Essen. Drei Niederlagen in Folge hat Rot-Weiß Essen in der Regionalliga kassiert. Am Freitagabend kommt Fortuna Düsseldorf II an die Hafenstraße. Jene Düsseldorfer, die in der vergangenen Saison knapp dem Abstieg entronnen waren und jetzt als Tabellendritter dastehen.
Wo ist der Schlüssel, der die Wende bringt? Oder ist diese überhaupt noch möglich in dieser Saison? Droht RWE im schlimmsten Falle gar der Abstiegskampf? Nach der enttäuschenden Serie von drei Niederlagen in Folge im neuen Jahr sind nicht nur die Essener Spieler verunsichert, sondern auch der Anhang. Auf beiden Seiten wird Frust geschoben, der sich bei den Fans in harsche Kritik äußert. Doch Lamentieren hilft nicht. Die Pflicht ruft.
Es ist das Duell zweier Überraschungsmannschaften an diesem Freitag an der Hafenstraße (19 Uhr). Die Rot-Weißen im negativen, die U23 von Fortuna Düsseldorf im positiven Sinn. RWE wurde immerhin von vielen Experten als Spitzenmannschaft gehandelt, findet sich aber nur auf Rang zehn wieder. Anders die Fortuna. In der vergangenen Saison waren die Düsseldorfer ein Abstiegskandidat, in dieser Spielzeit mischen sie nach einer ganz starken Hinrunde oben mit. Seit 15 Spielen sind sie ungeschlagen, haben überhaupt erst dreimal verloren. Ausgerechnet gegen diesen Gegner wollen die Rot-Weißen ihre Krise beenden?
Es wird schwer, zumal das Verletzungspech nicht weichen will. Jetzt hat den Innenverteidiger Maik Rodenberg (Bänderanriss im Knie) und Mittelfeldakteur Kevin Pires-Rodrigues (Muskelverhärtung) erwischt. Das Spiel auf dem „Acker“ in Siegen war auch zu viel für Max Dombrowka (Faserriss), der sich gerade erst wieder fit gemeldet hatte. Also muss Trainer Waldemar Wrobel erneut umbauen. Im Innenblock wird vermutlich der 19-jährige Kai Nakowitsch neben Jerome Propheter auflaufen. Markus Heppke und wohl auch Verteidiger Alexander Langlitz werden wieder in die Stammelf rücken. Benedikt Koep hat seine Gelb-Rot-Sperre abgesessen und steht ebenfalls zur Verfügung. Es ist keine Frage der Form, sondern die Mannschaft stellt sich fast von allein auf.
Permanenter Personalwechsel
Bei diesem permanenten Personalwechsel ist es natürlich nicht leicht für den Trainer, das Team abzustimmen, die gewünschten Laufwege und Automatismen zu trainieren. „Aber wir müssen mit unserer Situation offensiv umgehen“, sagt der Sportliche Leiter Damian Jamro. Es nutze nichts, sich einzugraben oder zögerlich den Kampf aufzunehmen. Mut ist in der aktuellen Situation gefragt. Und vor allem Konzentration. „Es geht jetzt nicht darum, schön zu spielen, sondern die einfachen Dinge zu beherzigen. Die Jungs müssen die Zweikämpfe annehmen und diszipliniert eine gute Ordnung einhalten“, erklärt Jamro erfolgsversprechende Dinge, die selbstverständlich sind für ein Team von Format.
Vor allem das Defensivverhalten muss sich grundlegend bessern. Die Gegentore, die Rot-Weiss in den vergangenen drei Spielen kassiert hat, kann man nur mit einem verständnislosen Kopfschütteln begleiten. Fast immer waren es individuelle Fehler, die die Treffer eingeleitet haben. Stets fehlte die Kompaktheit, mit der man in solchen Fälle eine Absicherung besitzt. „Wir müssen auch mal versuchen, zu Null zu spielen“, hatte Sportchef Uwe Harttgen unter der Woche angeregt. Steht die Null, hat man einen Punkt zumindest sicher. Und in der Krise helfen ja oft schon kleine Erfolgserlebnisse.