Die Rot-Weißen stockten die Serie von Punktspielen ohne Niederlage beim Tabellenführer SF Lotte auf sieben auf. Und dennoch: Beim Abpfiff brachten die RWE-Spieler – wenn überhaupt – nur ein gequältes Lächeln zustande. Zu tief saß der Stachel, den Lottes Christian Schlösser mit dem Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit ins rot-weiße Herz gestoßen hatte.

SF Lotte -
Rot-Weiss1:1 (0:1)

RWE: Lamczyk – Brauer, Jasmund, Wagner, Guirino – Lemke, Grummel, Koep (42. Lenz), Avci, Grund (92. Schneider) – Kaya (84.Kuta).

Tore: 0:1 Grund (43.), 1:1 (90. + 3) Schlösser.

Schiedsrichter: Malte Dittrich (Bremen). Zuschauer: 2204.

Die Rot-Weißen stockten die Serie von Punktspielen ohne Niederlage beim Tabellenführer SF Lotte auf sieben auf. Und dennoch: Beim Abpfiff brachten die RWE-Spieler – wenn überhaupt – nur ein gequältes Lächeln zustande. Zu tief saß der Stachel, den Lottes Christian Schlösser mit dem Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit ins rot-weiße Herz gestoßen hatte.

Benedikt Koep musste kurz vor der Pause verletzt ausgewechselt werden.
Benedikt Koep musste kurz vor der Pause verletzt ausgewechselt werden.

Mit „Knockin’ on heaven’s door“ wurden die Fans musikalisch auf den Vergleich des Tabellenführers aus dem Tecklenburger Land und den Essenern eingestimmt. Die Tribünen, wo bei den bisherigen Lotteraner Heimspielen im Schnitt 900 Zuschauer standen und saßen, freuten sich diesmal 2204 Fußball-Fans (Saisonrekord) auf 90 spannende Minuten bei idealen Wetterbedingungen. Die RWE-Fans gaben auf den Tribünen den Ton an. Auf dem Spielfeld agierten die RWE-Spieler mit Herz. Und Verstand. Mit jeder Minute wurden die Essener kecker, griffen früh an und streuten so Sand ins Getriebe der SF Lotte. „Wenn wir wenig zulassen, haben wir eine Chance“, hatte RWE-Trainer Waldemar Wrobel im Vorfeld gesagt. Die Rot-Weißen ließen wenig zu. Und sie setzten auch die von Waldemar Wrobel erhofften Nadelstiche. Während RWE-Keeper Dennis Lamczyk kaum geprüft wurde, rückte sein Gegenüber David Buchholz öfter ins Zentrum des Geschehens. Bezeichnend, dass er zum besten Spieler des Spitzenreiters wurde. Beim Kopfball von Güngör Kaya, der das Ziel nur knapp verpasste, wäre aber auch er wohl zu spät gekommen (21.). Beim Schuss von Kevin Grund (31.) sowie bei der missglückten Abwehr seines Vordermanns Henning Grieneisen (36.) war er zur Stelle. Doch die Essener setzten nach. Und sie wurden belohnt. Kevin Grund, der Essener Aktivposten auf der linken Angriffsseite, lupfte gefühlvoll den Ball in der 43. Minute halbhoch zur längst verdienten RWE-Führung ins Netz.

Nach dem Seitenwechsel – Lukas Lenz war in der 42. Minute für den angeschlagenen Benedikt Koep gekommen – verlegten sich die Rot-Weißen keineswegs darauf, das Ergebnis zu halten. Auch wenn die Beine nach den „Englischen Wochen“ zunehmend schwerer wurden, hielten sie weiterhin dagegen und setzten weitere Nadelstiche. Güngör Kaya hatte nach einem Solo Pech im Abschluss (55.). Kerim Avci (75.) und RWE-Kapitän Timo Brauer (86.) verfehlten es nur knapp, dem Spitzenreiter den k.o. zu versetzen. Nach dem Zusammenspiel der eingewechselten Meik Kuta und Lukas Lenz landete der Ball zwar im Tor (87.) – Schiedsrichter Malte Dittrich aus Bremen erkannte aber auf Abseits. Den RWE-Chancen stand auf Lotteraner Seite ein Pfostenschuss von Simon Engelmann (61.) gegenüber.

Bis eine halbe Minute vor dem Abpfiff stand ein verdienter Essener Sieg auf der Anzeigetafel. Dann sorgte Christian Schlösser mit seinem (Oster-)Sonntags-Linksschuss – unhaltbar für Dennis Lamczyk – dafür, dass nur ein „gefühlter Dreier“ übrig blieb.

Die Lotteraner, die mit Glück die zweite Heimspielniederlage verhinderten, klopfen weiterhin ans Tor der 3. Liga. Nach der 0:3-Samstag-Niederlage von Borussia Mönchengladbach II in Trier sogar jetzt mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung.