Essen. Tabellenführung, Profi-Debüts, runderneuerte Anlage, Ligen-Reform: Es ist einiges los bei der U19 von Rot-Weiss Essen. So läuft die Entwicklung.
Es läuft bei der U19-Auswahl von Rot-Weiss Essen. Sie ist Tabellenführer in der Niederrheinliga, liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem punktgleichen TSV Meerbusch - dabei müsste RWE gar nicht mal Meister werden, um aufzusteigen. Der Grund: eine Reform des DFB. Die neugeschaffenen U17- und U19-.DFB-Nachwuchsligen ersetzen im Sommer die bisherigen A- und B-Junioren Bundesligen.
Vereine, die über eine Nachwuchsleistungszentrum verfügen, sind in den neuen Ligen automatisch gesetzt und können nicht absteigen. Somit steht schon jetzt fest, dass RWE in der kommenden Saison in der DFB-Nachwuchsliga spielen wird. Aber klar, das ändert nichts am Anspruch, den Titel in der Niederrheinliga zu holen. „Wir wollen die Liga trotzdem rocken und dominieren“, sagt Trainer Simon Hohenberg, der sich über die Entwicklung der Jugendarbeit und seiner Talente freut.
Rot-Weiss Essen: Trio aus der U19 schafft es in den Profi-Kader
Ein Trio hat es schon in den Kader der Drittliga-Profis geschafft. Ahmed Etri wäre hier zu nennen. Er stand am Wochenende zum fünften Mal in Folge in Christoph Dabrowskis Aufgebot und sammelte in Regensburg einige Spielminuten. Der quirlige Offensivspieler wurde in der 76. Minute eingewechselt.
„Es freuen sich natürlich alle im Team, wenn dann die Tafel mit seiner Nummer hochgehalten wird“, sagt Hohenberg. Neben Etri feierten auch Mats Brune und Yann Marcos Friessner Montas ihre Profidebüts in der laufenden Saison. Sie sind nicht die einzigen, die auf sich aufmerksam machen. So lief Berkant Gedikli zuletzt für die türkische A-Jugend-Nationalmannschaft auf. Der 18-jährige Rechtsverteidiger hat Chancen, bei der U19-Europameisterschaft mitzuspielen.
„Das ist eine sehr gute Entwicklung“, lobt Hohnberg. Diese voranzutreiben, das sei „genau meine Kernaufgabe. Natürlich ist das für uns als U19 nicht immer einfach, weil wir häufig improvisieren müssen. Die erste Mannschaft hat natürlich Priorität und wir sind in einem sehr guten Austausch.“ In Gesprächen mit Dabrowskis Co-Trainer Paul Freier und Marcus Steegmann (Direktor Profifußball) legen sie den Fokus vor allem auf die Talente. Was ergibt für die Jungs Sinn?
Weitere Hintergründe: Wie RWE seine Jugendarbeit im Förderwerk vorantreibt.
Es geht nicht nur auf dem Rasen prächtig voran, auch infrastrukturell hat sich auf dem Gelände des Förderwerks an der Seumannstraße einiges getan. Im neuen Jugendstadion wird die U19 ab dem Sommer ihre Heimspiele austragen. Der neue Hybridrasen muss noch richtig anwachsen, ehe dann ganzjährig Fußball in den höchsten Jugend-Ligen gespielt werden kann. „Das ist ein Schmuckkästchen, mit dem wir uns hinter keinem anderen NLZ in Deutschland verstecken müssen“, betont Hohenberg.
Rot-Weiss Essens Nachwuchs „muss sich vor niemandem verstecken“
Die ganzen Schritte nach vorne an der Seumannstraße bleiben nicht unbemerkt: „Wir haben in den letzten Jahren einen extremen Sprung in der Außenwahrnehmung gemacht. Wir werden selbstbewusster und das hat auch die Konkurrenz auf dem Schirm. Infrastrukturell und auch inhaltlich müssen wir uns vor niemandem mehr verstecken.“
Weitere Brennpunkte bei Rot-Weiss Essen
- Zum Nachlesen: So holte Rot-Weiss Essen den Dreier.
- Unsere Noten zum Auswärtssieg der Essener.
- „Das tut mega gut“: Dabrowski über das 3:1.
Die neuen Trainingsmöglichkeiten und der garantierte Start in der DFB-Nachwuchsliga könnte RWE für viele Nachwuchskicker noch attraktiver machen. „Wenn wir die ganzen Talente, die wir mitentwickelt haben, hätten halten können, dann hätten wir heute Bombenmannschaften. Wir müssen die Jungs von unserem Weg überzeugen und unsere Argumente dafür werden immer besser“, so Hohenberg.
RWE gegen Schonnebeck: Essener U19-Derby steht an
Zurück in die Gegenwart: Ein Derby steht an, RWE trifft am kommenden Sonntag auf den Tabellenfünften Schonnebeck. Hohenberg erwartet „kein klares Spiel. Schonnebeck wird sich viel vorgenommen haben, weil sie wieder Punkte im Kampf um die direkte Qualifikation für die Niederrheinliga brauchen. Wir wollen aber den Takt und die Richtung vorgeben.“
In den beiden bisherigen Duellen in der Saison gelang das eindrucksvoll. In der Liga gewann Rot-Weiss 5:1 (2:0), und auch im Kreispokal ließ Rot-Weiss dem Nachbarn beim 5:2 (1:3)-Erfolg keine Chance. Angepfiffen wird das Spiel an der Seumannstraße um 11 Uhr.