Wesendorf. Das Team von Trainer Christoph Dabrowski absolviert ein knackiges Training in Wesendorf. Morgen kommt mit Lawrence Ennali der nächste Spieler.

Dritter Trainingstag in Wesendorf und Niedersachsen zeigt sich von seiner sturmerprobten Seite: Windböen fegen über das freie Trainingsgelände hinter dem schicken Sporthotel La Vital, von oben kühlen heftige Regenschauer die erhitzten 25 Gesichter in Rot-Weiss, ab und an lugt die Sonne als Belohnung hervor.

Und: RWE-Fans gibt es überall, auch hier im verschlafenen Nest. Zum Nachmittag-Training finden sich genau vier ortskundige Fans als Zaungäste ein. Darunter Karlheinz Kresimon (61), gebürtiger Essener, der 1966 sein erstes Spiel an der Hafenstraße sah, gegen den 1. FC Köln.

Und seitdem Fan geblieben? „Na klar, einmal Ruhpott-Kanacke, immer Ruhrpott-Kanacke“, kommt es mit einem Schmunzeln vom Rentner aus Wolfsburg. Beim Aufstiegsfinale gegen Ahlen war er zuletzt im Stadion, stolz zeigt er sein Liga-3-T-Shirt, dass nach dem Training brav von allen Akteuren mit Autogrammen versehen wird.

Meiko Sponsel klärt mit Monstergrätsche

RWE-Fan Karlheinz Kresimon wohnt jetzt in Wolfsburg und lässt sich das Trainingslager nicht entgehen.
RWE-Fan Karlheinz Kresimon wohnt jetzt in Wolfsburg und lässt sich das Trainingslager nicht entgehen. © Ralf Wilhelm

Zuvor bekommen die Fans einiges geboten. Es geht flott zu beim Training des Neu-Drittligisten. Beim Nachmittagstraining stehen Vollsprints aufs Tor auf dem Programm: Vier Stürmer gegen zwei Abwehrspieler plus Torwart, ein dritter Verteidiger sprintet nach Überwindung einer Hürde noch hinterher. Wenn die Abwehrspieler den Angriff unterbinden, geht es flott in die andere Richtung auf ein kleines verwaistes Tor.

Als Mustafa Kourouma schon fast einnetzen will, kommt Meiko Sponsel angerauscht und klärt unter großem Gejohle mit einer Monstergrätsche, schlägt dabei aber mit dem Knie an den Pfosten und humpelt leicht. „So muss es sein, es wird sich nicht geschont“, nickt draußen RWE-Sportdirektor Jörn Nowak anerkennend.

Felix Bastians Kommentar zum Training: „Knackig“

Es fließt der Schweiß, in einer Trinkpause meint Routinier Felix Bastians, der schon einiges in seinem Fußballerleben erlebt hat, zum Trainingspensum nur kurz und knapp: „Knackig“.

Auch für „Naturbursche“ Felix Herzenbruch, neuerdings mit modischer Kahlfrisur („ich war es leid, mir wie ein 80-Jähriger die Haare von links nach rechts zu kämmen“), der nach dem Training immer noch zur Abkühlung in den Naturteich springt. Bis auf Rios Alonso begleitet ihn dabei niemand. „Es ist schon eine andere Intensität hier als in den letzten Trainingslagern, das muss man schon sagen. Kleine Sprints und immer wieder Gegenpressing.“

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Gegen Gladbach habe man schon gesehen, dass man weiter sei als in der letzten Saison. Gründe? „Der Aufstieg hat nochmal Selbstvertrauen gegeben, Verträge wurden verlängert, auch der von Isi Young, das pusht alle nochmal und sie machen den nächsten Schritt.“

Nach dem Abendbrot sind die Bewegungen eingeschränkt. „Wir machen uns immer einen netten Gesellschaftsabend. Wir spielen Poker oder Wizard, manche auch noch Fifa Manager.“ Null Uhr ist Zapfenstreich, „aber die meisten halten gar nicht so lange durch, ich geh meist um 22 Uhr aufs Zimmer.“ Dafür ist der Jungvater dann schon um sieben Uhr beim Frühstück. „Da sitz ich dann allein - mit den anderen Vätern“, lacht er.

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