Oberhausen. RWO unterliegt im Verfolgerduell der Regionalliga gegen Viktoria Köln verdient mit 0:3. Oliver Steurer kassiert außerdem noch die Rote Karte.

Von einem „gebrauchten Tag“ sprach RWO-Trainer Andreas Zimmermann nach der Partie seiner Kleeblätter gegen Viktoria Köln. Für beide wäre ein Sieg in der Tabelle Gold wert gewesen, am Ende verdiente sich die Viktoria den 3:0 (2:0)-Erfolg, weil die Kölner auf Sieg spielten. RWO wich von dem mutigen Fußball, wie etwa noch gegen Essen, ab und machte einen verunsicherten Eindruck. Die individuellen Patzer passten dann ins Bild.

Zimmermann veränderte seine Elf auf zwei Positionen gegenüber dem 1:1 gegen den SC Verl. Für Raphael Steinmetz rückte Oliver Steurer in die Partie, für den Gelbgesperrten Sinan Kurt kam Kevin Krystofiak zum Einsatz. RWO agierte anders als zuletzt mit zwei Viererketten und durch David Jansen und Simon Engelmann mit zwei klassischen Mittelstürmern. Steurer auf links und Dominik Reinert auf rechts sollten für Entlastung auf den Flügeln sorgen. Krystofiak bekam die Rolle im Zentrum neben Alexander Scheelen zugewiesen.

RWO mit eingeschränkten Möglichkeiten

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RWO spielte zunächst abwartend, aber mit klarem defensiven Konzept. Mike Wunderlich, Schaltzentrale der Gäste, sollte durch die beiden kompakten Viererreihen immer wieder isoliert werden. Die Kleeblätter standen zunächst recht hoch und nahmen den Kölner Innenverteidigern alle attraktiven Zuspielmöglichkeiten weg. Alles spielte sich auf etwa 25 Metern, rund um die Mittellinie ab und war so relativ einfach zu verteidigen. Wunderlich bekam kaum Bälle, war nach den ersten verlorenen Zweikämpfen frustriert und holte sich die Bälle schon bei den Innenverteidigern ab, um das Spiel anzukurbeln.

Nachteil der rot-weißen Marschroute war zum einen, dass bei eigenem Ballbesitz nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten bestanden. Um schnell Raum zu gewinnen und den Ball vor den gegnerischen Sechzehner zu bringen, blieb nur der Ball in die Spitze auf Jansen oder Engelmann. Für die deutlich tiefer postierten Krystofiak und Scheelen war der Weg zum Aufrücken weit, Steurer als gelernter Defensivmann zu zögerlich und Reinert als dritte Option sehr einfach auszurechnen. Daher brauchte es entweder den engagierten Felix Herzenbruch, der überraschenderweise zur Halbzeit ausgewechselt wurde, oder aber eine Einzelaktion.

RWO bleibt auch nach 0:1 seiner Linie treu

Der zweite Nachteil war, wurden die anlaufenden Jansen und Engelmann umspielt und der öffnende Pass der Kölner kam zwischen die beiden Verteidigungslinien der Kleeblätter, waren schon sechs Oberhausener ausgespielt. So wie beim 0:1 durch Jules Schwadorf. Wunderlich bekam den Ball durchgesteckt und setzte Schwadorf ein. Der nahm den Ball artistisch mit und brachte den Ball mit dem nächsten Kontakt im langen Eck unter. Viel zu schnell ging es da für Kapitän Benjamin Weigelt, wobei Schwadorf – wie er später zu gab – auch eine Menge Glück am Schlappen kleben hatte.

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Nach dem Gegentor und dem ersten wirklich gelungenen Kölner Angriff blieb RWO seiner Linie treu, wobei jeweils Scheelen oder Krystofiak nun immer wieder mit Jansen und Engelmann pressten um Ballgewinne zu erzwingen.

Genickbruch vor der Pause für RWO

Tatsächlich: Ein schöner Durchbruch auf der linken Seite von Herzenbruch und ein schöner Ball in die Schnittstelle von Scheelen, bei dem Reinert einen Tick zu spät an Ort und Stelle war, hätten mit ein bisschen Glück zum Tor führen können. Kurz vor der Pause kam dann jedoch der „Genickbruch“. Einen eigentlich harmlosen Freistoß von Wunderlich legte sich der bemitleidenswerte Robin Udegbe im RWO-Gehäuse selbst in die Maschen.

Zimmermann brachte nach dem Seitenwechsel mit Ferdi Acar und – endlich – Raphael Steinmetz etwas mehr Mut auf den Platz. Steinmetz selbst hatte die Chance zum 1:2 und legte auch für Jansen auf. Doch wie es zu einem gebrauchten Tag gehört, brachte sich in der 57. Minute erst Weigelt in die Bredouille, dann sorgte ein Fehlpass von Acar im Aufbau für das 3:0. Wunderlich als erneuter Vorbereiter legte diesmal mustergültig für Jules Reimerink auf, der nur noch einschieben musste. Um den Tag abzurunden, beendete Steurer seinen ebenfalls gebrauchten Arbeitstag dann eigenmächtig und holzte Patrick Koronkiewicz, nach eigenem vorausgegangenen Fehlpass im Aufbau, unmotiviert um. Rot war die richtige Entscheidung, auch wenn der Unparteiische Florian Heien sonst eine eher mittelmäßige Leistung zeigte.