Essen. Chancenwucher zu Beginn, Traumtore zum Schluss: Rot-Weiss Essen kann nach dem 3:0 gegen Homberg selbstbewusst zum Spiel nach Münster fahren.

Rot-Weiss Essen geht Dienstag mit breiter Brust ins Topspiel bei Preußen Münster. Der nie gefährdete 3:0-Sieg über den VfB Homberg wurde zwar erst mit späten Toren in der Schlussphase gesichert, aber nur, weil die Essener bis dahin wieder Chancenwucher betrieben hatten.

RWE startet ohne Neuzugang Bastians

Das war dann doch eine Überraschung vor Anpfiff: Der hochkarätige Neuzugang Felix Bastians bekam erst einmal einen Bankplatz zugewiesen. Zu schlecht für die Anfangself? Oder so gut, dass er ausgeruht ins Münster-Spiel gehen soll? Es wird noch zu klären sein.

Es reichte aber auch ohne ihn, dass die Rot-Weissen von Beginn an ein Powerplay aufziehen konnten. Die Besuche der Gäste in der gegnerischen Hälfte waren in den ersten 45 Minuten handverlesen. Man kam schlicht und ergreifend gar nicht zu Entlastungsangriffen. Isaiah Young und Kevin Holzweiler/Sandro Plechaty rissen so viele Löcher auf den Flügeln, dass die Homberger mit dem Stopfen gar nicht hinterher kamen.

Das Erstaunliche war zur Halbzeit eigentlich, dass es nur 1:0 für RWE stand. Schon nach acht Minuten landete ein abgefälschter Schuss von Simon Engelmann am Lattenkreuz, den Abpraller schickte José Alonso per Seitfallzieher Richtung Linie, bei dieser Abwehr soll eine Hand im Spiel gewesen sein, Schiedsrichter Dardenne schüttelte nur den Kopf.

Eine Führung zum Zungeschnalzen

In diesem Stil ging es weiter: Engelmann drückte einen strammen Flachschuss von Holzweiler im Nachsetzen in die Maschen – Abseits (15.). Genauso in der 39. Minute, wieder bedient von Holzweiler, vollendete der Torjäger ins lange Eck, wieder hob der Assistent die Fahne. Hier hätte man sich den Videokeller gewünscht. Dazwischen wurden die wieder sehr lauten RWE-Fans allerdings vom Feinsten verwöhnt: Eine Führung zum Zungeschnalzen.

In Minute 20 war es: Holzweiler wurde mit einem langen Pass aus der eigenen Hälfte bediente, leitete schnell weiter auf Luca Dürholtz, der mit einem feinfüßigen Heber über Torhüter Philipp Gutowski hinweg die Kugel in die Maschen lupfte. Ja, so was gibt es auch in der Regionalliga!

Nach dem Wechsel wurden die Homberger ein bisschen offensiver – und die Roten kamen etwas ab von ihrer klaren Angriffslinie. So passierte in der Anfangsviertelstunde rein gar nichts. Bis Harenbrock in den Lauf von Engelmann (61.) passte, doch dessen Schussversuch war zu billig – zumindest mal nicht im Abseits.

Zwei sehenswerte Tore in der Schlussphase

Aber die Angriffe wurden in der Folgzeit unansehnlicher, bis Holzweiler den eingewechselten Erolind Krasniqi auf die Reise schickte (71.). Der ließ sich auch durch Ärmelzupfen nicht stoppen, ließ zwei Verteidiger ins Leere grätschen, scheiterte aber mit seinem Schuss am Keeper. Kurz danach war Engelmanns Zeit vorbei, am Torjäger war Halbzeit zwei ziemlich vorbei gelaufen. Janjic kam für ihn.

Und nach 75 Minuten war es soweit: Herzenbruch machte Platz für Bastians. Der klärte mal gleich mit dem Kopf im Strafraum. Und in der 79. Minute gab es endlich den Nachschlag in Sachen schöner Tore: Ecke Dürholtz, Bastians verlängert und aus dem Gewühl heraus vollendet Alonso – mit der Hacke! Und Krasniqi legte drei Minuten später nach schöner Kombination das 3:0 nach – Münster, wir kommen!

Rot-Weiss Essen – VfB Homberg 3:0 (1:0)

RWE: Davari, Alonso, Heber, Herzenbruch (75. Bastians), Plechaty, Grote, Dürholtz, Harenbrock (62. Krasniqi), Young, Engelmann (72. Janjic), Holzweiler (80. Kefkir).

Tore: 1:0 Dürholtz (20.), 2:0 Alonso (79.), 3:0 Krasniqi (82.)

Zuschauer: 9000