Essen. Der Niederländer spielte für RWE und Alemannia Aachen. Jetzt treffen die Klubs aufeinander. Im Interview erzählt Koen von seinen alten Stationen.

Mit Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen feierte er Erfolge: Erwin Koen. Am Samstag (14 Uhr, Stadion Essen) treffen nun beide Klubs in der Regionalliga West aufeinander. Hier redet Koen über seine Zeit bei den Vereinen, welche Bedeutung RWE für ihn heute noch hat und wie er sich fühlt, wenn er an die Hafenstraße fährt.

Herr Koen, Sie haben für Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen gespielt. Wie sehr verfolgen Sie noch die Spiele Ihrer ehemaligen Vereine?

Erwin Koen: Essen verfolge ich ein bisschen mehr als Alemannia Aachen. Ich gehe auch regelmäßig noch an die Hafenstraße und spiele in der Traditionsmannschaft von Rot-Weiss. Von Aachen schaue ich ab und zu die Zusammenfassungen der Spiele. Aber zur Alemannia habe ich nicht die Verbindung, wie ich das in Essen habe.

Ihr Herz gehört also ein bisschen mehr nach Essen?

Das gehört schon klar nach Essen. Es sind zwei unterschiedliche Zeiten für mich gewesen. In Essen habe ich fünf Jahre gespielt und in Aachen eigentlich nur eine Saison. Ich habe zwar mit beiden Vereinen vieles erreicht, aber das, was in Essen passiert ist, werde ich nie vergessen. Und auch das, was ich in Aachen erleben durfte, natürlich nicht. Aber Essen war etwas Spezielles für mich.

Mit Aachen stiegen sie in die erste Bundesliga auf, mit Essen spielten Sie zweitklassig. Welche Bedeutung haben diese Stationen in Ihrer Karriere?

Wie gesagt, an Essen hänge ich noch immer. Das RWE-Fieber, wie man schonmal sagt, das habe ich einfach. Auch in Holland werde ich immer gefragt: Was ist dein Verein? Ajax Amsterdam oder Eindhoven? Für mich gibt es nur einen Verein: Das ist Rot-Weiss Essen. Aachen hat für mich ein anderes Gefühl, weil ich dort auch nicht der absolute Stammspieler war. Dann bleibt so etwas anders in Erinnerung.

Ein Bild aus alten Zeiten: Erwin Koen (Mitte) feiert zusammen mit Ali Bilgin (links) und Sebastian Schoof (rechts).
Ein Bild aus alten Zeiten: Erwin Koen (Mitte) feiert zusammen mit Ali Bilgin (links) und Sebastian Schoof (rechts). © Unbekannt | Michael Gohl

Sie haben gesagt, dass Sie noch regelmäßig an der Hafenstraße zu Gast sind. Wie ist das für Sie, wenn Sie als ehemaliger Spieler das Stadion betreten?

Ich genieße es jedes Mal, wenn ich dort hinfahre. Ich habe mal mit Marcus Uhlig gesprochen und ihm gesagt: Wenn ich zum Stadion fahre, habe ich immer noch ein Kribbeln im Bauch. Das ist ganz komisch. Ich habe vor fünfzehn Jahren da gespielt und noch immer dieses Gefühl, wenn ich an die Hafenstraße komme.

Und wie war es, als Sie noch im Georg-Melches-Stadion auf dem Platz standen?

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Wenn wir im alten Stadion aufgelaufen sind, war das Fußball pur. Die alte Tribüne, die alte Kabine, die alte Halle im Stadion. Wer dort umherlief, hat überall die Bratwurst in der Luft gerochen. Das Alter in diesem Stadion hat man gespürt.

Wenn das Kribbeln bei Ihnen nach wie vor da ist, sollten Sie über eine Comeback nachdenken. Immerhin halten Sie sich in der Traditionsmannschaft fit.

(lacht) Fit ist etwas anderes. Im Kopf würde ich es schon schaffen, aber die Beine würden das nicht mehr mitmachen. Die Fußballschuhe packe ich auch nicht mehr ein.