Essen. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen hat sich nach zwei Siegen in Folge, gegen Verl (1:0) und im Verbandspokal gegen den FC Kray (3:0), etwas erholt. Am kommenden Samstag kommt Aufsteiger SV Lippstadt und dann will RWE sein Publikum endlich mal begeistern.

Die Lage an der Hafenstraße hat sich wieder etwas beruhigt. Der jüngste Erfolg hat’s möglich gemacht. Zwei Siege haben die Rot-Weißen zuletzt eingefahren, mit 1:0 in Verl gewonnen und danach mit 3:0 den Oberligisten FC Kray im Verbandspokal souverän ausgeschaltet. Darauf kann man aufbauen, nein darauf muss RWE aufbauen, wenn man das Saisonziel nicht gänzlich aus den Augen verlieren will. Das da lautet, nur mal so zur Erinnerung: Rot-Weiss will in dieser Saison oben mitmischen.

Maik Rodenberg (RWE) gegen Fatmir Ferati (Kray).
Maik Rodenberg (RWE) gegen Fatmir Ferati (Kray). © WAZ FotoPool

„Das Ziel ist formuliert“, sagt RWE-Trainer Waldemar Wrobel und sieht gar keine Veranlassung, nachträglich zu justieren. Gleichwohl mieft die aktuelle Platzierung nach Mittelmaß. Vier Siege, vier Unentschieden, vier Niederlagen - Durchschnitt nach einem Drittel der Saison. Geht da überhaupt noch was nach oben? Sieben Punkte sind es bis zu Rang drei, den Viktoria Köln mit einem Spiel weniger besetzt. Da kann man nur mit einer ordentliche Erfolgsserie den Anschluss wiederfinden, mit Konstanz und Qualität. Undauch nur, sofern die Konkurrenz ebenfalls mal eine Zeitlang wackelt. „Wir haben eine gute Mannschaft, aber das haben Andere auch. Und auch sie tun sich manchmal schwer, weil es in dieser Liga keine Mannschaft gibt, die jeden Gegner einfach wegfegt.“

An der Hafenstraße haben die Rot-Weißen bisher zu selten überzeugt. Von sechs Partien nur eine gewonnen und drei Unentschieden gespielt. Auch das soll sich ändern. „Wir wollen endlich mal eine richtig überzeugende Leistung zeigen“, sagt Wrobel. „Wir wollen vorne weg gehen, dominieren und souverän gewinnen.“ Zu Gast ist am kommenden Samstag der SV Lippstadt (14 Uhr), ein Aufsteiger.

Pires-Rodrigues ist gegen Lippstadt fraglich

Vor dem Heimspiel gegen Lippstadt sind einige RWE-Spieler angeschlagen. Benedikt Koep (Infekt) hat bis gestern nicht trainiert. Kai Nakowitsch plagt sich mit einer Prellung, die er sich im Test der U23 bei Vitesse Arnheim II (0:2) zugezogen hat. Kevin Pires-Rodrigues hat eine schmerzhafte Prellung am Zeh.

Verteidiger Roberto Guirino ist erneut umgenickt und muss bis zum Wochenende mit dem Training aussetzen.

Mit den Neulingen hat RWE wiederum eher schlechte Erfahrungen gemacht: 2:2 gegen Uerdingen nach 0:2-Rückstand, 2:2 gegen SG Wattenscheid 09 ebenfalls nach 0:2-Rückstand. Gleichwohl sieht Wrobel sein Team im eigenen Stadion gar nicht so schlecht, wie es zuweilen von Außen gemacht wird. Der Auftritt gegen Fortuna Köln (0:4) sei freilich „grottig“ gewesen, aber gegen den Liga-Favoriten Viktoria Köln sei man trotz 1:2-Niederlage mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar die bessere Mannschaft gewesen.

Aber klar, der souveräne Erfolg im Verbandspokal gegen den FC Kray hat zumindest Mut gemacht und die Stimmung etwas aufgehellt. Weil die Rot-Weißen in diesem Pokalspiel endlich konsequent und aggressiv zu Werke gegangen sind, ihre Chancen genutzt und hinten zu Null gespielt haben. „Wir wollen auch das nicht überbewerten“, sagt Wrobel vorsichtig. „Lippstadt hat wieder eine ganz andere Qualität.“

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Seit über vier Jahren leitet Daniel Farke dort die sportlichen Geschicke und ist zweimal in dieser Zeit aufgestiegen. Der Trainer ist trotz des durchwachsenen Starts mit neun Punkten nicht unzufrieden. „Wir waren in jeder Partie konkurrenzfähig“, sagt er. Und Selbstvertrauen haben sich die Lippstädter in der Liga-Pause auch geholt. Im Verbandspokals siegten sie beim Westfalenligisten 1. FC Kaan-Marienborn mit 5:1 und in einem Testspiel gegen den Zweitligisten Arminia Bielefeld unterlagen sie nur knapp mit 2:3.