Münster. RWE gewinnt ein dramatisches Spiel. Nach einer Aufholjagd fiel die Entscheidung aber erst in der Schlussphase. Die Stimmen zum Spiel.

Im Spiel gegen Homberg wurde er eingewechselt, gegen Preußen Münster durfte er von Beginn an spielen: Felix Bastians. Der Neuzugang von Rot-Weiss Essen erlebte bei dieser Premiere eine wechselhafte Partie – mit dem besseren Ende für RWE. Gegen Münster gewannen die Essener mit 3:2 und ziehen damit an einem der ärgsten Ligakonkurrenten vorbei.

Aber von Beginn an: In der Anfangsphase trafen zwei ausgeglichene Mannschaften aufeinander. Viel spielte sich im Mittelfeld ab, RWE hatte zwar einen ordentlichen Schuss aus der Distanz, doch Großchancen blieben aus. Das änderte sich, als Thorben Deters in der 19. Minuten die Führung für Münster erzielte. Wenig später war es dann wieder Deters (28. Minute), der auf 2:0 für die Preußen erhöhte. „Die erste Halbzeit geht zu 100 Prozent an Preußen Münster. Sie haben alle Tugenden auf den Platz gebracht“, sagte auch Essens Trainer Christian Neidhart nach dem Spiel. Die Führung für die Gastgeber war entsprechend verdient – es stellte sich die Frage: Wie würde RWE in der zweiten Hälfte reagieren?

"War eine der besten Hälften der letzten zwei Saisons" von RWE

Die Antwort gab Kevin Holzweiler, fünf Minuten nach dem Wideranpfiff. Nach einer Ecke traf der Essener zum Anschluss, die Mannschaft war wieder in der Partie -- und spielte auch so. RWE kam häufiger vor das gegnerische Tor, machte Druck, drängte auf den Ausgleich. Der fiel in der 64. Minute durch einen Treffer von Isaiah Young (64. Minute). „Die zweite Halbzeit war eine der besten Hälften der letzten zwei Saisons. Das haben wir sehr gut gemacht", sagte Young im Anschluss.

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Er erzählte auch, was Neidhardt der Mannschaft in der Pause mitgab: „Der Trainer hat nur gesagt: Bleibt ruhig, habt Selbstvertrauen und macht unser Spiel." Der Coach selbst sieht es so: „Wir haben uns nochmal gesammelt in der Halbzeit und sind auf unser altes System zurückgegangen. Ich muss den Jungs ein riesengroßes Kompliment machen: Das haben die richtig gut gemacht." Fest steht: Es war ein anderes Essen, ein besseres Team, das danach auf dem Platz stand.

Gekippt war das Spiel durch den Ausgleich allerdings nicht. Beide Teams blieben gefährlich, hatten jeweils ihre Chancen – dramatisch wurde es erst in der Schlussphase. Zunächst traf RWE-Spieler Simon Engelmann (82. Minute) zum 3:2, es folgte: Ekstase auf der Seite der Essener. „Es war ein sehr schönes Gefühl. Ich habe jetzt ja lange gewartet auf ein Tor“, erklärte der Torschütze zu seinem Treffer. Er wusste um die starke Leistung nach der Pause: „Zur Halbzeit waren wir eigentlich tot und wie wir dann zurückgekommen sind, ist natürlich brutal stark.“

Preußen-Trainer Sascha Hildmann sieht Rot - und beteuert: "Habe niemanden beleidigt"

Kurz danach gab es strittige Szenen im Strafraum der Rot-Weissen. Münster pochte auf einen Strafstoß, den gab es allerdings nicht. Es folgte: Entrüstung auf der Seite der Münsteraner, Preußen-Trainer Sascha Hildmann wurde sogar mit einer Roten Karte auf die Tribüne geschickt. „Ich habe Niemanden beleidigt“, sagte er danach in der Pressekonferenz, aber auch: „Gut, das muss ich so annehmen."

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Das Ende vom Drama: Vorübergehend steht Rot-Weiss Essen auf dem ersten Platz der Regionalliga West. "Das ist nicht der Punkt“, erklärte jedoch Torschütze Young: „Das war ein gutes Spiel heute, jetzt fokussieren wir uns auf Schalke." Ob dafür noch genug Kraft da sei? „Immer“, so Young.