Wegberg. Trotz Überzahl kommt Rot-Weiss Essen bei Wegberg-Beeck nicht über ein 1:1 hinaus. Am Samstag könnte Münster näher an RWE heranrücken.

Vorlegen, das war das Ziel von Regionalliga-Spitzenreiter Rot-Weiss Essen, Stärke zeigen. Doch beim kampfstarken Kellerkind FC Wegberg-Beeck wurde es ein enttäuschender Abend für die Gäste, die über ein 1:1 (0:1) nicht hinauskamen. RWE zeigte ein schwache Leistung, der Gastgeber gab alles und besaß ebenfalls gute Chancen. Also ein nicht unverdienter Punktgewinn für den Außenseiter.

Freitagspiele mögen die Rot-Weissen. Unter Flutlicht, das macht richtig Bock. Doch beim FC Wegberg-Beeck im Waldstadion relativiert sich diese Freude schnell. Das Fluchtlicht Marke „Funzel“, der Rasen eher Trainingsplatz-Niveau. Und dann auch noch ein Gastgeber, der den Spitzenreiter mächtig nervte.

Der Wegberger sind zwar nur Nummer 17 in der Tabelle, aber kämpfen und wehren können sie sich allemal. Ärmel hoch und ran: Der Abstiegskampf verlangt diese Robustheit.

RWE beginnt ordentlich - aber kommt nicht durch

Die technisch beschlagenen Essener indes lieben das Spielerische und wollen es auf dem Rasen auch spielerisch lösen. Das können sie auch, keine Frage. Und in den ersten Minuten hatte der RWE die Kontrolle und ließ den Widersacher kaum aus der eigenen Hälfte.

Dennis Grote prüfte als erster FC-Torhüter Zabel aus der Distanz. Der konnten den scharfen Ball nur mit Mühe wegfausten (3.). Dann servierte der Kapitän Sandro Plechaty den Ball, der nahm ihn auch schon mit der Brust im Strafraum an, doch die weitere Umsetzung war dann doch zu unentschlossen, so dass der Gegenspieler klären könnte (11.). Eine gute Chance – dahin war sie.

 Kevin Weggen (rechts) vom FC Wegberg-Beek jubelt über seinen Führungstreffer gegen RWE.
Kevin Weggen (rechts) vom FC Wegberg-Beek jubelt über seinen Führungstreffer gegen RWE. © Thorsten Tillmann / FUNKE Foto Services

Die Essener taten sich schwer gegen den kompakten Gegner, schon jetzt deutete sich an: Es wird in ordentliches Stück Arbeit für den Favoriten, dem wenig einfiel und dem die Durchschlagskraft fehlte

RWE-Mittelfeldmann Dürholtz mit Ballverlust vor dem 0:1

Hinzu kam, dass Wegberg plötzlich mutiger wurde. Und eine Situation reichte, um zu zeigen, dass es nicht immer nur die spielerische Lösung sein muss. Luca Dürholtz bekam den Ball nicht geklärt vor dem eigenen Strafraum, verlor die Kugel und der Wegberger Kevin Weggen zog aus 23 Metern einfach mal ab und traf unhaltbar für Torhüter Davari zur 1:0-Führung (19.). Schönes Tor, aber auch Sch…Fehler.

Die Roten versuchten es weiter, ohne Ertrag. Die Dribblings selten zielführend, die Schüsse wurden abgeblockt. Und Arifi hatte für die Gastgeber eine weitere Chance, als er sich durchtankte, nach innen zog und an der Strafraumgrenze den Ball nur knapp über das Tor setzte (35.).

Cedric Harenbrock von Rot-Weiss Essen (rechts) kämpft mit Meik Kühnel vom FC Wegberg-Beek um den Ball.
Cedric Harenbrock von Rot-Weiss Essen (rechts) kämpft mit Meik Kühnel vom FC Wegberg-Beek um den Ball. © Thorsten Tillmann / FUNKE Foto Services

RWE bemühte sich, hatte mehr Ballbesitz, der FC konnte lediglich reagieren, gebracht hat es den Gästen wenig. Was tun? Trainer Christian Neidhart wechselte zur Pause nicht. Es blieb die gleiche Elf auf dem Feld, die auch gegen Lotte begonnen hatte. Und besser wurde das Geläuf auch nicht

RWE hat in der Schlussphase den Sieg auf dem Fuß - doch es reicht nicht

Es dauerte keine Minute, da stockte den RWE-Fans der Atem. Fehr kam mit viel Tempo über die rechte Seite, dessen Schuss konnte nur nach vorn abwehren. Arifi stand bereit und völlig allein, setzte den Ball aber über den Querbalken. Glück für RWE.

Mit einem Kopfball scheiterte Simon Engelmann an Zabel (57.), dann kam der formstarke Erolind Krasniqi für Harenbrock, Tarnat ersetzte Dürholtz. Doch Isaiah Young war es, der einen Pass in die Schnittstelle erlief und zum 1:1 (60.) traf. Zumindest Lohn für die Mühe.

Dann sah Arifi nach einem Foul an Young Gelb-Rot, 20 Minuten lang RWE in Überzahl. Aber Hasani bekam dennoch die Riesenchance, seinen Schuss aus zehn Metern parierte Davari, doch der Ball tropfte von der Querlatte ins Aus (73.).

Engelmann hatte den Sieg auf dem Fuss, doch den Zauberpass von Krasniqi, spitzelte der Torjäger zwar am Torhüter vorbei, doch der Ball wurde noch von der Linie gekratzt (87.).

FC Wegberg-Beeck - Rot-Weiss Essen 1:1 (1:0)

  • Aufstellung RWE: Davari – Plechaty, Alonso, Herzenbruch, Bastians – Grote – Dürholtz (58. Tarnat), Harenbrock (60. Krasniqi), Young – Engelmann, Janjic.
  • Schiedsrichter: Exuzidis.
  • Zuschauer: 1450.
  • Tore: 1:0 Weggen (19.), 1:1 Young (64.).
  • Bes. Vorkom.: Gelb-Rot gegen Arifi (70.).