Essen. RWE bleibt Drittligist. Marcus Uhlig bedankt sich bei Zwickau und hat klare Erwartungen ans Team. Wir sprachen mit ihm: So geht es bei RWE weiter
Rot-Weiss Essen wird auch 2023/24 in der Dritten Liga spielen, das steht seit diesem Sonntag fest. Um 14.53 Uhr wurde die Partie zwischen dem VfB Oldenburg und dem FSV Zwickau abgepfiffen. Oldenburg hat 1:2 verloren. Nur bei einem Sieg hätte der VfB die Essener noch überholen können. Aus, vorbei – Rot-Weiss Essen ist durch.
Marcus Uhlig atmete tief durch. „Ich habe mir das Spiel angeschaut. Wir freuen uns, dass der Klassenerhalt feststeht“, sagt der Vorstandsvorsitzende von RWE. Und weiter: „Unser Dank geht an Zwickau. Großen Respekt, dass sie sich in dieses Spiel so reingehängt haben, obwohl sie schon abgestiegen sind. Das zeigt, wie charakterstark sie sind.“
Rot-Weiss Essen: „Gut, dass uns ein Nervenspiel erspart bleibt“
Nun müsse man dieses Wochenende richtig einordnen. „Wir wissen, dass wir gegen Zwickau selbst drei Punkte nach für uns glücklichen Umständen bekommen haben. Für uns ist es natürlich gut, dass uns ein Nervenspiel gegen Verl erspart bleibt“, so Uhlig. Bei einem Oldenburger Sieg wäre es am letzten Spieltag zum Fernduell um den Klassenerhalt gekommen.
Das bleibt RWE erspart. Zurücklehnen darf sich die Mannschaft aber nicht, warnt Uhlig: „Wir müssen alles dafür tun, dass wir eine insgesamt nicht zufriedenstellende Saison zu einem versöhnlichen Ende bringen – das ist meine klare Erwartung an die Mannschaft.“
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Zudem steht eine Woche später das Niederrheinpokal-Endspiel gegen Oberhausen an. „Es geht ums Image, um den Einzug in den DFB-Pokal und um viel Geld. Wir sollten tunlichst vermeiden, mit einem weiteren Negativ-Ergebnis in dieses Endspiel gegen Oberhausen zu gehen“, betont Uhlig und schiebt nach: „Es steht sicherlich keine Woche zum Ausklingen lassen vor uns.“
Uhlig will sich der Verantwortung stellen
Einiges hatte sich zuletzt rund um die Hafenstraße angestaut. Die Stimmung war, nun ja, nicht die allerbeste in den vergangenen Wochen. Es sei vieles zusammengekommen, meint Uhlig: „Für manches habe ich Verständnis, für manches nicht. Ich glaube, dass ganz viele Leute Angst hatten, dass wir als Aufsteiger direkt wieder absteigen.“
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Man müsse auch festhalten, dass RWE – das Zwickau-Ergebnis am Grünen Tisch ausgeklammert – in der Rückrunde eine Bilanz hat, die niemanden zufriedenstellen könne, so Uhlig: „Den Frust der Fans kann ich daher zum Teil verstehen – bei RWE schlagen die Emotionen immer stärker aus, positiv wie negativ.“
Gut sei, dass Rot-Weiss Essen nun Planungssicherheit habe. Wie geht es jetzt weiter? „Wir, und in erster Linie ich als Vorstandsvorsitzender, werden uns nach einer sachlichen, detaillierten und selbstkritischen Analyse der Verantwortung stellen“, sagt Uhlig. „Wir hatten vorne zu wenig Punch, oft zu wenig Durchschlagskraft.“
Uhlig: „Das rechne ich Dabrowski hoch an“
Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass RWE wochenlang auf Simon Engelmann, Felix Götze, Andreas Wiegel und Felix Bastians verzichten musste. „Christoph Dabrowski hat sich nie darüber beklagt, das rechne ich ihm hoch an. Es ist nicht alles schwarz-weiß zu sehen.“
Für verdiente Spieler wie Simon Engelmann, Oguzhan Kefkir und Felix Herzenbruch steht an diesem Samstag zudem das letzte Liga-Heimspiel für RWE an. Sie erhalten keinen Vertrag für die neue Saison. „Ich hoffe, dass es für sie am nächsten Samstag einen vernünftigen Rahmen geben wird“, sagt Uhlig. Er nimmt das Team in die Pflicht: „Aber dafür braucht es auch einen würdigen Auftritt der Mannschaft.“