginn an, hatten die die Elf von Arie van Lent völlig im Griff. Die frühe Führung gab zu dem Sicherheit. Haas nickte einen Freistoß von Arnold Budimbu aus dem linken Halbfeld vor der Gladbacher Innenverteidigung ein (2.). Mit dieser Führung im Rücken ließen die Oberhausener die Borussia kommen und standen dabei defensiv sehr sicher. Bis auf einen Kopfball von Thomas Kraus, bei dem sich RWO-Torwart Robin Udegbe ganz lang machen musste, um den Ball noch um den Pfosten zu drehen, blieben die Gastgeber erstaunlich blass. RWO hätte in dieser Phase deutlich mehr aus seinen Spielanteilen machen müssen. Doch bis auf einen Distanzschuss von Sinan Kurt (8.) kam das Gladbacher Tor nie in Bedrängnis. Offenkundig war eine Menge Respekt vor der spielerischen Klasse der Borussen mit in der Partie, denn der Defensivarbeit wurde deutlich mehr Aufmerksamkeit gewidmet, als dem Aufbau nach vorn. Zumal Kurt längst nicht so effektiv ankurbelte wie noch gegen Schalke.
Dennoch: Spitzenreiter sieht anders aus, müssen die Oberhausener Fans zur Halbzeit gedacht haben und dürften dem zweiten Abschnitt sehr gelassen entgegen gesehen haben. Manchmal reicht ja bekanntlich ein Tor.
Es kam aber anders, denn die Gladbacher zeigten plötzlich, warum sie oben stehen. Mit viel mehr Schwung, angetrieben vom listigen Guiseppe Pisano, waren die Hausherren plötzlich aktiver und drängten die Oberhausener zurück. Ein Kopfball von Nils Rütten, der die Torlinie entlang trudelte und dann geklärt wurde (55.), war das erste Warnsignal. Das zweite kam aus heiterem Himmel und saß dann prompt rechts oben im Giebel. Marlon Ritter kam halblinks knapp vor dem Strafraum frei in Ballbesitz, setzte einen Kunstschuss an und der landete genau dort, wo er hin sollte: 1:1 (59.). Warum der bekanntlich beste Schütze der Mönchengladbacher so frei agieren durfte, wird die Rot-Weißen noch beschäftigen. Genau wie das 2:1 für die Hausherren zwei Minuten später. Pisano blockte links im Strafraum Weigelt und plötzlich war eine Gasse frei. Dort rollte der Ball, kein Rot-Weißer fühlte sich zuständig und Ritter sprintete in die Lücke und drückte die Kugel ins lange Eck (61.). Das war klasse von Ritter und Pisano, aber auch dem schludrigen Abwehrverhalten geschuldet.
Erst das 1:2 weckte die Oberhausener
Erst dieser Rückstand weckte die Oberhausener aus ihrer Lethargie, plötzlich war wieder Zug zum Tor erkennbar. Angetrieben von Weigelt und dem jetzt besseren Kurt lief das Spiel auch endlich mehr über die Außen. Die beste Situation zum Ausgleich hatte kurz darauf Raphael Steinmetz. Doch sein Kopfball nach schöner Flanke von Felix Herzenbruch war nicht platziert genug. BMG-Keeper Moritz Nicolas hatte wenig Mühe, den Ball zu klären (63.). Budimbu hätte nach einem Solo kurz darauf auch treffen können, doch wieder war Nicolas zur Stelle und entschärfte den Linksschuss des RWO-Neuzugangs (65.).
Diese Szenen erinnerten Gladbach dran, dass auch der Gegner eventuell Tore schießen könnte. Fortan waren die Gastgeber wieder konzentrierter und ließen nur noch wenig zu. Vielmehr hatten sie bei Kontern sogar die Möglichkeit, noch zu erhöhen. Doch Ritter hatte sein Schussglück an diesem Tag aufgebraucht. Sein Direktversuch bei einem Eckball rutschte durch die komplette Abwehr, aber auch am Tor vorbei. Steinmetz hatte bei einem Solo durch die Gladbacher Abwehr Pech, sein Schuss wurde abgefälscht. Als Christopher Lenz dann bei einem Konter aus 20 Metern das Tor knapp verfehlte (87.), war klar: Es bleibt beim 2:1 für Gladbach. Der Spitzenreiter hatte nicht mehr getan, als er musste und RWO hatte vor allem im ersten Durchgang die Chance liegen gelassen, einen durchaus möglichen anderen Ausgang zu erzwingen.