Straelen. Regionalliga-Spitzenreiter Rot-Weiss Essen kann auch beim SV Straelen siegen und beendet das Jahr mit einem verdienten 1:0-Erfolg.
Rot-Weiss Essen kann auch gegen Straelen siegen. Mit einem knappen, aber hochverdienten 1:0-Sieg beim SV Straelen geht RWE als Spitzenreiter in die kurze Winterpause. Trotzdem wird es kein besinnliches Fest für die Verantwortlichen, dafür beschäftigt die Personalie Dennis Grote zu sehr.
Mit derselben Aufstellung wie gegen Bonn in der Vorwoche ging RWE-Trainer Christian Neidhart in die letzte Partie des Jahres. Also ohne Kapitän Dennis Grote, der laut Sportdirektor Jörn Nowak ja an einem „Infekt“ leidet, wie er noch am Vortag versicherte. Inzwischen ist die Virusvariante wohl bekannt: Es soll sich wohl um Wechselfieber handeln.
RWE startet selbstbewusst
Der Spitzenreiter ließ sich um die Geschehnisse rund um ihren Capitano – so sie es denn überhaupt wussten – überhaupt nicht irritieren, sondern spielten von Beginn an mutig nach vorne. Immer wieder ging über die linke Seite „die Post ab“, wo Felix Bastians die Mitte wie gewohnt mit Flanken fütterte. Und die Großchancen ließen nicht auf sich warten.
Schon nach drei Minuten war Cedric Harenbrock auf links frei durch, seinen Schuss konnte Torhüter Robin Udegbe aber mit dem Körper abwehren. Aber in diesem Rhythmus ging es weiter. Immer wieder suchten Harenbrock und Isi Young im Straelener Abwehrdickicht die Lücke, als Harenbrock diese endlich fand, klärte ein Abwehrbein kurz vor der Linie (12.). Nur drei Minuten später trat auch das erste Mal Simon Engelmann in Aktion: Sei Schuss aus spitzem Winkel streifte die Oberkante der Latte.
Von den Gastgebern kam selten Entlastung, wenn, dann war Stürmer Cagatay Kader beteiligt, der schon im Hinspiel mit drei Toren die Rot-Weissen in die erste Depressionsphase der noch jungen Saison stürzte.
Viele Chancen für RWE, schlechte Verwertung
So langsam reihte sich Großchance auf Großchance, aber die Rot-Weissen zielten auch einfach schlecht, den Rest besorgte der recht unebene Naturrasenplatz. Janjic (29.) zielte knapp drüber, Harenbrock (31.) traf das Außennetz, Luca Dürholtz schlenzte haarscharf drüber (32.) und Young traf nach Bastians-Flanke bei seinem Kopfball aus drei Metern (!) nur die Latte.
Als die RWE-Fans schon fast der Verzweiflung nahe waren, fiel doch noch die hochverdiente Führung für Rot-Weiss: Getümmel vor dem Strafraum, Felix Herzenbruch versuchte es einfach mal aus 14 Metern, „Freund und Feind“ fälschten ab – und da lag die Kugel doch noch im Netz: 1:0, danach wurde gleich zur Pause gebeten.
Direkt nach dem Wechsel hätte die Weihnachtsmesse gelesen sein können: Alonso hatte geköpft, der Ball trudelte längs der Linie, wo Janjic zwei Meter vor dem Tor das Spielgerät nicht unter Kontrolle bekam: Unfassbar.
RWE blieb am Drücker, Young legte sich die Kugel gekonnt von links auf rechts, aber Udegbe wehrte den Schuss mit dem Kopf ab (58.). Die vereinzelten Konter der Straelener waren aber auch nicht ungefährlich. Von einem Alonso-Fehler profitierte Kader, aber RWE-Keeper Daniel Davari war rechtzeitig aus seinem Kasten.
Straelen vergibt Elfmeter
In der 62. Minute kam er aber einen Tick zu spät: Gianluca Rizzo war eher am Ball, Davari brachte ihn zu Fall: Elfmeter. Essens Tor-Gespenst Kader trat an, Davari flog ins linke Eck, aber der Schuss, mittig aufs Tor, streifte nur die Oberkante der Latte. Durchschnaufen.
Auf der anderen Seite gab es die Chancen nicht mehr im Großpack. Engelmann versuchte es aus 18 Metern und zielte rechts knapp vorbei (70.). Nach 74 Minuten wollte Trainer Neidhart auf der linken Seite noch einmal Leben sehen und brachte den zuletzt formstarken Sascha Voelcke für Janjic.
Aber es blieb eng bis zum Schlusspfiff, das hatten sich die Rot-Weissen aufgrund der Chancenverschwendung in Halbzeit eins selbst zuzuschreiben.
SV Straelen – RW Essen 0:1 (0:1)
RWE: Davari, Bastians, Herzenbruch, Alonso, Plechaty (89. Kourouma), Tarnat, Dürholtz, Harenbrock (82. Langesberg), Young, Janjic (72. Voelcke), Engelmann (87. Heim).
Tor: 0:1 Eigentor (45.).
Besonders Vorkommnis: Kader verschießt Foulelfmeter (64.).
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