Essen. Es war ein Abend, an dem sich wahrscheinlich viele RWE-Kicker am liebsten eingegraben hätten. Und die Fans hätten ihnen sicherlich gerne dabei geholfen. Die 1:4 (0:3)-Heimschlappe gegen Borussia Mönchengladbach II war eine Ansammlung peinlicher Unzulänglichkeiten.

Es war ein Abend, an dem sich wahrscheinlich viele rot-weiße Kicker am liebsten eingegraben hätten. Und die Fans hätten ihnen sicherlich gerne dabei geholfen. Die gestrige 1:4 (0:3)-Heimschlappe gegen Borussia Mönchengladbach II war eine Ansammlung peinlicher Unzulänglichkeiten.

Der Erste, der reichlich Grund hatte, es einem Maulwurf gleich zu tun, war Vincent Wagner. Und das gleich zweimal. An den ersten beiden Gegentoren trug er einen Großteil der Schuld. Beim ersten Gegentreffer rutschte der Innenverteidiger an einer Flanke vorbei, Gladbachs Marcel Podszus visierte das Leder genauer an und schob an Keeper Philipp Kunz vorbei zum 1:0 (11.) für die Gäste ein. Vor dem 2:0 spielte Wagner in der Vorwärtsbewegung einen kapitalen Fehlpass. Die Borussen ließen sich in Person von Marcel Podszus die 3:2-Überzahl nicht entgehen – 2:0 (28.).

Auch Torwart Kunz wäre ein Kandidat für eine Schaufel gewesen. Einen harmlosen Weitschuss ließ er hoch abtropfen, so dass wiederum Podszus beim 3:0 jubeln durfte. So leicht dürfte der Angreifer schon sehr lange nicht mehr zu einem Hattrick gekommen sein. „Dennis Lamczyk“, skandierten daraufhin die sonst sehr leidensfähigen RWE-Anhänger und forderten den Ersatztorwart. Doch es blieb bei diesem kurzen Frustabbau. Philipp Kunz ließ etliche Bälle abklatschen, rettete aber auch einige Male glänzend. Wie in der 14. Minute, als er Alexander Bielers Kopfball aus vier Metern mit einem tollen Reflex parierte.

Was die Platzherren in der Abwehr an Haarsträubendem zustande brachten, schafften die Offensivkräfte auch. Nach einem cleveren Pass von Timo Brauer lief Güngör Kaya alleine auf das Gladbacher Gehäuse zu. Statt zu schießen, schob er den Ball uneigennützig quer zu Lukas Lenz. Dem gelang das Kunststück, selbst in die leeren Maschen nicht zu treffen (35.). Wieder ein Kandidat zum Einbuddeln.

Den Schlusspunkt unter die Fehlerorgie der ersten Hälfte setzte Kevin Lehmann fast mit dem Schlusspfiff. Nach einem Foul in Höhe der Mittellinie zeigte ihm Schiedsrichter Rafael Foltyn Gelb-Rot. Eine harte Entscheidung, sie passte aber ins Bild. Dabei hätte alles (vielleicht) anders kommen können. Im direkten Gegenzug nach dem 0:1 scheiterte Benedikt Koep fast in gleicher Situation an VfL-Torhüter Janis Blaswich wie zuvor Podszus getroffen hatte.

Eine katastrophale erste Hälfte, nur zehn Mann, was kann da schon in der zweiten Hälfte kommen? Wesentlich mehr. Mit dem Anpfiff feuerten die Fans ihre Mannschaft an. Vergessen die desaströsen ersten 45 Minuten.

Und wenigstens einmal wurden sie durch das 1:3 von Markus Heppke (61.) nach Grund-Freistoß belohnt. Mit dem fast postwendenden vierten Podszus-Streich (69.) war das Ding aber endgültig gelaufen.

RWE - Bor. M’gladbach II 1:4 (0:3)

RWE: Kunz - Guirino, Wagner, Heppke, Lehmann - Grund, Brauer (83. Grummel), Avci, Koep (61. Jasmund) - Kaya, Lenz (46. Kuta).

Tore: 0:1 Podszus (11.), 0:2 Podszus (28.), 0:3 Podszus (37.), 1:3 Heppke (61.), 1:4 Podszus (69.).

Schiedsrichter: Foltyn (Mainz).

Zuschauer: 6130.

Besonderes Vorkommnis: gelb-rote Karte für Lehmann (RWE/44.) wegen wiederholten Foulspiels.