Siegen. . Was für ein Jubel! Rot-Weiß Essen ist nach nur einem Jahr zurück in der Regionalliga. Die Party begann nach dem 2:1 bei den Sportfreunden Siegen im Leimbachstadion. Und es wurde eine lange Nacht.

Kurz vor dem Abpfiff brachen alle Dämme. Die Rot-Weißen fluteten den Rasen im Leimbachstadion. Hektisch liefen die RWE-Spieler in Richtung Fan-Kurve und versuchten, das freudetrunkene Volk zurückzudrängen. So wie ein Schäfer seine Schäfchen. Trainer Waldemar Wrobel griff zum Megaphon und beruhigte für einen Moment. Dann pfiff Schiedsrichter Steuer ab. Was für ein Jubel. 2:1 für RWE. Geschafft. Rot-Weiß ist zurück in der Regionalliga. Die Party begann im Leimbachstadion, wo sie den Spitzenreiter euphorisch hochleben ließen. Und es wurde eine lange Nacht. Garantiert!

Was passiert, wenn es passiert? So richtig wusste das am Freitagnachmittag noch niemand bei den Rot-Weißen. „Ich weiß auch gar nicht, was da auf uns zukommt, wenn wir in Siegen gewinnen sollten“, sagte der RWE-Vorsitzende Michael Welling und zuckte mit den Schultern. Stress machte er sich deshalb allerdings nicht. Man werde halt improvisieren. Die Vereinsgaststätte an der Hafenstraße werde geöffnet sein. „Und wenn es erforderlich sein sollte, knipsen wir auch das Flutlicht an.“ Eine Fete unter Flutlicht, das wäre doch mal was.

Jubelnder RWE in Siegen

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    Aber am Nachmittag fehlte noch die finale Sicherheit. Denn schließlich brauchte RWE ja noch einen Sieg, um Fakten zu schaffen. Und die Partie bei den wehrhaften Sportfreunden musste erst noch gewonnen werden. Darauf hatte RWE-Trainer Waldemar Wrobel noch unter der Woche ständig hingewiesen. Ein Spielverderber? Keineswegs.

    Die RWE-Fans hatten sich schon prima in Stimmung gebracht. Auch die erste Chance von Holger Lemke hatten sie beklatschten dürfen(3.). Doch dann der Dämpfer. Ein schöner Pass von Eliott auf Schors, der abgeklärt das 1:0 für Siegen erzielte. Die Gastgeber also waren wild entschlossen, die Rolle des Partyschrecks zu spielen.

    Doch ein schnödes Gegentor kann das Selbstbewusstsein des Liga-Primus’ offenbar nicht mehr erschüttern. RWE schüttelte sich kurz und suchte die Offensive. Der Gegner geriet unter Druck. Doch gefährlich wurde es zunächst nur selten. Erst nach einem Freistoß von Leon Enzmann köpfte Alex Thamm an den Pfosten (22.). Und nach einem Siegener Ballverlust holte sich Lukas Lenz den Ball von der Torauslinie, flankte und Benedikt Koep traf zum 1:1.

    Überrennen ließ sich Siegen nicht, also musste wieder einmal ein Standard herhalten, um den verdienten Lohn einzufahren. Enzmann schlug den Ball per Freistoß scharf in den Strafraum und plötzlich der Ball lag im Netz. 2:1 – die RWE-Fans sangen voller Inbrunst: „Nie mehr 5.Liga.“

    SF Siegen -RW Essen 1:2 (1:1). RWE: Lamczyk - Lehmann, Schneider, Thamm, Kuta - Tokat, Vennemann - Lemke (59. Jasmund), Koep, Enzmann (86. Stöhr) - Lenz (82. Huschka). .Schiedsrichter: Florian Steuer (Menden). Zuschauer: 6818.Tore: 1:0 Schors (8.), 1:1 Koep (36.), 1:2 Enzmann .