Essen. Bis zu 28.000 Zuschauer wollen das Derby heute in Duisburg sehen. Rot-Weiss Essen kann den MSV Duisburg tiefer in die Krise schicken.
Heute macht sich eine „schwarze Invasion“ aus Essen auf den Weg nach Duisburg. 5000 RWE-Fans wollen beim Derby von Rot-Weiss Essen in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena (14 Uhr) dabei sein, die Ultras haben um einheitlich dezente Kleidung gebeten. Etliche Gästefans werden sicherlich noch Karten für die Haupttribüne ergattert haben, sodass der MSV mit einer erstligareifen Kulisse von 25.000 bis 28.000 Zuschauer rechnet. Vielleicht der letzte große Zahltag für die Zebras auf absehbare Zeit.
Denn die Ausgangslage ist klar: Verliert das Schlusslicht auch dieses Derby, dann braucht man schon ein ziemlich gutes Fernglas, um den Revierrivalen von der Hafenstraße in der Ferne der Tabelle zu erspähen. Satte 14 Punkte würden die Kontrahenten dann trennen. Und die Ausgangslage ist in mancherlei Hinsicht konträr. Duisburgs neuem Trainer Boris Schommers gehen die Spieler aus, die linke Abwehrseite ist quasi verwaist, nachdem unter der Woche Abwehrspieler Baran Mogultay vom Trainingsplatz getragen werden musste.
+++ MSV Duisburg - Rot-Weiss Essen: Tickets, TV, Fans, Quote - Alle Infos heute zum Derby +++
Dagegen kann Trainerkollege Christoph Dabrowski fast aus dem Vollen schöpfen. Die wichtigste Nachricht der Woche: Außenverteidiger Lucas Brumme, der gegen Saarbrücken frühzeitig das Feld verließ, weil er ein Ziehen im Oberschenkel verspürte, konnte am Donnerstag wieder beschwerdefrei mittrainieren. „Wenn da über Nacht nichts passiert, dann ist er auch einsatzfähig“, so der Coach. Vertretung Sascha Voelcke, der seine Sache ordentlich machte, würde dann wieder ins zweite Glied rücken. „Wenn er sich gut fühlt, dann spricht nichts dagegen, dass er auch wieder in der Startelf steht. Lucas tut unserem Spiel einfach gut“, so Dabrowski über seinen offensiv ausgerichteten Rechtsverteidiger.
RWE hat die Qual der Wahl auf den Außenpositionen
Aber das ist nicht die einzige knifflige Situation, die der Trainer zu lösen hat. Auf der Linksverteidiger-Position kämpfen der in den letzten Wochen stark verbesserte Eric Voufack und der wieder genesene Andreas Wiegel um die Stammposition. „Eric kam aus der Regionalliga und hat in der Tat sehr große Fortschritte gemacht und war zuletzt an Toren beteiligt. Andi Wiegel ist ein erfahrener Spieler mit einer Intensität, natürlich ist er immer eine Option in unserem Spiel“, erläutert Dabrowski seinen Zwiespalt. Zudem hat Wiegel eine Duisburger Vergangenheit und könnte dadurch zusätzlich motiviert sein.
Aber der RWE-Trainer brachte eine alte Fußball-Weisheit ins Spiel, erinnerte an „Never change a winning team“ - das wiederum könnte für einen Startelf-Einsatz Voufacks sprechen.
Mehr News über Rot-Weiss Essen
- MSV Duisburg - RWE: Joachim Hopp mit emotionalem Appell - "Ich flehe euch an!“
- Rot-Weiss Essen: Legende Frank Kurth über Bastians-Aus und „sensationelle“ RWE-Fans
- MSV Duisburg - RWE: Klublegenden analysieren das Derby
- MSV Duisburg gegen Rot-Weiss Essen: Sascha Mölders kritisiert MSV-Transfers
- Rot-Weiss Essen: Vertragsverlängerung mit Christoph Dabrowski? So ist der Stand
Keine Frage gibt es wohl im Angriff, hier haben sich die formstarken Marvin Obuz und Isi Young auf den Flügeln sowie Leonardo Vonic im Sturmzentrum als erste Wahl herauskristallisiert. „Isi Young Tor gemacht, Obuz zwei vorbereitet, Vonic hat sein erstes Tor für RWE erzielt, da müsste ein Trainer ja verrückt sein, jemanden rauszunehmen“, fasste Dabrowski die vortreffliche Lage in der vordersten Reihe zusammen.
Rot-Weiss Essen hofft auf dritten Sieg in Folge
Bliebe noch die Unwägbarkeit des Gegners. Da sind die Essener auf der Hut: „Ein Trainerwechsel gibt immer neue Impulse. Wir freuen uns auf ein geiles Derby, ich hoffe, dass alles friedlich bleibt, weil es nur um Sport geht“, hofft der RWE-Coach. Und dass es seiner Mannschaft endlich mal gelingt, drei Siege in Folge einzufahren.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt’s hier: RWE