Der neue RWE-Coach betont seine „Leidenschaft“, kommt aber sehr ruhig und besonnen daher. Das muss im emotionalen RWE-Umfeld kein Nachteil sein.

Der erste Eindruck ist immer der Beste, sagt man. Nun, beim neuen Trainer Christoph Dabrowski fällt auf, dass Worte und äußerer Eindruck nicht unbedingt deckungsgleich sind. Es fiel bei der ersten Vorstellung sehr oft das Wort „Leidenschaft“, dabei machte der 43-Jährige eher einen besonnenen Anschein, als würde hier jemand in sich ruhen und von sich überzeugt sein.

Einer muss die Ruhe bewahren

Und, so viel vorweg: es kann einem hochemotionalen Verein wie Rot-Weiss Essen nur gut tun. Wenn alles um einen herum hyperventiliert, kann es nicht schaden, wenn einer die Ruhe bewahrt - und im günstigsten Fall ist das der Trainer. Ein Feuer entfachen in den Spielern kann man auch mit ruhigen Worten, ein Ernst Happel (die jüngeren mögen bitte googeln) war auch nicht als Vulkan nach außen bekannt - der machte es mit Blicken.

Euphorie im Verein ist immer noch vorhanden, das sieht man beim Blick in die Gesichter der Verantwortlichen. Nun gilt es, diese Euphorie in die richtigen Bahnen zu lenken. Und dafür scheint ein ehemaliger langjähriger Profi aus der Bundesliga und zweitligaerfahrener Trainer nicht die schlechteste Wahl zu sein.

Auch wenn Dabrowski die Dritte Liga nicht aus eigener Erfahrung kennt, weiß er doch um die Anforderungen: Es werde sehr aggressiv und körperbetont Fußball gespielt, man müsse hart für den Erfolg arbeiten. Bedingungen, die sie an der Hafenstraße eigentlich lieben.

In zwei Jahren haben die RWE-Fans das Verlieren verlernt

Den Fans kommt hierbei allerdings auch eine große Aufgabe zu: Nach zwei Jahren, in denen die Niederlagen an einer Hand abzuzählen sind, darf man nicht erwarten, dass die Rot-Weissen diese Liga im Sturm erobern und die Dritte nur eine Zwischenstation auf dem Weg ins „große Geschäft“ ist.

Darum war eines von Dabrowskis Lieblingsworten bei seiner Begrüßung auch „Stabilität“. Erst einmal in der Liga ankommen, auch wenn der Trainer natürlich den Ehrgeiz verspürt, wieder dorthin zu gelangen, woher er gerade mit Hannover 96 kam.

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