Essen. Zwei Szenen, zweimal war Rot-Weiss Essen im Glück. Dabrowski spricht über die Schlüsselmomente gegen Dresden, die Umstellung und Doumbouya.
Über die beiden Szenen, die dieses Spiel mitentschieden, verloren beide Trainer nur wenige Worte. Vinko Sapina zog in Minute 40 das taktische Foul, er stoppte Dresdens Tom Zimmerschied und sah Gelb – der Essener kam dabei jedoch deutlich zu spät und grätschte den Gegner von hinten um. Mit der Verwarnung war er gut bedient.
Und dann das 2:0 für Rot-Weiss Essen: Leonardo Vonic verstolperte den Ball, der Angriff aber ging weiter mit einen Pass auf Ron Berlinski. Der Stürmer stand im Abseits, das Schiedsrichtergespann ließ weiterspielen. Und dann knallte Felix Bastians den Ball rein. Das war die Vorentscheidung.
Rot-Weiss Essen gegen Dynamo Dresden – packendes Drittliga-Spiel
Auf der Pressekonferenz nach dem 3:1 (1:0)-Heimsieg von RWE war Markus Anfang um Fairness bemüht. Fehler passieren, aber klar, sei das bitter. Der Linienrichter sei nach dem Spiel zu ihm gekommen und habe das Gespräch gesucht, erzählte der Dynamo-Trainer. „Das zeigt auch Größe. Er ist wohl umgeknickt und hat es nicht richtig gesehen. Es ist menschlich, dass so etwas mal passiert“, sagte Anfang, der sich nicht zu sehr an den strittigen Szenen aufhängen wollte – die Fehler suchte er bei seiner Elf.
Alle Brennpunkte zum 3:1 von Rot-Weiss Essen
- Schiri-Frust bei Dynamo nach Pleite bei RWE.
- Tor und Monstergrätsche: Note 1,5 für Götze.
- Zum Nachlesen: So holt RWE den Heimsieg.
Er fand nur einen: die Chancenverwertung. „Ich glaube, dass wir heute ein sehr gutes Spiel gemacht haben und es für uns entscheiden müssen. Man muss festhalten, dass RWE einfach brutal effektiv war und wir zu viel liegengelassen haben.“ Deshalb ginge das Ergebnis schon in Ordnung.
Das sah auch Christoph Dabrowski so, dessen Team nach einem Eckstoß durch Felix Götze in Führung ging (23. Minute) – zuvor drückte Dynamo, machte Druck und dirigierte das Tempo. „Unser war klar, dass Dresden eine Topmannschaft ist, die das Spiel dominieren will. Das haben wir in der ersten Halbzeit gesehen“, sagte der RWE-Coach. „Wir haben das Spielglück auf unsere Seite gehabt, kein Gegentor zu kassieren.“
RWE trifft nun auf Unterhaching
Nach der Pause stellte Dabrowski von einer Viererkette auf ein 5-3-2-System um. Wieso? Starke Tiefenlaufwege der SGD-Achter, schnelle Flügelspieler, die in die Schnittstellen drängen, kein Zugriff im Zentrum – die Essener fanden nur selten statt, denn die Dresdner machte es ihnen schwer. „Wir wollten das Zentrum und die Schnittstellen zuhalten, das ist uns ganz gut gelungen“, befand Dabrowski.
Nach dem 2:0 legte Moussa Doumbouya das dritte Tor nach. Der Stürmer erzielte somit seinen ersten Treffer für Rot-Weiss. „Es wird Moussa gut tun. Er ist ein sensibler Mensch, der sich Gedanken macht. Ich hoffe, dass er die Dose durch das Tor geöffnet hat“, so Dabrowski. Einen Scorerpunkt sammelte eben auch Sturmkollege Berlinski. „Ron hat geackert, so kennen wir ihn. Es freut mich, dass er sich mit einer Vorbereitung belohnt hat.“
Rot-Weiss Essen schon am Mittwoch gegen Unterhaching
Ein dreckiger Sieg? Den Unmut der Dresdner könne Dabrowski verstehen, aber: „Wir reden seit Wochen über Effizienz. Die war heute da.“
Weiter geht es für Rot-Weiss Essen in der Dritten Liga bereits an diesem Mittwoch bei der SpVgg Unterhaching (19 Uhr).