Zwickau. Eklat: Das Spiel zwischen Zwickau und Rot-Weiss Essen wurde abgebrochen. RWE-Manager Christian Flüthmann verrät, was in den Katakomben passierte.
Es war das erste Auswärtsspiel von Rot-Weiss Essens Sportdirektor Christian Flüthmann, der gemeinsam mit Marcus Steegmann die Nachfolge von Jörn Nowak angetreten hat. Er wird den Tag beim FSV Zwickau nicht so schnell vergessen, das steht fest.
Das Drittliga-Spiel bei den Westsachsen wurde nach der ersten Halbzeit abgebrochen. Bierbecher flogen auf die RWE-Bank, auf Spieler und vor allem auf das Schiedsrichter-Gespann um den Unparteiischen Nicolas Winter. Der bekam den Inhalt eines vollen Bechers ab – und entschied dann darauf, dass nicht weitergespielt wird.
Zwickau – Rot-Weiss Essen abgebrochen: Schiri wollte nicht weiterspielen
Der Schiedsrichter sei in der Pause zu den RWE-Verantwortlichen gekommen und habe sie in die Kabine gebeten, erzählt Christian Flüthmann dieser Redaktion. Winters Haltung war klar: Er werde das Spiel auf keinen Fall wieder anpfeifen.
Flüthmann sagt: „Wir hätten es gerne weitergespielt aufgrund der Situation: Rote Karte, Ausgleich, wir hatten das Momentum bei uns.“
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Kurz vor der Pause wurde es wild in der GZZ-Arena: Beim Stand von 0:1 lief Zwickaus Nils Butzen Isaiah Young um, berührte ihn am Knie. Freistoß, Platzverweis. Den Standard setzte Thomas Eisfeld in die Mauer, Joe Gomez berührte den Ball aber mit der Hand. Simon Engelmann verwandelte den Elfmeter zum Ausgleich (45.+1.).
Direkt danach pfiff Winter zur Pause. Und wurde dann mit Bier überschüttet, das war in TV-Bildern genauestens zu erkennen. Auch RWE-Trainer Christoph Dabrowski wurde mit Plastikbechern beworfen.
Zwickau und Rot-Weiss Essen lieferten sich ein offenes Spiel
Die gesamte erste Halbzeit war hitzig, die Stimmung aufgeladen. Schon in der sechsten Minute sahen sich die Zwickauer erstmals benachteiligt. Bei einem Zweikampf wollten die Hausherren den Elfmeter. Der Pfiff blieb aus, es lag aber ein Foul von Essens José-Enrique Rios Alonso vor, wenn auch außerhalb des Strafraums.
Zwickau – Rot-Weiss Essen: Der Spielabbruch im Ticker.
Zudem, das berichtet Christian Flüthmann, war RWE-Regisseur Thomas Eisfeld in eine weitere unschöne Szene verwickelt. Ein Zwickauer Ordner habe den Essener verbal angegangen. Eisfeld antwortete diesem Ordner, ehe ein weiterer Ordner Eisfeld schließlich wegstieß, und das nicht gerade sanft.
DFB beschäftigt sich mit dem Abbruch
Jetzt beschäftigt sich der Deutsche Fußball-Bund mit dem Abbruch. „Es liegt nicht in unserer Hand“, sagt Christian Flüthmann über das weitere Prozedere. Der DFB wird den Fall behandeln, und das schnell, schätzt Flüthmann. In der dritten Liga ist nicht mehr lange zu spielen.
Sowohl der FSV Zwickau, Rot-Weiss Essen als auch alle anderen Drittligisten brauchen Klarheit, was nach diesem Abbruch folgt. „Das wird sich nicht lange hinziehen“, so Flüthmann, der nicht glaubt, dass dieser Eklat die Essener Mannschaft negativ beeinflussen könnte. Diese hatte das Momentum auf ihrer Seite. (mit haro)