Essen. RWE-Kolumnist macht sich Gedanken über Weihnachten und die manchmal kreative Schenkkultur. Mitunter liegt dann Überraschendes unterm Tannenbaum.

Oh Du fröhliche. Gnadenbringende Weihnachtszeit. Manchmal, und als Bonus auch gabenbringende Zeit. Das Fest der Liebe und der kleinen Gesten. Viele davon in unseren Kreisen auch aus dem RWE-Fanshop. Es gibt ja so viele Möglichkeiten und Anlässe, den Partner oder die Partnerin mit Hafenstraßen-Gen daraus glücklich zu machen: Kleinigkeiten für den Adventskalender, manch größeres Teil zum Geburtstag oder wie aktuell eben auch zu Weihnachten.

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Nun profitiere ich zu den genannten Möglichkeiten auch immer sehr von den Ideen meiner Frau. Allerdings ist sie kein Vereinsmitglied, somit auch kein „10% Member“ und eben nicht so mit der Materie Fußball verbandelt, um doch eines Tages mit Rot-Weiss den Bund der Mitgliedschaft einzugehen. Daher würde ich mir für sie als regelmäßige Käuferin eine Bonuskarte wünschen. Oder Stempelkarte. Treuepunkte.

Rot-Weiss Essen ist zur Winterpause die Nummer eins

Irgendetwas von den vielen Dingen, nach denen man mittlerweile ständig in den diversen Verbrauchermärkten an der Kasse gefragt wird. Neben der Postleitzahl natürlich. Das würde dann mein schlechtes Gewissen beruhigen, da sie ja immer mehr zahlen muss als ich, damit es auch eine Überraschung bleibt.

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Dinge, über die man Zeit hat nachzudenken, wenn der Ball ruht, und die Mannschaft als Tabellenführer in den verdienten Weihnachtsurlaub geschickt werden konnte. Tabellenführer, das liest sich schön. Zumal mit fast identischen Zahlen wie in der Vorsaison. Als Tabellenführer ist man ja immer die Nummer eins seiner Klasse.

Nur wartet Rot-Weiss Essen schon ziemlich lange darauf, auch am Ende in den Charts die Nummer eins zu bleiben. Allerdings möchte ich nicht so lange darauf warten wie „Wham!“ Schlappe 37 Jahre hat der Klassiker „Last Christmas“ drauf gewartet, endlich den ersten Platz der Deutschen Charts einzunehmen. Meine Güte, eine lange Zeit für weihnachtlich schützenswertes Kulturgut, von dem ich immer davon ausgegangen bin, das es schon ewig und drei Tage die Nummer eins in der Vorweihnachtszeit ist.

RWE-Hoffnung: Das letzte Fest unterm Regionalligabaum

Nee, ich möchte dieses Weihnachten endlich als das letzte Fest unter dem Regionalligabaum begehen. Bislang geht es uns ja eher wie Bruce Willis in einem anderen US-Weihnachtsklassiker „Die Hart“, der in Teil zwei mal wieder fluchend im schmutzverschmierten Feinripp durch irgendwelche Entlüftungsschächte kracht und dabei feststellt (Zitat leicht umgewandelt): „Dieselbe Scheiße passiert dem selben Verein zum zehnten Mal“.

Damit, dass also auch wirklich im kommenden Jahr alles ein Ende hat, müssen wir uns ein paar kreative Geschenke einfallen lassen. Zum Beispiel könnten wir noch einen Sponsor finden, um Münsters Trainer Sascha Hildmann ein schön eingepacktes Angebot zur Rückrunde für unsere Vierte zu unterbreiten. Das kann er einfach nicht ablehnen und bittet um sofortige Freigabe für Rot-Weiss Essen. Daraufhin wird in Münster auf seine Dienste verzichtet und wir wären zunächst miteinander quitt.

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Interessante neue Enthüllungen zum Bundesliga-Skandal

Niemals so richtig quitt kann und wird man rund um Rot-Weiss Essen mit dem Bundesligaskandal der Saison 1970/71 sein. Den legendären Satz: „Rot-Weiss Essen, 1971 wegen der Manipulationen anderer abgestiegen, wurde keine Wiedergutmachung gewährt“ hat sich bei fast allen ähnlich einem Tattoo in die Haut gebrannt, sieht nur nicht so schön aus.

Und so lag unter dem heimischen Weihnachtsbaum zusätzlich zu all dem RWE-Gedöns auch noch ein Buchgeschenk, welches sich dieser unredlichen Phase einiger Vereine und Protagonisten ziemlich genau widmet: „Die Canellas-Tapes“ heißt es und handelt nicht nur von den allseits bekannten Tonbandaufnahmen, die der OFC-Präses Horst-Gregorio Canellas im Sommer ‘71 geladenen Gästen und Journalisten zur eigenen Entlastung vorspielte.

In diesem Buch gibt es nun sage und schreibe 58 weitere Transkripte bislang unveröffentlichter Tonbandaufnahmen nachzulesen. Sicher nicht nur spannend bis dreist in ihrem Inhalt, sondern vor allem auch interessant durch die Sprache dieser Zeit.

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