Uralt-Ultra-Präsident wurde vom Torwartwechsel überrascht, ist aber heiß wie Frittenfett auf die Auswärtspartie auf dem Aachener Tivoli.
Drei Wochen sind seit meiner letzten Kolumne vergangen. Unfassbar, wie viel Unfassbares sich in diesem Zeitraum ereignete. Auch bei Rot-Weiss Essen. Wen wundert’s?!
Über den Torwartwechsel habe ich mich allerdings schon gewundert. Kam unerwartet, weil es ja offiziell keine Torwartdiskussion gab. Träger der Kapitänsbinde waren früher sogenannte Führungsspieler mit Vorbildcharakter, wirkten als Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainerstab. In dieser Spielzeit scheint das nicht mehr zu gelten. Beide bisherigen Kapitäne haben den Aufstiegsdampfer verlassen (müssen), wurden ausgebootet.
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Wobei ich bei Davari nur Vermutungen anstellen kann. Unabhängig davon, es kommt immer wieder vor, dass während einer Meisterschaftsrunde irgendein Akteur die Fußballschuhe gegen Stinkstiefel austauscht. Ganz sicher ist es kein Alleinstellungsmerkmal von Rot-Weiss Essen. Völlig zu Recht wird kein großes Tamtam um die Personalie Davari gemacht.
Nebengeräusche stören nur den Verein
Der Verein geht vor. Nebengeräusche stören nur. Fragen oder kritische Anmerkungen schlummern schon in mir, und es ist auch nicht so, dass ich Dieter Nuhr’s Ratschlag befolge, einfach mal die Fresse halte, weil ich keine Ahnung habe. Nein, es ist in dieser entscheidenden Phase der Meisterschaft meiner Meinung nach der falsche Zeitpunkt, um Probleme zu wälzen oder kontraproduktive Diskussionen anzuzetteln. Wir befinden uns auf der Zielgeraden dieser ungemein spannenden, aufregenden, kräftezehrenden und mit Widrigkeiten gespickten Saison.
Dass es überhaupt noch so spannend ist, liegt hauptsächlich an den Resultaten der drei Nachholpartien. Gegen Fortuna Köln, Rot-Weiss Ahlen und zuletzt gegen Rot-Weiß Oberhausen sprangen statt neun möglichen, lediglich zwei Pünktchen heraus. Zu wenig, um sich locker einen Wechselfehler erlauben zu können. Wir sind eben nicht Bayern München, wir sind Rot-Weiss Essen.
Tabelle ist ein reines Zahlenmonster
Da gibt es höchstens Wechselbäder der Gefühle. Tauschen möchte ich trotzdem für kein Geld dieser Welt mit denen. Nie im Leben und locker können die sowieso nicht. Die Tabelle ist ein reines Zahlenmonster. Die interessiert sich nur und ausschließlich für nackte Ergebnisse, nicht, wie viel Torchancen sich eine Mannschaft herausgespielt hat, wie viel Spielanteile sie besaß, ignoriert Laufwege oder bewertet Schiedsrichterentscheidungen.
Ginge es alleine nach Torchancen, hätte RWE in Oberhausen als Sieger vom Platz gehen müssen. Vier, fünf glasklare Gelegenheiten blieben ungenutzt. Auch spielerisch waren die Essener dem Rivalen aus der Nachbarstadt überlegen, obwohl es über 90 Minuten gesehen zugegebenermaßen nicht immer das Gelbe vom Ei war, was die Neidhart-Schützlinge ablieferten. Kein Wunder, bei diesen miesen Witterungsbedingungen.
RWO ist keine Laufkundschaft
Und nicht zu vergessen: RWO ist zwar läuferisch stark, aber keinesfalls Laufkundschaft. Gelb waren die Trikots und das aus gutem Grund. Ein Zeichen für Frieden setzen. Krankheitsbedingt musste ich das Spiel von meiner Kautschzone aus am TV verfolgen. Der Stream der Oberhausener ist qualitativ besser als der von RWE. Muss man eingestehen. Kameraführung und Wiederholungen sind schon professionell. Unsere Moderatoren können ja nichts dafür. Sie sind immer mit Herzblut dabei.
Sonntag darf ich wieder live vor Ort Platz nehmen. Der Aachener Tivoli ist ein Muss für Fußballliebhaber. Stadion, Umfeld, nichts lässt vermuten, dass die Schwarz-Gelben am Abgrund stehen. Warum sich beide Fanlager nicht mögen, ist schwer zu erklären. Vielleicht sind sie sich zu ähnlich, als ob man in einen Spiegel schauen würde.
RWE bringt eine Menge Fans nach Aachen mit
Wenn es extrem läuft, trennen beide Vereine in der kommenden Saison zwei Klassen. Für RWE super, für Aachen extrem traurig. Doch die Realität sagt, Sonntag stehen sich die Kontrahenten auf Augenhöhe gegenüber. Gastgeschenke werden nicht verteilt, dafür bringt RWE eine Menge Fans mit. Lautstark. Rauh. Fantastisch!
Die Mannschaft wird alles geben und mit einer „Bin-lieber-Will-Smith-als-Oliver Pocher-Taktik“ den Auswärtsdreier einfahren. Davon bin ich überzeugt. Jede(r) Rote ist heiß wie Frittenfett auf das Match, obwohl die Frittenfett-Preise aktuell geradezu explodieren. Aber was tut man nicht alles für seinen Verein.
In diesem Sinne, alles auf Sieg, der Happo
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