Rot-Weiss Essen ist zurück in der Erfolgsspur. Zuletzt besiegte der Fußball-Regionalligist die Zweitvertretung des VfL Bochum und feierte bereits den dritten Ligasieg in Serie. Am Samstag will die Elf von Trainer Waldemar Wrobel im Spiel bei den Sportfreunden Siegen den Aufwärtstrend bestätigen.
Acht Pflichtspiele ungeschlagen, drei Ligasiege in Folge, Halbfinale im Niederrheinpokal: Rot-Weiss Essen hat sich aus der Krise befreit. Zuletzt besiegte RWE die Zweitvertretung des VfL Bochum an der Hafenstraße. „Dieses Spiel hätten wir vor sechs, sieben Wochen vielleicht gar nicht in dieser Form gewonnen“, mutmaßt Trainer Waldemar Wrobel. Tatsächlich war RWE dem VfL nur hauchdünn überlegen. Auch Glück spielte eine Rolle. In der letzten Spielminute war ein Freistoß von Bochums Torjäger Sven Kreyer an die Latte geflogen. Nach 90 Minuten stand aber ein zumindest nicht unverdienter 1:0-Erfolg gegen ein Team mit bundesligaerfahrenen Akteuren auf dem Papier.
Abstände gar nicht so groß
Im Gastspiel bei den Sportfreunden Siegen will RWE am kommenden Samstag nachlegen. „Wir sind in den letzten Wochen in einer guten Verfassung“, sagt Wrobel. Mit der Tabellensituation ist der Fußballlehrer aber nach wie vor unzufrieden. „Das ist nicht unser Anspruch“, sagt Wrobel. Noch offensiver drückt sich Mittelfeldspieler Kevin Pires-Rodrigues aus: „Unser Ziel ist Platz drei. Wenn man sieht, dass Viktoria Köln nur sechs Punkte vor uns steht, ist das möglich.“ Wrobel wollte von der Spitzengruppe zwar noch nichts wissen, weiß aber auch, dass „die Abstände gar nicht so groß“ sind.
Fünf Punkte trennen die Rot-Weißen derzeit vom kommenden Gegner – bei einem Spiel weniger. Gewinnen die Essener am Samstag, können sie aus eigener Kraft an den fünftplatzierten Sportfreunden vorbeiziehen. „Siegen ist eine Mannschaft, die zu Recht im oberen Drittel der Tabelle steht“, warnt Wrobel. Die Mannschaft stehe sehr kompakt, sei zudem im Umschaltspiel stark. „Es geht für uns darum, die eigenen Stärken durchzusetzen“, so Wrobel, der bereits Schwächen im Team von Michael Boris ausgemacht hat: „Wenn sie wenig Spielraum haben, tun sie sich schwer. Wir wollen das schnelle Umschaltspiel der Siegener nicht zur Entfaltung kommen lassen.“
Qual der Wahl
Im zentralen Mittelfeld hat Wrobel die Qual der Wahl. Gegen Bochum hatte Benjamin Wingerter neben Kapitän Markus Heppke eine ordentliche Leistung geboten. Nun steht ihm aber der zuletzt gelbgesperrte Pires-Rodrigues wieder zur Verfügung. Bezüglich der möglichen Aufstellung wollte sich Wrobel nicht in die Karten schauen lassen. Dafür ist es ohnehin noch zu früh. Denn noch ist gar nicht sicher, ob das Spiel stattfinden wird. Ab Freitag soll es schneien, für Samstag sind Temperaturen von null Grad und eine Niederschlagswahrscheinlichkeit von 70 Prozent vorausgesagt. „Ich habe keine Ahnung, wie hoch die Chancen sind, dass das Spiel stattfindet“, sagt Wrobel.
Die tägliche Trainingsarbeit beeinflusst die Ungewissheit aber nicht. Sollte das Spiel angepfiffen werden, müssen sich die RWE-Profis auf harte Bedingungen einstellen. „Die Bodenverhältnisse werden – wie immer zu dieser Jahreszeit in Siegen – nicht optimal sein“, weiß der 43-Jährige.