Essen. Rot-Weiss Essen hat das Stadtduell bei ETB Schwarz-Weiß gewonnen. Beim 2:0 am Uhlenkrug war jedoch mehr Mühe nötig, als eigentlich erwartet.

Ein bisschen mehr Spektakel hatten sich die Zuschauer im Essener Süden schon erhofft: Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen mühte sich zwei Tage nach dem bemerkenswerten 2:4 gegen Borussia Mönchengladbach zu einem mäßigen 2:0-Sieg beim tapfer kämpfenden Oberligisten ETB Schwarz Weiß. Die Kulisse hatte mehr verdient.

Da muss Nachbar Rot-Weiss Essen mal wieder vorbeischauen, damit die Tribüne am Uhlenkrug bis auf den allerletzten Platz gefüllt war. Und da auch im weiten Rund sich die Zuschauer sonnten, fanden knapp 2300 Zuschauern den Weg in den Essener Süden. Die hatten sich insgeheim auf ein Torfestival eingestimmt und mussten sich zumindest in der ersten Hälfte gedulden.

Das neuformierte Team von ETB-Trainer Damian Apfeld, nur noch sechs Spieler aus der Vorsaison standen in der Startelf, verkaufte sich in den ersten 45 Minuten prächtig. Neuzugang Frederik Lach vom Drittligisten SC Verl war gleich mit von der Partie und hielt das Zentrum in der Abwehr zusammen. Was dennoch durchkam, wurde zur Beute des vorzüglichen ETB-Keepers Stefan Jaschin, auch ein alter Rot-Weisser.

RWE vergibt die ersten guten Gelegenheiten

Natürlich ließen sich Torchancen des Drittligisten nicht gänzlich verhindern. Eine schöne Kombination von Cedric Harenbrock zu Oguzhan Kefkir fand dann nicht Simon Engelmann (8.), dafür war die Hereingabe zu scharf. An der nächsten gefährlichen Situation nach 20 Minuten war erneut Harenbrock der Initialzünder, über Engelmann landete die Kugel bei Isaiah Young, der aber an der Brust von Jaschin scheiterte. Beim anschließenden Eckball wurde Engelmanns Kopfball noch auf der Linie geklärt.

Und auch Harenbrocks Effetschuss entschärfte der ETB-Keeper gekonnt. Nach 25 Minuten gab es die erste Chance der Gastgeber, als Rios Alonso beim Rückpass patzte, Williams den Konter fuhr und Neuzugang Marc Gotzeina es aus 18 Metern versuchte: Da konnte auch endlich der neue RWE-Torhüter Felix Wienand zur „kleinen Flug-Show“ ansetzen.

Neuzugang Björn Rother erlöst Rot-Weiss Essen

Zwei Minuten später traf Engelmann aus spitzem Winkel den Pfosten, doch mehr gab es nicht. Ein Achtungsergebnis für den Oberligisten. Nach dem Wechsel, als die Partie allmählich begann, vor sich hinzuschlummern, dann endlich ein Erfolgserlebnis: Kefkir hatte aus 18 Metern zum Schuss angesetzt, Neuzugang Björn Rother den Fuß reingestellt – und Jaschin war geschlagen: 0:1 (54.)

Im Gegenzug fast der Ausgleich: Nun bekam der Prince seine Chance, ging auf und davon, doch sein Lupfer über Wienand verfehlte knapp das kurze Eck. Vier Minuten später zeigte der Prince RWE-Kapitän Herzenbruch erneut die Hacken – die Schwarz-Weißen spielten nun erstaunlicherweise besser mit als vor dem Wechsel.

Loubongo erhöht in der Schlussphase

Die kleine Schwungphase legte sich in der Schlussphase wieder. Das Team von Trainer Apfeld, der mit seinen Auswechselungen sparsam umging, stand weiter diszipliniert und aufmerksam im eigenen Strafraum, teilweise wurde es ihnen auch einfach gemacht, weil es der Favorit immer wieder durch die Mitte versuchte.

Wenigstens fiel noch ein zweites Tor: Kefkir flankte endlich mal von außen, Kesim sprang in der Mitte vorbei, doch am langen Pfosten kam Aurel Loubongo angerauscht: 0:2 (83.) – davon hätte man mehr sehen wollen.

ETB Schwarz Weiß – Rot-Weiss Essen 0:2 (0:0)

ETB: Jaschin (77. Golz), Sahin (77. Togbedji), Lach, Kryeziu (77. Kubina), Nguanguata (67. Poznanski), Gönül (67. Ugrekhelidze), Tietz (77. Akhal), Gotzeina, Mumcu, Prince Kimbakidila, Williams (67. Matten).

RWE: Wienand, Sponsel (46. Plechaty), Rios Alonso, Bastians (46. Kourouma), Rüth (46. Herzenbruch), Rother (63.Tarnat), Dürholtz (68. Schlüsselburg), Harenbrock (46. Krasniqi), Kefkir, Engelmann (63. Kesim), Young (46. Loubongo).

Tore: 0:1 Rother (54.), 0:2 Loubongo (83.)

Zuschauer: 2295

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