Essen. Regionalliga-Spitzenreiter hat sich im Duell mit Verfolger Wuppertal behauptet. Das Selbstvertrauen wird RWE benötigen auf dem noch weiten Weg.

Rot-Weiss Essen hat den Auftakt im neuen Jahr gemeistert. Nicht mehr und nicht weniger. Obwohl? Doch, den direkten Verfolger besiegt zu haben, das hat schon was. Das ist dann gefühlt vielleicht ein etwas größerer Schritt in Richtung Saisonziel gewesen. Manche sprechen in solchen Situationen gerne von Big Points oder einem Sechs-Punkte-Spiel. „Dieser Sieg tut richtig gut“, findet jedenfalls RWE-Trainer Christian Neidhart.

Gleichwohl warten noch 17 schwere Aufgaben. Und es gibt ja auch weitere Konkurrenz, die an diesem Spieltag nur nicht zum Einsatz kam und notgedrungen wohl per Englischer Woche RWE hinterherhecheln muss. Auch den WSV darf man angesichts der starken Leistung in Hälfte zwei dieses umkämpften Derbys nicht abschreiben. Diese Mannschaft hat Potenzial. „Wir haben noch 16 Spiele“, ließ WSV-Trainer Björn Mehnert deshalb wissen: „Wir haben einen langen Atem. Schauen wir mal.“ Es gibt keinen Grund aufzugeben.

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Den Rot-Weissen war nach dem Schlusspfiff anzusehen: Sie waren erleichtert, sie waren glücklich, denn nach der Winterpause und der mitunter widrigen Vorbereitung samt Corona-Fällen und abgesagtem Trainingslager konnte man sich nicht so sicher sein, wo das Team steht. Und Testspiele taugen offenbar tatsächlich nur bedingt als Formnachweis, obwohl die Öffentlichkeit sie immer wieder gern als solche betrachtet.

Rot-Weiss Essen hat die Hausaufgaben gewissenhaft gemacht

Gegen die Drittligisten Meppen und Viktoria Köln hatten die Essener verloren und nur mäßig gut gespielt, während Wuppertal dem Schweizer Erstliga-Primus FC Zürich ein 3:3 abgetrotzt hatte. „Ich habe mir keine Sorgen gemacht und hatte keine Bauchschmerzen“, meint Neidhart lapidar. „Auf Vorbereitungsspiele gebe ich nicht viel.“ Auch das eine Erkenntnis.

In der dritten „guten“ Vorbereitungswoche hatten sich Rot-Weiss auf den Gegner Wuppertal in Ruhe eingestellt und wenn man allein die erste Halbzeit zugrunde legt, muss man sagen: Das Team hat die Hausaufgaben gewissenhaft erledigt. Die Spieler wirkten frisch, griffig, spielfreudig und voller Elan. Selbst die etwas andere Taktik als sonst funktionierte.

Tabellenführer reist mit breiter Brust zur Prüfung nach Köln

Funktioniert hat es auch ohne den suspendierten Dennis Grote. Ja, selbst wenn es die Verantwortlichen nicht hören können, zumal es ja schon gegen Bonn und Straelen ohne den Ex-Kapitän geklappt hatte. Vermisst hat man den Routinier, der zweifelsohne ein Leistungsträger war, nicht. Auch das stimmt zuversichtlich.

Schon am nächsten Wochenende folgt gegen den Mitkonkurrenten Fortuna Köln die nächste Nagelprobe für den Tabellenführer, der zurecht mit breiter Brust anreisen kann. Und auch dann gilt wieder das Trainerwort: „Mit einem solchen Kracher zu starten, ist immer gut. Und wenn’s positiv ausgeht, umso besser.“