Oberhausen. Regionalligist RW Oberhausen scheut gegen den SC Verl das Risiko und kassiert nach 1:0-Führung den späten Ausgleich - der zwei wichtige Punkte kostet.

RWO tritt weiter auf der Stelle. Nach der Niederlage in Düsseldorf in der Vorwoche hat der Regionalligist die Wiedergutmachung verpasst und beim 1:1 (0:0) daheim gegen den SC Verl weitere wichtige Punkte liegen gelassen. Das Führungstor des ehemaligen Verlers Simon Engelmann reichte letztlich nicht. Durch das gleichzeitige Unentschieden von Spitzenreiter Lotte bleibt der Rückstand zum Ende der Hinrunde bei sechs Punkten.

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Wer weiß, wie die Partie verlaufen wäre, wenn Schiedsrichter Bastian Börner nach 70 Sekunden die Vorteilsregel angewandt hätte. Nach einem Foul an Dominik Reinert am rechten Strafraumrand wartete er kurz, doch als der Ball zum in der Mitte freistehenden Raphael Steinmetz kam, pfiff er, bevor der RWO-Stürmer den Ball ins Tor befördert hatte. Eine frühe Führung hätte für RWO vermutlich vieles einfacher gemacht, doch so verpuffte der Schwung der ersten Minuten recht schnell.

RWO scheut das Risiko

Die Gäste spielten vor allem zu Beginn zeitweise aufreizend langsam, störten die Oberhausener aber dennoch schon früh bei deren Spieleröffnung. Mit einem kompakten Mittelfeld wurden zudem Alexander Scheelen und Sinan Kurt in der Zentrale oft gedoppelt, was sich für die Gäste auszahlte. RWO entwickelte trotz viel Ballbesitz nur wenig Druck. In der Mitte machten die Verler dicht und über die Außen kam bei den Kleeblättern zu wenig. Reinert und Engelmann zogen meist schon früh in die Mitte und kamen so gut wie nie bis zur gegnerischen Grundlinie.

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Überhaupt scheuten die Schützlinge von Andreas Zimmermann das Risiko und agierten zu behäbig, um die Gäste in Gefahr zu bringen. Die kam allerdings bei Standards auf und in der 36.Minute stocherte Scheelen nach einer Ecke den Ball vermeintlich ins Tor, doch die Unparteiischen sahen den Ball nicht hinter der Linie und ließen weiterspielen.

Steinmetz früh ausgewechselt

Das war aber das Startsignal für eine muntere Schlussphase des ersten Abschnitts. Zunächst scheiterte Kurt mit einem zu unplatzierten Distanzschuss an Verls Keeper Sebastian Lange (41.). Auf der Gegenseite hatte RWO Glück, dass Hervenogi Unzola knapp am Tor vorbei zielte, nachdem Reinert ihn hatte laufen lassen (44.). In der Nachspielzeit kam Steinmetz nach schöner Einzelleistung von Christoph Caspari zum Schuss, scheiterte aber ebenfalls an Lange.

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Das war zugleich seine letzte Aktion, Zimmermann nahm den Stürmer in der Pause vom Platz. „Wir haben zu langsam gespielt und Raphael hat sich oft zu weit zurückfallen lassen“, begründete der Coach anschließend die Maßnahme. Für ihn kam David Gügör, der mit seiner Schnelligkeit für mehr Schwung sorgen sollte.

Oberhausen setzt nach Führung nicht richtig nach

Engelmann und David Jansen spielten nun gemeinsam in der Spitze und in der 52. Minute gelang die ersehnte Führung. Bei einem an sich harmlosen Pass von Gügör auf Engelmann trat Verls Kapitän Julian Schmidt in den Boden und der RWO-Stürmer durfte allein auf Lange zulaufen und eiskalt verwandeln.

Der Knoten schien geplatzt. Aber wer jetzt dachte, die Oberhausener würden mit neuem Selbstbewusstsein nach vorn spielen und auf das zweite Tor drängen, wurde enttäuscht. RWO beschränkte sich auf Konter, doch dafür ließen die Verler kaum Raum, da sie trotz des Rückstandes bei ihrer kompakten Aufteilung blieben. Nachdem Zimmermann mit Engelmann den nächsten Stürmer vom Platz genommen hatte und Gügör neben Jansen in die Spitze rückte, schien die Partie unspektakulär, aber erfolgreich zu Ende zu gehen. Doch fünf Minuten vor dem Ende wurde nach einer Verler Flanke ein Kopfballduell in der Mitte verloren und Robert Mainka vollendete aus kurzer Distanz und riss damit die Oberhausener aus allen Träumen.