Essen. Bei Drittligist Rot-Weiss Essen herrscht nach dem Fehlstart akuter Handlungsbedarf. Verstärkungen müssen her. Das sind fünf RWE-Kandidaten.
Dass Drittliga-Neuling Rot-Weiss Essen handeln und neue Spieler an die Hafenstraße locken wird, steht außer Frage. Das betonte jüngst auch Essens Sportdirektor Jörn Nowak gegenüber dieser Redaktion: "Unsere kurzfristigen Ziele sind klar: Wir wollen uns in der Defensive stabilisieren und nach vorne mehr Torgefahr ausstrahlen. Wenn es bezahlbare Spieler auf dem Markt gibt, die uns dabei helfen, werden wir handeln." Händeringend werden ein Innenverteidiger und ein zentraler Mittelfeldspieler gesucht. Auch ein Stürmer könnte noch kommen. Wir nennen nun drei Namen, die bei RWE gehandelt werden.
Wie diese Redaktion erfuhr, befinden sich die sportlichen Verantwortlichen um Sportchef Nowak, Chefscout Stanko Patkovic und auch Aufsichtsrats-Vize Waldemar Wrobel in mehreren Gesprächen mit potentiellen Verstärkungen. Namen will Nowak auf Nachfrage dieser Redaktion nicht kommentieren. An Spekulationen wolle er sich nicht beteiligen.
Rot-Weiss Essen: Ehemaliger BVB-Profi auf der Wunschliste
Nach Informationen dieser Redaktion stehen einige ehemalige Zweit- und Drittligaprofis auf der rot-weissen Liste. Auch ein Spieler mit großer Bundesliga-Erfahrung ist dabei. Das sind die Kandidaten für das zentrale RWE-Mittelfeld:
Christopher Buchtmann (30). Der zentrale Mittelfeldspieler, der auf der Sechser-, Achter-, aber auch Zehner-Position spielen kann, stand zuletzt zehn Jahre beim FC St. Pauli unter Vertrag, spielte davor beim 1. FC Köln. Im Nachwuchs wurde er in Fulham, Liverpool, Hannover 96 und Borussia Dortmund ausgebildet. Ein hoch interessanter Mann, der 190 Zweitligaspiele auf dem Buckel hat und auch zweimal in der Bundesliga für Köln zum Einsatz kam. Bleibt die Frage, ob ihn die 3. Liga mit RWE reizen würde? Auch Dynamo Dresden ist nach unseren Informationen an Buchtmann dran.
Auf der gleichen Position wie Buchtmann spielt auch Moritz Leitner (29). Auch hier soll RWE Interesse bekunden. Die Fans von Borussia Dortmund dürften den technisch starken Mittelfeldspieler noch gut kennen. Zwischen 2011 und 2016 stand Leitner beim BVB unter Vertrag, wurde in dieser Zeit aber oft an andere Klubs ausgeliehen. Er kommt für Stuttgart, Augsburg und Dortmund auf insgesamt 97 Einsätze in der 1. Bundesliga. Leitner stand zuletzt beim FC Zürich in der Schweiz unter Vertag. In der Meister-Saison des FCZ kam er jedoch nur auf eine Spielzeit von 484 Minuten. Ausgebildet wurde er zwischen 1998 und 2010 beim TSV 1860 München. Und: Die Sechziger sind auch jetzt an Leitner dran. Vorteil gegenüber RWE für den TSV: Leitner ist ein gebürtiger Bayer und trägt das Löwen-Emblem im Herzen.
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Ein Thema, mit dem sich RWE auch auseinandergesetzt haben soll, aber das wohl nicht zu realisieren ist, ist ein Transfer des in der Offensive variabel einsetzbaren Ex-Schalkers Rene Klingenburg (28). Wie diese Redaktion erfuhr, haben die Essener zur Berater-Agentur des Kaiserslautern-Profis Kontakt aufgenommen. Doch aus Klingenburgs Umfeld erfuhren wir, dass ein Wechsel nach Essen für ihn nicht infrage kommt. Seine Frau, eine gebürtige Dresdnerin, fühlt sich in der Pfalz samt Familie pudelwohl. Auch wenn Klingenburg, der in seiner Karriere 80 Drittliga-Begegnungen absolvierte, in der 2. Bundesliga für den FCK noch nicht zum Einsatz kam, will er sich bei den Roten Teufeln durchsetzen und auf seine Chance warten.
Ein heißer Kandidat ist hingegen Danilo Wiebe (28) von Eintracht Braunschweig. Er steht zwar noch bis zum 30. Juni 2024 unter Vertrag, spielt aber aktuell nur eine untergeordnete Rolle bei Trainer Michael Schiele. Wiebe kam in der Liga überhaupt noch nicht zum Einsatz. Beim Weiterkommen im DFB-Pokal gegen die Berliner Hertha langte es immerhin für einen 45-minütigen Einsatz. Klar ist aber, dass Wiebe, der zuvor drei Jahre Stammspieler an der Hamburger Straße war, mit seiner Rolle nicht zufrieden sein kann.
Der 28-jährige defensive Mittelfeldspieler hat in seiner Karriere neben 25 Zweitligaspielen auch 101 Drittliga-Begegnungen absolviert. 58 Spielen waren es für Braunschweig, 53 Partien im Trikot des SC Preußen Münster. Eine Kontaktaufnahme von Seiten der Essener hat es bereits gegeben.
Für die Defensive beschäftigen sich die Essener mit Maximilian Rossmann (27). Der 1,92 Meter große Abwehrspieler ist aktuell vereinslos und stand zuletzt bei Viktoria Köln unter Vertrag. Er kommt in seiner Karriere auf 95 Drittligaspiele (fünf Tore).
Rot-Weiss Essen: Keine Verstärkung vor Ingolstadt-Spiel
Warten, das werden auch wohl noch die RWE-Fans müssen. Denn nach unseren Informationen soll es noch ein paar Tage dauern, bis die erste Verstärkung in Essen präsentiert wird. Bis zum Ingolstadt-Spiel (Samstag, 14 Uhr) wird sich nichts tun. Trainer Christoph Dabrowski muss mit seinem aktuellen Kader versuchen das Ruder herumzureißen.